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Schilds Rekordjagd geht mit Heimvorteil weiter

Schilds Rekordjagd geht mit Heimvorteil weiter

Mit Heimvorteil geht die Rekordjagd von Marlies Schild weiter.

Die 30-jährige Salzburgerin peilt beim wegen der Levi-Absage ins Programm gerutschten "Homerun" am Dienstag in Flachau (15.30/18.30) ihren 30. Slalom-Weltcupsieg an.

Damit würden der Weltmeisterin nur noch vier Erfolge auf den Allzeitrekord der Schweizerin Vreni Schneider fehlen.

Doch Schild fühlt sich nicht "unschlagbar", auch wenn ihre aktuelle Vormachtstellung dagegen spricht.

Zweitgrößter Sieg-Vorsprung

Schild gewann nach dem Auftakt in Aspen am Sonntag in Courchevel auch den zweiten Saisonslalom und damit ihren 29. Weltcup-Slalom, gleich 1,87 Sekunden vor der Finnin Tanja Poutiainen.

Es war ihr zweitgrößter Vorsprung bisher. Die Österreicherin hat damit 11 der jüngsten 16 Weltcupslaloms sowie vergangenen Februar WM-Gold gewonnen.

Schild schraubt die Ziele nach oben

Alle zehn Slaloms dieser Saison zu gewinnen, ist nach dem gelungenen Saisonauftakt nach wie vor möglich.

"Natürlich ist das ein Ziel, einfach weil man jedes Rennen bei dem man an den Start geht, gewinnen will", zeigte Schild bei diesem Thema keine Berührungsängste.

Sie schließe das nicht aus, fühle sich aber auch nicht unschlagbar, erklärte die beste Slalomläuferin der Gegenwart am Montag in Flachau.

Nie zu sichern fühlen

Schild weiß, dass die größte Gefahr dann droht, wenn man sich zu sicher fühlt.

"Das ist der erste Schritt dazu, geschlagen zu werden", ist die Wahl-Tirolerin aber überzeugt, dagegen gewappnet zu sein.

Im Vorjahr ging es bekanntlich ausgerechnet in Flachau ziemlich daneben, Schild kassierte da eine ihrer raren Niederlagen.

Übermotivation als Hemmschuh

Auch dem Druck eines Heimrennens fühlt sich Schild mittlerweile gewachsen.

"Ich habe schon ein paar Mal daneben gehaut, weil ich übermotiviert war oder mir zu viel Druck aufladen habe lassen. Aber ich bin nun lange genug dabei", weiß Schild, dass ein lockerer Zugang und "Spaß haben" der Schlüssel zum Erfolg ist.

Deshalb steht der Fortsetzung ihrer Rekordjagd eigentlich auch beim Heimspiel nichts im Wege.

Slalom-Wochen im Weltcup

Aufgrund des anstehenden Programmes mit den Slaloms in Flachau, Lienz, und Zagreb am 3. Jänner kann sie sogar schon kurz nach dem Jahreswechsel fast gleichauf mit Schneider liegen.

Nicht einmal 24 Stunden nach ihrem Triumph in Frankreich trainierte Schild am Montagvormittag schon wieder auf der Reiteralm.

Mit ihr ein Teil jener ÖSV-Kolleginnen, die Sonntagabend im Privatjet von Chambery nach Salzburg geflogen waren und sich so eine zehnstündige Autofahrt erspart hatten.

Heim-Auftritt für Kirchgasser

Im PKW nach Österreich gereist und daher erst nach Mitternacht in Flachau angekommen waren hingegen die jungen Fahrerinnen Carmen Thalmann und Jessica Depauli.

Die beiden pausierten daher am Montag, Depauli auch deshalb, weil sie im Moment Rückenprobleme plagen.

Schild ist nicht die einzige Lokalmatadorin im Damenrennen, das wie jenes der Herren 24 Stunden später auf der GPS-vermessenen Hermann-Maier-Rennstrecke in Szene geht.

Michaela Kirchgassers Vater Anton ist (wie auch der Vater von Olympiasiegerin Andrea Fischbacher) sogar direkt in die Veranstaltung involviert.

Fenninger versucht sich im Slalom

Mit Anna Fenninger ist überraschend eine weitere Salzburgerin am Start.

Die Kombi-Weltmeisterin hat die Riesentorlauf-Absage in Frankreich zum Slalomtraining in St. Anton genutzt und lässt sich den Spaß nicht nehmen, am Dienstag vor Heimpublikum den erst zweiten Weltcup-Slalom nach ihrem WM-Gold (in der Kombination) im vergangenen Februar zu bestreiten.

 

Gute Voraussetzungen also für ein vorweihnachtliches Slalom-Fest der Damen, das mehr als ein Prolog für die Rückkehr der Herren sein soll.

Selbst wenn wegen des unerwarteten Dezember-Termines nicht ganz so viele Zuschauer kommen wie beim traditionellen Jänner-Termin der Damen.

Während die Herren nach ihrem einmaligen Comeback dem Pongau wieder den Rücken kehren, sind die Damen ab 2013 wieder fix in Flachau.

Nur sechs Schild-Bezwingerinnen

Tina Maze, Tanja Poutiainen, Maria Höfl-Riesch, Maria Pietilä-Holmner, Zettel und Sandrine Aubert.

Das sind die (wenigen) Fahrerinnen, die Schild besiegt haben seit diese Ende Dezember 2009 in Lienz ihren ersten Sieg nach dem Verletzungs-Comeback gefeiert hat.

Höfl-Riesch bangt allerdings wegen ihrer in Frankreich erlittenen Knieverletzung um ihr Antreten in Flachau.

ÖSV-Damenteam für Flachau: Eva-Maria Brem, Alexandra Daum, Jessica Depauli, Anna Fenninger, Michaela Kirchgasser, Nicole Hosp, Bernadette Schild, Marlies Schild, Carmen Thalmann, Kathrin Zettel