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Der Ungewissheit im Flachen davongefahren

Der Ungewissheit im Flachen davongefahren

Platz drei im Riesentorlauf von Sölden, Platz zwei im Slalom von Levi - Skirennläufer Marcel Hirscher hat den besten Saisonstart seiner Karriere hingelegt.

Die Allrounder-Qualitäten des Titelverteidigers im Gesamtweltcup leuchteten am Sonntag im dunklen Lappland hell wie ein Polarlicht, er überraschte sich und die Konkurrenz mit einer starken Leistung im langen superflachen Stück. "

Wer mich kennt, hat gemerkt, wie nervös ich war. Ich bin heute wirklich glücklich", sagte der 23-Jährige.

Am Flachen fast verzweifelt

Dass Hirscher skifahrerisch eine derartige Entwicklung im Flachen gemacht hat, ist das Ergebnis von viel Trainingseinsatz.

"Viel harte Arbeit, viel Verzweiflung. Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn du als guter Skifahrer in jungen Jahren in der Skihalle nicht einmal in den zweiten Durchgang kommst. Zwei Saisonen lang. Da bekommst die Krise", erinnerte er sich zurück.

Keine guten Erinnerungen

Und auch in Levi war er bisher nie besser als 26. gewesen.

"Es war ein schweres Rennen für mich, heute war ganz wichtig. Zum einen weil es Levi ist. Dazu der neue Ski, der erste Slalom der Saison", rechnete er vor, dass vieles zusammenkam.

"Die Erwartungshaltung ist generell so hoch, dass jeder lacht, wenn ich sage, ich will besser sein als 26. Für mich ist das ein Erfolg, so ist das in meiner Rechnerei. Ich bin schon ein paar Mal hier rauf geflogen für insgesamt fünf Punkte und habe gehofft, dass es sich heuer auszahlt. Heute waren das im Flachen zwei gute Läufe. Der zweite war mein Maximum."

Richtige Taktik gewählt

Im zweiten Durchgang waren schon tiefe Spuren in der aufgeweichten Piste, Hirscher kam als Vorletzter.

"Heute war ein Entscheidungsfaktor, fährt man mit den Spuren, oder fährt man innerhalb der Spuren. Wir haben uns Gott sei Dank richtig entschieden. Im Flachen mit, im Steilen innen. Wenn ich da was anders mache, bin ich gleich weg", erzählte Hirscher.

Klasse statt Masse

Innen vorbeifahren geht aufgrund des Körperbaus.

"Ich habe ein schmales Becken, die meisten Läufer haben ungefähr die gleiche Spurbreite. Ich habe das Pech oder Glück, dass ich teilweise innen vorbeifahren kann."

Im Flachen fehlt es Hirscher aufgrund seiner Größe hingegen an wichtiger Masse.

"Dadurch, dass ich nicht so groß bin, kippe ich die Stangen weiter oben. Da sind schon mal ein paar Zehntel weg. Und aufgrund der Masse, die mir fehlt, bringe ich von Haus aus schon weniger Grundspeed mit."

"Hier ist es halt richtig flach"

 An den "vielen Kleinigkeiten" wurde in den vergangenen Jahren gearbeitet.

"Ich bin ja voriges Jahr in Alta Badia auch schon Bestzeit gefahren, ich war definitiv auch schon schnell im flacheren Gelände. Aber hier in Levi ist es halt richtig flach. Da fehlt jeglicher Grundspeed, und das musst du dir erarbeiten."