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Des einen Freud, des anderen Leid

Des einen Freud, des anderen Leid

Manfred Pranger strahlte im Ziel wie eine Christbaumkugel.

Der Tiroler machte vor 12.500 Zuschauern beim Flutlicht-Spektakel in Flachau den nächsten Schritt zurück an die Spitze.

Nach einem 9. Platz in Alta Badia carvte der 33-Jährige bei dichtem Schneefall auf Rang fünf.

Erstmals seit Levi 2010 und also über einem Jahr klassierte sich Pranger wieder so weit vorne.

"Vorzeitiges Weihnachtsgeschenk!"

Sein Rückstand auf Sieger Ivica Kostelic aus Kroatien: 0,45 Sekunden. „Das freut mich ganz besonders, dass ich nach zwei Läufen weniger als eine halbe Sekunde Rückstand habe.“

Mit dem Slalom-Weltmeister von 2009 freute sich die ganze Familie im Zielraum – und der Ehemann und Papa auf gemeinsame Tage daheim. „Das war ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk!“

Vor allem der erste Durchgang macht Pranger, der beim Material und da vor allem beim Schuh viel entwickelt hat, Lust auf das dicht gedrängte Jänner-Programm.

Selbstvertrauen und Sicherheit finden

„Ich bin so kompromisslos gefahren, wie ich mir das vorstelle. Im zweiten Durchgang war ich dann zu genau, und im Mittelteil habe ich mich nicht mehr drüber getraut, nachdem ich zwei, drei Mal hängen geblieben bin.“

Ziel für die nächsten Trainings ist es, Sicherheit zu finden und das Selbstvertrauen weiter zu steigern.

„Ich weiß, dass ich es drauf habe, aber bei den nächsten Rennen muss ich es in zwei Durchgängen zeigen.“

"Habe es nicht verlernt"

Auch für Marcel Hirscher, den zweifachen Saisonsieger und großen Hoffnungsträger, war der Flachau-Slalom bereits nach dem ersten Durchgang ein Streichresultat.

Nur Rang 13 mit 1,29 Sekunden Rückstand auf Kostelic. „Ich war total perplex, denn es hat sich gut angefühlt“, so der 22-Jährige, der im Finale noch einmal voll angreifen wollte.

Das Risiko wurde aber nicht belohnt: Einfädler und also Ausfall im Finale. „Es liegt alles so eng beisammen, du musst voll riskieren. Und da zählt dann eben jeder Zentimeter“, so Hirscher, der sich vom Nuller aber nicht aus der Ruhe bringen lässt.

„Ich habe das Skifahren von vorgestern auf heute nicht verlernt. Und mir ist es lieber so, als ich werde 15. und weiß nicht was los ist.“

Der Powder ruft!

Weihnachten, da ist sich der ÖSV-Youngster sicher, wird auch ohne das erhoffte „Geschenk“ in Form eines Heimsieges „ein großer Spaß“.

Dass er die Führung im Gesamt-Weltcup verteidigt hat, spielt dabei keine Rolle. „Mir ist wichtig, dass ich gut Ski fahre. Nach dem ersten Durchgang habe ich doch ein bisserl gezweifelt, aber dann habe ich es wieder gespürt.“

Seine Pläne für die nächsten Tage, neben Zeit mit der Familie und Freunden, stehen auch schon fest: „Wenn es so weiterschneit, dann gehe ich powdern!“

Sprachs und strahlte auch wie eine Christbaumkugel.

Stephan Schwabl