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"Sölden ist immer noch das extremste Rennen"

Auch für Anna Fenninger geht es am Samstag beim alpinen Ski-Weltcup-Auftakt in Sölden wieder von null los.

"Ich will mich auf jedes einzelne Rennen vorbereiten und konzentrieren. Ich darf nicht schauen, wie es letztes Jahr gelaufen ist. Ich muss das hinter mir lassen. Davon kann ich nicht profitieren. Von der Erfahrung ja, aber nicht von den Erfolgen", sagte die Gesamtweltcup-Titelverteidigerin.

Sölden bereitete ihr oft Probleme

Nach einer "sehr langen" Trainingsperiode, freue sie sich, dass es nun wieder losgehe.

Sölden ist ein spezieller Boden, lange hat die 25-Jährige mit dem Riesentorlauf auf dem Rettenbachferner "zu kämpfen gehabt", doch nach vier verpassten Finalteilnahmen in Folge steigerte sie sich in den vergangenen drei Jahren auf die Plätze sechs, fünf und vier.

"Es ist kein Geheimnis, dass ich mir früher schwergetan habe mit dem Rummel, den vielen Menschen, die der Weltcup mit sich bringt. Für mich ist immer noch Sölden das extremste Rennen. Weil jeder schon lange wartet, die Fans, die Medien, die gierig sind und was schreiben wollen. Jeder schaut auf einen, zumindest glaubt man das. Das war schon so, als ich noch keinen Namen hatte. Man hat das Gefühl, Sölden ist was Besonderes, so Wichtiges, aber es ein Rennen wie jedes andere. Ich habe das lernen müssen", gab die Salzburgerin zu.

Gegen die Sölden-Angst

Sie habe nach den ersten Erfahrungen vor dem Ganzen Angst gehabt. "Das zu überwinden, das hat einigen Mut gebraucht."

Die achtfache Gewinnerin von Weltcuprennen gilt wegen ihrer zwei Siege in Lienz und einem auf dem Semmering als Spezialistin für Heimrennen.

"Sicher habe ich eine gewisse Heimstärke, das taugt mir extrem und gibt mir viel Sicherheit. Aber es ist heuer eine neue Situation, mit den ganzen Erfolgen im Rücken nach Sölden zu kommen. Da habe ich noch nie gehabt. Ob es leichter oder schwieriger wird, kann ich nicht sagen."

Vorhersagen schwierig

Die erfolgreiche Verteidigung der großen Kristallkugel sei "sicher ein Ziel", aber groß darüber reden will sie jetzt nicht. "Letzte Saison habe ich bis Ende Februar geglaubt, dass ich sowieso keine Kugel gewinnen werde, weil ich schon viel zu weit weg bin. Und dann auf einmal wendet sich das Blatt und es fängt zu laufen an. Im Endeffekt kann man das vorher nie sagen, was passiert."

Fenninger startet mit einem neuen Helmdesign in den Winter, anstatt des umfassenden Gepardenprints sind die Raubkatzenflecken auf dem in Braun gehaltenen Kopfschutz nur noch in zwei Sternen auf den Seiten zu finden.

Der Gold-Helm von den Olympischen Spielen in Sotschi befindet sich mittlerweile in Namibia, er ist im Besucherzentrum des Cheetah Conservation Fund (CCF) ausgestellt. Europa-Botschafterin Fenninger brachte zudem 10.000 Euro aus dem Verkauf ihrer Kalender für das Artenschutzorganisationen zusammen.