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"Jeder weiß, dass ich in Val d'Isere immer gut fahre"

Aus allen Himmelsrichtungen sind Österreichs Ski-Herren nach Aare angereist, wo für sie am Freitag ein Nacht-Riesentorlauf sowie am Sonntag ein Slalom auf dem Programm stehen.

Während etwa Benjamin Raich mit dem FIS-Charterflug aus Zürich anreiste, wählten andere Linien-Varianten. So auch Marcel Hirscher. Dessen Route am Donnerstag lautete: Salzburg-Wien-Stockholm-Östersund-Aare.

Der Salzburger Weltcup-Titelverteidiger absolvierte damit einen ganztägigen "Flugzeug-Slalom", um nur vier Tage nach Platz drei in Beaver Creek an den Schauplatz des nächsten Riesenslaloms am Freitagabend (16.00/19.00 Uhr MEZ) zu kommen.

Auch Hirscher hatte innerhalb weniger Tage einen gewaltigen Jetlag zu verdauen, obwohl er noch Sonntagabend zurück nach Europa geflogen war.

Hirscher nimmt es locker

Hirscher gestand "leichte Nachwirkungen" ein, freute sich aber dennoch auf das Rennen in Schweden, obwohl ihm ein Start in Val d'Isere natürlich lieber gewesen wäre.

In der französischen Ski-Station hat er im Dezember 2009 seinen ersten Weltcup-Sieg geholt und insgesamt vier seiner 24 Weltcupsiege gefeiert.

"Jeder weiß, dass ich in Val d'Isere immer gut fahre und eine sehr gute Beziehung zu diesem Ressort und dem Hang dort habe. Aber was soll's, Mutter Natur hat uns einfach nicht genug Schnee in Frankreich gegeben, also fahren wir nun in Aare", blieb der Salzburger gelassen.

Aare kommt Hirscher vom Gelände her natürlich nicht so entgegen, entspricht eher Beaver Creek.

Dort war der Österreicher mit Platz drei hinter dem wiedererstarkten US-Weltmeister Ted Ligety und dem Franzosen Alexis Pinturault aber durchaus zufrieden gewesen. Und mit dem Flutlicht in Schweden hat Hirscher seit seiner Augenkorrektur auch kein Problem mehr.

"Muss mehr Rennen gewinnen"

Deshalb geht der aktuell 172 Punkte hinter dem klar führenden Norweger Kjetil Jansrud liegende Weltcup-Titelverteidiger durchaus zuversichtlich ins Rennen.

Hirscher ist in bisher allen drei technischen Saisonrennen auf dem Podest gelandet. Auf den Sieg im Sölden-Riesentorlauf ließ er Platz zwei im Levi-Slalom sowie zuletzt Rang drei im Riesentorlauf von Beaver Creek folgen und geht damit auf seinen vierten Podestplatz in Folge in technischen Bewerben los.

Allrounder Jansrud ist aber nicht nur Seriensieger im Speed, sondern auch im Riesentorlauf stark, das weiß Hirscher.

"Wenn ich eine Chance gegen ihn haben will, muss ich besser sein als in Beaver und mehr Rennen gewinnen. Er ist der Mann, den es zu schlagen gilt", ist der 25-Jährige nach wie vor überzeugt.

Reichelt froh über Verschiebung

Hannes Reichelt hat neben Hirscher für den zweiten Saisonsieg der ÖSV-Herren gesorgt, dem Salzburger taugt der Wechsel nach Aare.

"Das gefällt mir auf jeden Fall besser als Val d'Isere. Das hier ist ein Hang zum Ziehen, ähnlich wie jener in Beaver Creek", erklärte Reichelt, der ebenfalls erst vergangenen Montag aus Übersee heimgekehrt war.

Die Zeitumstellung war ihm egal. "Es ist ja eh ein Nachtrennen", ulkte der Salzburger vor dem Trip nach Skandinavien.

Immer stärker wird Routinier Benjamin Raich. In beiden bisherigen Riesenslaloms ist der 36-jährige Tiroler Vierter geworden, zuletzt in Beaver Creek führte er sogar nach Lauf eins. Auch Matthias Mayer ist im Kommen.

Mayer positiv überrascht

"Dafür, dass ich nicht gewusst habe, was überhaupt passieren wird, war der Übersee-Trip sehr positiv für mich", sagte der Abfahrts-Olympiasieger angesichts Platz zwei im Super-G von Lake Louise und seiner Knieverletzung vom vergangenen Oktober.

Mayer ist sicher, aufgeholt zu haben. "Nordamerika, das waren drei Super-Trainingswochen für mich."

Im Slalom am Sonntag (10.30/13.30 Uhr) bietet der ÖSV nur sechs Läufer auf, zuletzt in Levi waren es noch neun gewesen. Mit dabei ist wieder Manuel Feller.

Der Tiroler hat wegen Bandscheibenproblemen zwei Wochen pausieren müssen und dementsprechend niedrige Erwartungen. "Mir fehlt noch die Kraft. Wenn ich ein paar Punkte mache, wäre ich zufrieden", sagte der Junioren-Weltmeister von 2013.