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ÖSV-Herren geht es leicht von der Hand

ÖSV-Herren geht es leicht von der Hand

Nach den starken Vorstellungen in Lake Louise haben Österreichs alpine Speed-Herren auch im ersten Training von Beaver Creek sofort wieder groß aufgezeigt.

Klaus Kröll erzielte am Dienstag bei perfekten äußeren Bedingungen in 1:41,52 Min. Bestzeit vor seinem Landsmann Max Franz (+0,45 Sek.).

Drittschnellster war der Südtiroler Christof Innerhofer vor Georg Streitberger (AUT) und dem Norweger Aksel Lund Svindal.

Herrliche Bedingungen

Aufgrund des milden Herbstwetters präsentierte sich die anspruchsvolle Raubvogel-Piste in Colorado so schnell wie schon lange nicht.

Obwohl es rundherum kaum Schnee hat, haben die Organisatoren des WM-Ortes 2015 tatsächlich ein perfektes Schneeband auf den Berg gezaubert, was einhellige Begeisterung bei den Läufern auslöste.

Krölls erste Bestzeit lag bei minimal verkürzter Strecke nur knapp eine Sekunde über dem als unerreichbar geltenden Streckenrekord von Daron Rahlves (USA).

Die Form stimmt

Die Genugtuung war beim steirischen Weltcup-Abfahrtssieger, der sich nach seiner langwierigen Fußverletzung über seine erste Bestzeit freuen durfte, groß.

"Die Form war auch in Kanada schon super. Aber das hier ist ganz was Anderes. Es gibt schwere Kurven und der Speed ist extrem hoch", war Kröll begeistert.

"Ich war erstaunt, wie leicht es von der Hand gegangen ist."

"Ein wilder Ritt"

Positiv überrascht war auch Franz. Der Kärntner, der am Samstag als Abfahrts-Zweiter vor Kröll in Lake Louise erstmals auf das Weltcup-Podest gefahren war, hätte sich die zweitbeste Zeit nicht erwartet.

"Es war doch ein wilder Ritt, ich habe einige Fehler gemacht", sagte der 23-jährige Kärntner. Seine 2009 hier erlittene schwere Kreuzbandverletzung spiele keine Rolle mehr.

"Den Sprung gibt es nicht mehr, das ist alles Geschichte."

Fünf-jährige Durststrecke

Die Österreicher legten jedenfalls mit drei Läufern in den Top-Vier gleich am ersten Trainingstag den Maßstab für die Abfahrt auf der klassischen Birds of Prey am Freitag (18.45 MEZ), wo sie seit 2007 (Michael Walchhofer) sieglos sind.

Kanada-Doppelsieger Svindal ("Die Bedingungen hier sind unglaublich, besser könnte die Strecke nicht sein") wird aber auch in Colorado nur ganz schwer zu biegen sein.

Das weiß auch Franz. "Es war nur das erste Training. Hier werden einige noch mächtig zulegen."

Reichelt auf Formsuche

Das müssen auch einige Österreicher, denn auch in Beaver Creek gibt es eine Qualifikation.

Während Romed Baumann nach Platz 58 über vorerst rätselhafte Schwindelprobleme klagte, sucht Hannes Reichelt (12.) noch seine Form.

Ergebnis 1. Training Lake Louise:

Krölls starke Vorstellung kommentierte der Salzburger humorvoll. "Wenn das also so geht, werde ich nächstes Jahr auch nicht zum Sommertraining nach Portillo fahren."

Ein Uniquat

Der angesprochene Kröll fühlt sich trotz des verpassten Sommertrainings pudelwohl in Beaver Creek.

"Ich bin hier immer gerne gefahren. Die Strecke ist der Hammer, vor allem der untere Abschnitt ab dem Eagle-Jump. So etwas gibt es auf keiner anderen Abfahrt", schwärmte Kröll.

