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Carlo Janka: Statt Bormio zum Viehbauer

Carlo Janka: Statt Bormio zum Viehbauer

Was ist bloß mit Carlo Janka los? Der 26-Jährige verkörpert die Formschwäche der Schweizer Ski-Herren wie kein anderer.

Im Riesentorlauf von Alta Badia fehlten dem Olympiasieger in dieser Disziplin satte 7,81 Sekunden auf Sieger Ted Ligety. Coach Sepp Brunner hat genug gesehen und nimmt Janka erst einmal raus.

Wie der "Blick" berichtet, wird der neunfache Weltcup-Sieger die Abfahrt in Bormio auslassen, um mittels Spezialtraining in Salzburg wieder zurück in die Erfolgsspur zu finden.

Ein wahrer Geheimtipp

Genauer gesagt wird Janka auf dem Grundstück von Viehbauer Peter Hörl in Hinterreit seine Schwünge ziehen. Brunner kennt die dortigen Gegebenheiten.

"Der Peter betreibt auf seinem Gut eine Schleppliftanlage, die Piste auf der rechten Seite des Liftes ist präpariert wie eine Weltcupstrecke", wird der Trainer zitiert.

Ein echter Geheimtipp. "Um diese Jahreszeit findet man sonst auf der ganzen Welt keinen Skiort, wo man derart unbehelligt und gut trainieren kann."

Ziel Adelboden

Wie gut man dort tatsächlich trainieren kann, weiß auch Janka, der bereits im Vorjahr die Bedingungen dort nutzte. Und das mit Erfolg.

Nachdem er der Konkurrenz zu Saisonbeginn nur hinterher fuhr, landete er bei der Lauberhorn-Abfahrt prompt auf dem zweiten Platz.

Heuer soll beim Weltmeister von 2009 allerdings der Fokus auf dem Riesentorlauf liegen. Das wurde zumindest in Absprache mit Brunner und Cheftrainer Osi Inglin so ausgemacht. Was bedeutet, dass Janka nun behutsam für den RTL in Adelboden am 12. Jänner aufgebaut werden soll.

Wo hakt es?

Derweil läuft die Fehleranalyse auf Hochtouren. Augenscheinlich war vor allem der energielose Eindruck, den der einstige Shootingstar machte.

"Er war nicht der Pilot, sondern der Passagier seiner Ski. Nicht er ist mit den Latten, sondern die Latten sind mit ihm gefahren", lautet das Fazit von Brunner. Demnach soll die Arbeit mit Kondi-Trainer Peter Meliessnig intensiviert werden.

Als Ursachen steht falsches Training im Raum. Der Fokus im Sommer sei zu sehr auf Skitesten gelegen, glaubt Brunner. Hinzu kommt die Umstellung die Regeländerungen bei den Riesentorlauf-Ski, deren Radius von 27 auf 35 Meter erhöht wurde, was mehr Krafteinsatz der Läufer erfordert.