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"Ich hoffe, dass mir die Zeit das Richtige weisen wird"

Ende April will Skirennläuferin Nicole Hosp so weit sein, dass sie eine Entscheidung über ihre Zukunft treffen kann.

Nach Platz zehn im Slalom am Samstag in Meribel und ihrem Saisonabschluss 2014/2015 vergoss die Tirolerin im Zielraum viele Tränen. "Es hat jetzt leicht der letzte Lauf sein können. Es ist noch nicht fix. Aber das kann ich nicht mehr nachholen", begründete sie ihre Emotionen.

"Spaß macht mir das Skifahren"

Die Gewinnerin von 12 Medaillen bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften war froh, dass die Saison zu Ende ist.

"Dass ich sie gesund und gut rumgebracht habe. Jetzt freue ich mich auf daheim, auf ein bisschen durchschnaufen. Dann hoffe ich, dass mir die Zeit das Richtige weisen wird. Ich möchte mit dem Winter abschließen und dann schauen, was mir mein Gefühl sagt."

Im Meribel-Zielraum gab es viele Umarmungen mit den Teamkolleginnen, auch Marlies Schild, die ihre erste Saison als Sport-Pensionistin hinter sich hat, war anwesend.

Dass sich die Bichbacherin Hosp nicht mehr so gerne durch das Sommertraining quält, gibt die 31-Jährige gerne zu. "Aber das ist ganz normal, wenn man so lange dabei ist, das gehört halt dazu. Spaß macht mir das Skifahren. Das ist halt der Unterschied."

Erfolgreiche Saison

Nicht leichter macht die Entscheidung, dass Hosp - Team-Weltmeisterin und Kombi-Silbermedaillengewinnerin in Vail/Beaver Creek - ein erfolgreiches Jahr hinter sich hat.

"Klar macht das extrem nachdenklich. Vor allem mit den Abfahrtsergebnissen. Ich bin doch dem großen Ziel, irgendwann einmal eine Abfahrt zu gewinnen, extrem viel näher gekommen. Andererseits war es ein großes Ziel, ein großer Wunsch, gesund und nach einer erfolgreichen Saison aufzuhören. Das würde jetzt auch gut passen."

Hosp hat im vergangenen November den Slalom in Aspen gewonnen und den zwölften Weltcupsieg ihrer Karriere gefeiert (5 Riesentorlauf, 5 Slalom, je 1 Super-G und Kombination).

Österreichs "Sportlerin des Jahres 2007" war zudem jeweils Dritte im Super-G von St. Moritz und der Abfahrt in Meribel.

Die Entscheidung müsse sie alleine treffen, meinte Hosp.

Geht es nach ihrem Vater Hans Hosp, der sie über Jahre zu fast allen Rennen begleitet hat, darf die Gesamtweltcupsiegerin von 2006/2007 ruhig noch weitermachen. "Das muss sie selber entscheiden, ich kann ihr das nicht abnehmen. Ich hoffe, dass sie noch eine Saison dranhängt. Ich fahre auch noch zwei Jahre mit ihr mit", meinte er.