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"Lizz" Görgl versöhnt sich mit dem Weltcup-Auftakt

Der Rettenbachferner bot am ersten Renntag der Saison das gewohnte Bild.

Die Sonne lachte mit den vielen Fans, zum Damen-Rennen kamen insgesamt 12.000, um die Wette.

Es herrschte südländisches Flair hoch oben auf dem Gletscher, quirlig, leicht chaotisch, aber irgendwie doch immer wieder sympathisch.

Späte Versöhnung mit Sölden

Nur die Stockerlbesetzung war für einen Riesentorlauf gar nicht typisch, sieht man einmal von der deutschen Riesentorlauf-Spezialistin und Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg auf Rang zwei ab.

Aber mit einer Lindsey Vonn am obersten Treppchen konnte man ebenso nicht rechnen, wie mit Elisabeth Görgl auf Rang drei.

Für die in Innsbruck lebende Steirerin war es die späte Versöhnung mit dem Weltcup-Auftakt. Bislang war ein 9. Platz ihr bestes Sölden-Ergebnis.

Mittendrin, aber nur selten vorne dabei

„Ich habe diesen Hang nie gemocht, hatte immer Probleme. Aber jetzt haben wir uns versöhnt“, lachte die 30-Jährige nach dem Rennen überglücklich.

Und überhaupt nicht überrascht: „Ich war schon in der Vergangenheit im Riesentorlauf gut dabei, aber ich habe nur selten zwei gute Läufe ins Ziel gebracht“, erinnerte Görgl an die Weltmeisterschaft im letzten Jahr, wo sie nach dem ersten Durchgang als Dritte auf Medaillenkurs war.

"Befinden uns noch in der Testphase"

Auch in Sölden war ihr erster Lauf besser als der zweite, der für Görgls Geschmack zu drehend und sie zu direkt war.

„Wenn Brignone nicht ausgefallen wäre, hätte es wahrscheinlich nicht gereicht, aber ich freue mich irrsinnig, dass es sich ausgegangen ist“, wurden Kampf und Einsatz belohnt, aber auch die harte Arbeit in der Vorbereitung.

„Ich habe einerseits meine Technik weiterentwickelt und ein gutes Set-Up gefunden. Das alles stimmt mich sehr zuversichtlich.“ Dennoch wird die Doppel-Weltmeisterin in den nächsten Wochen einiges probieren.

Vor allem mit dem Skischuh ist sie noch nicht ganz zufrieden. „Aber wir befinden uns ja noch in der Testphase, ein paar Herausforderungen gibt es schon noch.“

Levi-Start ist noch offen

Keine Herausforderung sprach die jüngere Schwester von Stephan Görgl dagegen in Richtung Lindsey Vonn aus.

„Es ist gut, einen solchen Start in die Saison zu haben. Ich arbeite einfach mit demselben Spaß weiter, den ich in der Vorbereitung hatte, dann bin ich hoffentlich auch in den anderen Disziplinen schnell.“

Ob sie auch im Slalom von Levi angreift, um vielleicht den einen oder anderen Punkt für den Gesamt-Weltcup zu sammeln, ist derzeit noch offen.

„Ich habe im Sommer nur zwei Einheiten gemacht, werde mir im Training anschauen, ob es Spaß macht. Wenn nicht, konzentriere ich mich weiter auf die Speed-Disziplinen und den Riesentorlauf.“

Stephan Schwabl