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"Nur weil du Blau-Rot-Blau-Rot fährst"

Zwei Tage nach dem Husarenritt in Alta Badia hat Marcel Hirscher am Mittwoch beim Slalom in Flachau (15.30 und 18.30 Uhr) den nächsten Meilenstein seiner noch jungen Karriere im Visier.

Der 22-Jährige möchte beim Flutlichtspektakel seinen ersten Weltcup-Podestplatz auf österreichischem Schnee unter Dach und Fach bringen.

Der ÖSV-Jungstar hat die Ehre, als Führender des Gesamt-Weltcups sowie mit dem Roten Trikot des Slalom-Leaders ins Rennen zu gehen, eine Hirscher-Mania ist garantiert.

"Zehntausende drehen durch, weil die Blau-Rot fährst"

"Es ist so geil, wenn du bei einem Heimrennen am Start stehst. Zehntausende Fans drehen durch, nur weil du Blau-Rot-Blau-Rot fährst", meinte der derzeit Beste im blau-roten Stangenwald.

Diese Atmosphäre hat bis dato dazu geführt, dass Hirscher bei den Österreich-Events besonders viel, meist zu viel wollte.

"Vom Showfaktor her waren meine Fahrten in Österreich die besten. Aber ich darf mich nicht zu sehr mitreißen lassen, ich darf es nicht übertreiben", nahm sich Hirscher vor, intelligent zu attackieren.

"Ich bin, wie ich bin"

Hirscher freut sich natürlich, dass er dank seiner Erfolge immer mehr ins Rampenlicht gerät und ihm die Herzen der Fans zufliegen.

"Ich glaube den Fans taugt, dass ich einfach bin, wie ich bin. Ich bin immer gleich zu den Leuten, egal ob ich schlecht oder gut fahre. Für mich gibt's auch anderen Sachen und Werte im Leben als Skifahren."

Goldene Erinnerungen

Flachau ist für Hirscher ein ganz spezielles Pflaster. Sein Heimatort Annaberg-Lungötz ist keine halbe Autostunde entfernt, zudem hat er in der Heimat von Hermann Maier seine ersten größeren Erfolge gefeiert.

"Ich verbinde wunderschöne Erinnerungen mit Flachau", so Hirscher, der 2007 bei der Junioren-WM in Flachau Gold im Riesentorlauf und Silber im Slalom gewonnen hat.

Kein Stress wegen Gesamt-Weltcup

In diesen beiden Disziplinen sieht Hirscher nach wie vor seine Zukunft, die eine oder andere Super-Kombination möchte er womöglich nebenbei mitnehmen.

Daran ändert auch die für ihn fast unglaubliche Führung im Gesamt-Weltcup nichts.

"Mein Fokus liegt auf Slalom und Riesentorlauf. Es bringt nichts, sich unrealistische Ziele zu setzen. Ich mache mir zum Thema Gesamt-Weltcup sicher keinen Stress", stellte Hirscher klar.

Will Hirscher Gesamt-Weltcup erzwingen?

Ambitionen Richtung Große Kristallkugel lässt er - zumindest öffentlich - keine erkennen.

"Die Frage ist, ob man irgendwann den Gesamt-Weltcup erzwingen will. Das würde aber bedeuten, dass ich Slalom und Riesentorlauf vernachlässigen müsste. Das will ich aber nicht."

Hirscher will am Boden bleiben, er weiß, dass manchmal auch ein zehnter Platz glücklich machen kann. "Alles was Top-Ten ist, bedeutet: super, lachen. Da muss und darf man happy sein."

Verletzung machte heiß

Die Zwangspause nach dem Kahnbeinbruch im vergangenen Februar in Hinterstoder hat Hirscher eindrucksvoll weggesteckt. Die Verletzung hat ihn richtig heiß auf den jetzigen Winter gemacht.

"Ich war durch die lange Pause so unglaublich fokussiert aufs Skifahren, ich konnte die Saison fast nicht erwarten", erinnerte sich Hirscher an die Sommer-Vorbereitung.

Das aktuelle Erfolgspaket perfekt machen Vater Ferdinand, der nach wie vor auch sportlich seine wichtigste Bezugsperson ist. Plus Atomic-Servicemann