news

Geteilter Sieg bei Hundertstel-Krimi

Geteilter Sieg bei Hundertstel-Krimi

Marcel Hirscher hat gleich im ersten der drei Speedrennen in Kvitfjell seine Führung im Gesamtweltcup wieder an Beat Feuz verloren.

Der Schweizer gewann am Freitag nach einem Hundertstel-Krimi ex aequo mit dem Österreicher Klaus Kröll und drei Hundertstel vor dem Norweger Kjetil Jansrud und übernahm fünf Punkte vor dem Salzburger wieder die Führung in der Gesamtwertung.

Hirscher musste dies an seinem 23. Geburtstag wehrlos zur Kenntnis nehmen, er verzichtet auf die Rennen in Norwegen.

Hirscher erspart sich Bier

Zumindest muss er aber kein Bier an einen seiner elf Teamkollegen ausgeben. Das hatte er nämlich jedem Österreicher versprochen, der sich vor Feuz platziert. Letztlich schaffte dies trotz einer beeindruckenden Mannschaftsleistung aber keiner seiner Speed-Kumpel.

Nicht einmal Kröll konnte Feuz Punkte wegnehmen. Der Schweizer steckte vielmehr nach einer einstündigen Verschiebung wegen Windes seine Knieprobleme souverän weg und sorgte mit einem "Hunderter" gleich zum Auftakt des Speed-Wochenendes auf der norwegischen Olympiapiste für einen perfekten Start in seine Aufholjagd.

In der Abfahrt am Samstag und dem zweiten Super-G am Sonntag kann Feuz noch mehr Vorsprung auf Hirscher und den in Norwegen ebenfalls fehlenden Titelverteidiger Ivica Kostelic herausholen.

Feuz legt wieder vor

Feuz wiederholte damit seinen Vorjahrestriumph in Kvitfjell (damals in der Abfahrt) und feierte wie Kröll, der dort ebenfalls seine erste Abfahrt gewonnen hat, seinen fünften Weltcupsieg.

"Ich bin selbst erstaunt, aber offenbar war ich heute doch irgendwie schnell", gab sich Feuz im Ziel zunächst überrascht. "Der Schnee hier liegt mir sicher besser als der in Crans Montana", war eine seiner Erklärungen. Ob er sich nun in der Pole-Position wähne, wollte Feuz hingegen nicht direkt beantworten. "Marcel und ich haben einen harten Kampf.

Am Ende soll der Bessere gewinnen. Wir fahren derzeit beide gut Ski. Wer konstanter fährt, wird am Ende die Nase vorne haben."

Krimi um Hundertstel

Auch Kröll ist Kvitfjell-Spezialist und wird daher zusammen mit Jansrud und Didier Cuche zu den dominierenden Figuren des Wochenendes gehören. "Es ist fast alles aufgegangen. Ich fühle mich extrem wohl hier, aber das ist wirklich ein brutal schwerer Lauf, eine echt 'zache' Geschichte", erklärte der Steirer nach dem Sieg auf seiner Lieblingsstrecke.

Die eine Hundertstel, um seinen Salomon-Markenkollegen Feuz zu besiegen, sei sicher drin gewesen. "Aber wenn ich vier Hundertstel verloren hätte, würde ich nicht einmal auf dem Stockerl stehen", relativierte Kröll. Dass auch er Feuz keine Punkte wegnehmen konnte, fand er "schade." "Heute haben wir uns jedenfalls kein Bier verdient."

Hinter Kröll führte Matthias Mayer ("Im Ziel war ich nicht sicher, ob das schnell war") unmittelbar vor Joachim Puchner ("Ich bin überrascht") als Sechster mit seinem besten Weltcup-Ergebnis ein starkes ÖSV-Team an, das dank Max Franz (10.), Georg Streitberger (11.) sowie Hannes Reichelt (16.) insgesamt gleich sechs Mann in die Top-16 brachte.

Raich mit Nullnummer

Nur Benjamin Raich konnte seinen Schwung vom ersten Speed-Sieg in Crans-Montana nicht mitnehmen, der 34-jährige Tiroler schied im Mittelteil aus und ist damit im Super-G-Weltcup aus dem Rennen.

Didier Cuche verpasste hingegen als Vierter das Podest um nur eine Zehntel Sekunde. Der Schweizer platzierte sich aber unmittelbar vor Aksel Lund Svindal und rückte dem Norweger damit in der Super-G-Spezialwertung auf zwei Punkte nahe. Zwei Rennen stehen noch aus.