Der Steirer wird aber das zweite Training am Mittwoch auslassen. "Ich muss schauen, dass ich mit den Kräften Haus halte und meinen Fuß schone", erklärte Kröll und warnte seinerseits vor "Super-Elch" Svindal. "Er ist derzeit gewaltig stark. Ich war in Kanada gut, aber er war in beiden Rennen unerreichbar."

In Beaver könnten die Österreicher aber zulegen, ist Kröll überzeugt. "Das sind genau die Bedingungen, die ich über alles liebe. Es geht viel besser als erwartet, das ist ein gutes Zeichen. Ich kann am Mittwoch beruhigt freimachen."

Vonn dominiert im Training

Lindsey Vonn hat im ersten Abfahrts-Training der Damen im WM-Winter klar den Ton angegeben. Die US-Amerikanerin war in ihrem "Wohnzimmer" in Lake Louise um 0,95 Sekunden schneller als die zweitplatzierte Deutsche Maria Höfl-Riesch.

Beste Österreicherin war überraschend die Tirolerin Regina Sterz, die mit Startnummer 45 auf Rang fünf fuhr. Direkt dahinter folgte als Sechste die Steirerin Nicole Schmidhofer (Startnummer 46).

Wird das Dutzend voll gemacht?

Am Mittwoch und Donnerstag folgen zwei weitere Trainingsläufe, am Freitag (Abfahrt), Samstag (Abfahrt) und Sonntag (Super-G) geht es dann dreimal um Weltcup-Punkte.

Dabei ist Vonn, die ursprünglich bereits vor einer Woche bei den Männern in Lake Louise starten hätte wollen, einmal mehr die klare Favoritin.

Vonn hat in ihrer Karriere bisher bereits elfmal in Lake Louise gewonnen, neunmal in der Abfahrt (2004, 2005, 2006, 2007, 2008, 2009, 2009, 2011, 2011) und zweimal im Super-G (2010, 2011).

Ergebnis 1. Training in Beaver Creek:

Läufer Nation Zeit
1. Klaus Kröll (AUT) 1:41,52 Min.
2. Max Franz (AUT) +0,45 Sek.
3. Christof Innerhofer (ITA) 0,61
4. Georg Streitberger (AUT) 0,79
5. Aksel Svindal (NOR) 0,88
6. Andrej Sporn (SLO) 0,96
7. Adrien Theaux (FRA) 1,16
8. Erik Guay (CAN) 1,19
9. Kjetil Jansrud (NOR) 1,23
10. Johan Clarey (FRA) 1,39
. Benjamin Thomsen (CAN) 1,39
12. Hannes Reichelt (AUT) 1,56
18. Florian Scheiber (AUT) 2,17
. Matthias Mayer (AUT) 2,17
24. Joachim Puchner (AUT) 2,42
30. Benjamin Raich (AUT) 2,73
53. Otmar Striedinger (AUT) 3,49
56. Frederic Berthold (AUT) 3,52
58. Romed Baumann (AUT) 3,60
66. Johannes Kröll (AUT) 4,48
Läuferin Nation Zeit
1. Lindsey Vonn (USA) 1:52,10 Minuten
2. Maria Höfl-Riesch (GER) +0,95 Sekunden
3. Dominique Gisin (SUI) 1,31
4. Elena Fanchini (ITA) 1,32
5. Regina Sterz (AUT) 1,59
6. Nicole Schmidhofer (AUT) 1,64
7. Tina Maze (SLO) 1:53,90
8. Stacey Cook (USA) 1,81
9. Julia Mancuso (USA) 1,82
10. Stefanie Moser (AUT) 2,04
. Daniela Merighetti (ITA) 2,04
12. Anna Fenninger (AUT) 2,07
17. Elisabeth Görgl (AUT) 2,45
18. Mariella Voglreiter (AUT) 2,63
20. Andreas Fischbacher (AUT) 2,81
21. Tamara Tippler (AUT) 2,90