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"Schladming und Sotschi bringt mir keiner zurück"

Der dritte Platz beim Auftakt-Riesentorlauf glänzt für Eva-Maria Brem wie Gold.

„Ich habe es mir gewünscht. Richtig daran geglaubt habe ich nicht, weil es in Sölden nie richtig geklappt hat. Es ist einfach megageil“, strahlt die Blondine nach ihrem dritten Podestplatz im Weltcup in Folge gegenüber LAOLA1.

Der dritte Rang in Are und der zweite Platz beim Weltcupfinale 2013/14 in der Lenzerheide lösten bei ihr endlich den Knopf: „Die Ergebnisse zum Ende der letzten Saison waren befreiend. Das Gefühl am Ski war nach der langen Pause genau das selbe wie beim Saisonfinale. So macht Skifahren einfach Spaß.“

Die Podiumsplatzierung in Sölden glänzt aufgrund des Rennverlaufs umso mehr. „Im ersten Durchgang hatte ich im unteren Teil einen Riesenfehler, trotzdem bin ich am Podium. Das ist einfach unglaublich.“

Zwei gegensätzliche Fehler

Einen Patzer, über den sie sich zwischen den Durchgängen ärgerte. „Es lässt nie aus und ist sehr anstrengend. Ich bin im Flachstück in einen Schlag reingekommen. Was mich ärgert ist, dass ich ihn vorher gesehen habe und mich nicht getraut habe, voll durchzuziehen. Das ist natürlich schade.“

Doch auch der zweite Lauf war nicht astrein. Der Fehler im Steilhang spielte ihr jedoch in die Karten. „Im zweiten Durchgang hatte ich das Glück, im Steilhang einen Fehler gemacht zu haben. Dadurch konnte ich unten den Schwung mitnehmen.“

So konnte sie im Finale im unteren Flachstück wichtige Zeit gut machen. Und das trotz immer schlechter werdender Piste. „Die Kurssetzung war schön, da kann man nichts sagen. Die Piste war ein bisschen unruhig und aufgeweicht, das Licht war auch schon schlecht.“

In Beaver Creek sollte Eva-Maria Brem wohl dabei sein

Doch selbst nach einem ihrer bisher größten Karriere-Erfolge konnte sie sich einen Seitenhieb auf die ÖSV-Führungsetage nicht verkneifen.

Zu tief sitzt der Stachel für die Nicht-Nominierung bei der Heim-WM 2013 in Schladming und den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi. „Der Stockerlplatz wiegt die Nicht-Nominierungen nicht auf. Da gibt es für mich persönlich einfach keine Wiedergutmachung.“

„Schladming und Sotschi bringt mir kein Mensch zurück. Dass mir das Podest hier gelungen ist macht mir riesige Freude, ich bin auch nicht mehr verbittert. Man kann es aber nicht aufwiegen“, zeigt sie sich nach wie vor enttäuscht.

Dennoch richtet die Technik-Spezialistin ihren Blick nach vorne: „Ich finde es heute noch genau gleich unfair wie damals, aber ich muss nach vorne schauen und weitermachen.“

Sollte sie so weitermachen, hat sie bald die Chance auf richtige Wiedergutmachung. Denn das nächste Großereignis steht mit der WM in Beaver Creek in weniger als 100 Tagen an.

Vielleicht glänzt dann ja auch etwas in Gold...

 

Aus Sölden berichtet Matthias Nemetz

„Vielleicht kommt bald der Sieg“

Das Erfolgserlebnis kommt angesichts der guten Form der 26-Jährigen zum Ende der letzten Saison nicht überraschend. Blickt man auch ihre bisherigen Ergebnisse am Rettenbachferner, kommt der dritte Platz aber doch unerwartet.

Ihr bestes Ergebnis beim Saison-Auftakt war ein 14. Rang 2009, letztes Jahr wurde die Tirolerin gar nur 17. „Ich liebe Sölden, aber in den letzten Jahren hat es nie richtig geklappt. Ich freue mich so, es ist verrückt.“

Nun will sie nachlegen. Die Lust, auf dem obersten Treppchen zu stehen, ist groß. „Ich arbeite hart und hoffe, es geht so weiter. Vielleicht kann ich ja in den nächsten Rennen auch auf den Sieg gehen.“

„Ich habe mir gedacht, dass Anna auf das Podest kommen wird. Dass wir gemeinsam oben stehen, ist natürlich umso cooler. Mikaela hat in der letzten Saison gute Rennen gezeigt, ich hätte nicht gedacht, dass sie hier ihren ersten Sieg schafft, aber ich freue mich für sie“, findet sie lobende Worte für die Siegerinnen.

Groll über Nicht-Nominierung nach wie vor da