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Hirscher ist gerüstet für das "Re-Match" mit Ligety

Hirscher ist gerüstet für das

Nach dem Riesentorlauf ist vor dem Riesentorlauf. Noch nie hat das so gestimmt wie dieser Tage in Beaver Creek.

Nur 48 Stunden nach dem Comeback-Triumph von Marcel Hirscher über Weltmeister Ted Ligety erfolgt in  Colorado die Revanche.

Der dritte Saison-Riesentorlauf am Dienstag (17.30/20.30 Uhr LIVE bei LAOLA1) ist das erste der drei in die USA verlegten Ersatzrennen für Val d'Isere.

Hirscher legt seine Abneigung ab

Der Beaver-RTL geht im unteren Teil der Raubvogelpiste und damit auf einem Gelände in Szene, das alles beinhaltet, was Skirennfahren ausmacht.

Auch für die Zuschauer ist er ein Spektakel, ist er doch ab dem Golden Eagle und damit fast die ganze letzte Hälfte einsehbar.

Auch Hirscher hat spätestens am Sonntag seine Abneigung gegen den im Mittelteil "flachen" Berg abgelegt.

Er carvte zehn Monate nach seinem Kahnbeinbruch und dem vorzeitigen Saisonende gleich im zweiten Comeback-Rennen zum Sieg.

"Bin schon oft auf die Schnauze gefallen"

"Offenbar bin ich nun für alle Eventualitäten gerüstet", freute sich Hirscher über seinen vierten Weltcupsieg.

"Ich bin ja hier auch schon oft auf die Schnauze gefallen. Diesmal hat sich das Risiko aber ausgezahlt. Den besten Riesentorläufer der Welt ausgerechnet hier auf seinem Hang zu schlagen, macht das ganze noch cooler."

Ligety kündigt Revanche für Dienstag an

Hirscher war aber auch bewusst, dass er einen "Riesen" gereizt hat. "Vielleicht war es ja gar nicht so gescheit und legt Ted jetzt ja noch einen Zahn zu."

Für ihn selbst war das Wichtigste: "Dass mein Wunsch in Erfüllung gegangen ist und ich da weitermache, wo ich vor meiner Verletzung war."

Schon am Dienstag erfolgt also das "Rematch" zwischen Hirscher und Ligety und der Amerikaner machte kein Geheimnis daraus, dass er zurückschlagen will.

"Ich freue mich darauf. Dieser Hang ist großartig, viel flüssiger als Val d'Isere. Jetzt bin ich so richtig motiviert für die restlichen Rennen in Beaver."

"Halber" Österreicher sorgt für Sensation

Am Podest stand mit Hirscher nicht nur ein Sohn eines Österreichers und einer Niederländerin, sondern mit Fritz Dopfer auch der Nachwuchs einer Österreicherin und eines Deutschen.

Mit seiner ersten Top-Ten-Platzierung und Rang drei schenkte der für Deutschland startende Innsbrucker dem DSV das erste Riesentorlauf-Podest seit 17 Jahren (Tobias Barnerssoi 1994).

"Das ist einfach genial, mir fehlen die Worte", erklärte der 24-Jährige, der seine gute Kondition für den Erfolg im anstrengenden Beaver-RTL mitverantwortlich machte.

"Natürlich hatte ich einen kleinen Vorteil, weil Ligety und die anderen schon einige Abfahrtstrainings und Rennen in den Beinen hatten", gab Dopfer zu.

Das Bravourstück am Dienstag zu wiederholen sei nicht leicht. "Man wird sehen, was dann ist."

Raich trauert möglichem Sieg nach

Bei den ÖSV-Coaches gab es trotz des Hirscher-Sieges (Mathias Berthold: "Marcels Leistung war gewaltig") erstaunlich viele weinende Augen.

Vor allem, weil auch mit Benjamin Raich ein verletzt gewesener Topfahrer das Podium durch Ausfall in letzter Sekunde verpasst hatte.

Der 33-jährige Tiroler machte aus seiner Enttäuschung kein Geheimnis. Sogar der Sieg sei möglich gewesen, war Raich zurecht überzeugt.

"Das einzige Gute ist, dass gleich wieder ein Rennen ist. Als Sportler muss man nach vorne schauen und das so schnell wie möglich vergessen. Das wird nicht leicht sein", gestand Raich.

"Ich werde das Positive mitnehmen und am Dienstag und bei den nächsten Rennen wieder auspacken."

"Schörgi" hat Top-5 im Visier

Der WM-Dritte Philipp Schörghofer rettete wenigstens Platz sieben.

"Ich muss Marcel mal fragen, wie er das auf dem Flachen tut. Im Steilen bin ich ja gleich gut wie er", scherzte der Salzburger und blickte ebenfalls nach vorne.

"Ich habe viel gelernt und hoffe, es geht am Dienstag besser. Mit den Top Fünf wäre ich zufrieden."

Ärger über verschenkte Punkte

Gemischte Gefühle hatte auch Spartentrainer Andreas Puelacher.

"Natürlich taugt mir, dass Marcel gewonnen hat. Aber wir haben auch viel verschenkt. Das muss besser werden", forderte Puelacher und versprach.

"Dienstag wird aus unserer Sicht ganz spannend. Wenn wir ein bisserl Glück haben, sind wir mit mehreren Läufern ganz vorne."