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"Wenn du Topfavorit bist, ist ein vierter Platz zu wenig"

Der vierte 4. Platz im 14. Versuch, auf das Sölden-Stockerl zu kommen, und dabei das Ziel nur um 1/100 Sekunde verpasst zu haben, schmerzte Benjamin Raich nur ein bisschen.

"Die Hundertstel kommen zurück", meinte der Tiroler nach dem Riesentorlauf augenzwinkernd. Wichtiger ist, dass er gleich im ersten Saisonrennen gezeigt hat, dass es richtig war, trotz seiner 36 Jahre nicht aufzuhören.

In ihm drinnen sei es sowieso ganz klar gewesen, weiterzufahren, aber natürlich sei es gut, wenn man gleich auch Resultate stehen hat, betonte Raich.

"Wenn man sagt, das passt ganz gut, was er macht, dann kann ich da weiterarbeiten. Und natürlich merkt man an den Reaktionen, dass es vielen taugt", meinte der Oldie im österreichischen Team, der am Anfang des Winters eigentlich immer erst ein bisschen braucht, um in den Rennmodus zu kommen.

Raich zieht positive Bilanz

Es sei auf jeden Fall eine gute Leistung gewesen, bemerkte er: "Es ist nicht unbedingt mein Lieblingshang."

"Bei so einem schweren Rennen letztendlich auf dem vierten Platz zu landen, ist sicher sehr positiv", sagte Raich, der auf dem Rettenbachferner nicht nur von Tausenden Fans, sondern auch von seiner Lebensgefährtin Marlies Schild angefeuert worden war, die ihre Karriere heuer beendet hat.

In Sölden hat Raich neben vier vierten auch zwei fünfte Plätze stehen, dem Podest läuft er beim Gletscherauftakt schon so lange hinterher, doch gab es Zeiten, in denen ein vierter Platz mehr wehtat.

"Vierter Platz als Top-Favroit zu wenig"

"Wenn du Topfavorit bist, ist ein vierter Platz oft zu wenig. In meinem Fall, wenn du eigentlich schon zu alt bist, und es dann auch noch nicht dein Hang ist, und du dann trotzdem Vierter wirst, ist das natürlich gut."

"Eine Riesenfreude" hatte auch der neue ÖSV-Herren-Rennsportleiter Andreas Puelacher mit dem rot-weiß-roten Dauerbrenner.

"Ausgezeichnet! Benni hat mir schon, als wir heuer angefangen haben zu trainieren, sehr gut gefallen. Vor allem seine Lockerheit, seine Motivation. Seine ganze Unbekümmertheit, die er zur Zeit hat. Wahnsinn, was er da heute geboten hat. Und ist bin mir sicher, der Benni kann heuer noch viel leisten."

WM als großes Ziel

Sein letztes Weltcuprennen hat Raich am 25. Februar 2012 mit dem Super-G in Crans Montana für sich entschieden.

Nach einem podestfreien Winter 2012/2013 schaffte er als Zweiter am 8. März 2014 im Riesentorlauf von Kranjska Gora die Rückkehr auf das Stockerl.

Das große Saisonziel des Gesamtweltcupsiegers von 2005/2006 ist die WM im Februar 2015 in Vail/Beaver Creek.

Dort hat der Pitztaler 1999 seine erste von bisher acht Weltmeisterschaften bestritten.