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"Kleine Schild" kämpft noch um die WM-Teilnahme

Die mit einer stattlichen Siegesprämie von 42.000 Euro und einer Krone "dotierte" Snow-Queen-Trophy in Zagreb ist bei den Damen auch der dritte Slalom in Folge ohne Weltmeisterin und Vorjahres-Siegerin Marlies Schild.

Dass trotz des Ausfalls der am Knie verletzten Ski-Slalom-Königin der Name Schild weiterhin im Weltcup, aber möglichst auch im Februar bei der Heim-WM in Schladming vertreten ist, dafür ist Bernadette Schild zuständig.

"Alle fragen wie es Marlies geht"

Die seit 2. Jänner 23-jährige Salzburgerin macht sich auch noch berechtigte Hoffnungen auf einen WM-Startplatz, stehen in der am heftigsten umkämpften Damen-Disziplin - am Semmering jagte Tina Maze US-Jungstar Mikaela Shiffrin die Führung ab - mit Zagreb, Flachau, Maribor und dem Moskauer City-Event doch noch gleich vier Wertungs-Bewerbe bis Schladming an.

Die "kleine Schild" muss sich aber erst noch daran gewöhnen, dass ihre große Schwester diese Saison nicht mehr dabei ist.

"Marlies geht ab. Sie ist eben eine Größe. Alle kommen derzeit her und fragen, wie es ihr geht", beschrieb sie die aktuelle Situation. Für Bernadette ist die Situation "ganz eigenartig."

"Ich hatte ja immer jemand dabei. Jetzt bin ich doch ein bisserl mehr auf mich alleine gestellt."

"Bernie" fehlt Top-Platzierung

Allerdings hat Schild - sieht man von München ab - im Gegensatz zu einer Alexandra Daum bisher in einem "richtigen" Slalom noch nicht den für eine WM-Nominierung mindestens verlangten Top-Ten-Platz geschafft.

Nach Rang zwölf am Semmering hat "Bernie" aber zumindest gegenüber Carmen Thalmann derzeit die Nase vorne.

Damenchef Herbert Mandl verlangt aber für einen WM-Startplatz mehr von seinen Slalom-Damen als solide Platzierungen.

Mandl fordert mehr Courage

"Sie müssen die Courage finden, das ins Rennen zu bringen, was sie im Training zeigen. Bei einigen ist nicht die Leistung vordergründig, sondern die Zitterei, aus den Top 30 zu fliegen", kritisierte der Coach einen Monat vor der WM.

"Ich würde natürlich extrem gerne bei der WM dabei sein", gab sich Schild kämpferisch. "Aber ich mache mir deshalb keinen Druck. Es wäre falsch zu sagen ich tue alles, und verkopfe mich deshalb zu sehr."

Bernadette hofft wie die vielen Fans, dass Schwester Marlies nächste Saison zurückkehrt und endlich den Slalom-Rekord von Vreni Schneider (34 Siege) auslöscht.

Auch "kleine Schild" weiß nicht, ob Marlies zurückkehrt

"Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich in diese Richtung nicht einmal gefragt habe", hat auch die kleine Schwester derzeit keine Ahnung, ob die zweiterfolgreichste aktive Rennläuferin im nächsten Winter noch dabei sein wird.

"Ich habe nicht einmal eine Vermutung, was Marlies machen wird", so Bernadette Schild.

In einer Beziehung ist sie sich aber sicher. "Wenn Marlies zurückkommt, dann wird sie wieder mit 150 Prozent dabei sein und sich nicht mit zweiten oder dritten Plätzen zufriedengeben. Sie wird so lange kämpfen, bis sie wieder ganz vorne ist."

Auch persönlich wäre es für sie eine Riesenfreude, die große Schwester wieder dabei zu haben.

"Ich würde gerne noch die eine oder andere Saison zusammen mit Marlies fahren. Es ist doch lustig, in der Welt herumzugondeln und ein Familien-Mitglied dabei zu haben."