news

Romed Baumann: Das war mein Weltcup-Weekend!

Romed Baumann: Das war mein Weltcup-Weekend!

Romed Baumann war erleichtert. Saisonstart geglückt. Auch wenn er als Elfter knapp an den Top-Ten vorbeischrammte.

Dennoch reiste der Tiroler zufrieden aus Sölden ab, um sich auf die schnellen Disziplinen vorzubereiten.

Bevor er aber die Heimreise in die Biathlon-Hochburg Hochfilzen antrat, lässt der 25-Jährige exklusiv für LAOLA1 sein Wochenende Revue passieren und gewährt uns dabei auch einen Blick hinter die Kulissen!

 

Freitag, 21. Oktober 2011

Am Vormittag hat mich noch der Kondi-Trainer besucht. Wir haben eine eineinhalbstündige Einheit in der Kraftkammer absolviert, mit Umsätzen und Beugerübungen, einfach für die Aktivierung des Körpers, weil die Vorwoche mit Sölden-Training, Einkleidung und einigen anderen Terminen schon ziemlich anstrengend war.

Zu Mittag bin ich dann von Hochfilzen nach Sölden gefahren, wo zunächst die Autogrammstunde bei Intersport Glanzer mit meinen Salomon-Teamkollegen Hannes Reichelt, Beat Feuz und Davide Simoncelli. Das war sehr nett, weil man die Konkurrenz im Sommer kaum sieht. Die Schweizer haben wir beim Heimflug aus Chile kurz am Flughafen getroffen, aber sonst haben sich die anderen Nationen sehr gut versteckt.

Kein Verstecken gab es bei der traditionellen Pressekonferenz des ÖSV mit zahlreichen Kamerateams, Fotografen und Journalisten. Mir macht das Spaß, weil man sieht, dass man für etwas trainiert, was den Leuten wichtig ist und sie interessiert. Gerade in Sölden merkt man, dass alle schon heiß auf den Winter sind, dass es endlich losgeht und wir g’scheite Rennen sehen.

Nach der Pressekonferenz habe ich mir meinen Rennanzug abgeholt. Wenn ich das mache, weiß ich: Jetzt ist es bald soweit! Das Abendessen wird immer mit der Mannschaft eingenommen, danach noch zur Sitzung, um das Programm für Samstag zu besprechen und dann habe ich den Abend gemütlich ausklingen lassen.“

 

Samstag, 22. Oktober 2011

Eigentlich bin ich kein Frühaufsteher, wenn ich liegen bleiben kann, dann tue ich das auch. Aber wenn irgendetwas ist, habe ich auch kein Problem. Dann klingelt der Wecker und ich schieße auf. Wenn es sein muss, dann geht es auch leicht.

Leicht ist auch beim Frühstück das Stichwort. Wenn es zeitig in der Früh ist, muss ich mich schon ein bisserl zwingen, damit ich etwas runterbringe, aber normalerweise habe ich schon in der Früh einen gesunden Appetit. Danach sind wir hinauf zum Seiter Joch, wo wir trainiert haben, während die Damen ihr Rennen gefahren sind. Dann noch ein bisschen Technik und freies Fahren, anschließend zwei Mal Hangbefahrung auf der Rennpiste.

Im Ziel werden immer die Schuhe gemessen, damit die Standhöhe auch wirklich passt. Im Hotel habe ich noch locker ausgeradelt und Video-Studium. Am Abend vor dem Rennen fand wie immer die Startnummernauslosung statt. Ich hätte gerne eine ganz niedere Nummer gehabt, aber Nummer neun war auch in Ordnung.

Die Stimmung bei den Fans war sensationell, das motiviert zusätzlich für das Rennen. Vor dem Einschlafen war ich nicht übermäßig nervös, ich schlafe auch in der Nacht vor einem Rennen gut. Aber man geht schon anders schlafen, als zum Beispiel vor einem ganz normalen Trainingstag.

 

Sonntag, 23. Oktober 2011

Race-Day. Tag der Wahrheit. Nach dem Frühstück bin ich mit meinem Servicemann hinauf auf den Gletscher gefahren. Vor der Besichtigung sind wir eine Abfahrt gefahren, dann haben wir probiert, die Stunde am Rennhang wirklich gut zu nützen.

Und dann heißt es eigentlich eh schon bald: Rauf zum Start für die Rennvorbereitung. Das ist mittlerweile Standardprogramm, ich weiß genau, was ich für mich brauche und was mir gut tut. In Absprache mit dem Servicemann wird dann noch die Ski-Wahl getroffen.

Ich habe ein gewisses Paket mit unterschiedlich dicken Kanten, verschiedenen Set-Ups und Feinabstimmungen zur Verfügung. Um 9:58 Uhr bin ich dann in meine Weltcup-Saison gestartet. Mit Platz fünf im ersten Durchgang war ich sehr zufrieden. Zwischen den Durchgängen versuche ich, zu entspannen und dann für die Entscheidung neu Spannung aufzubauen.

Leider habe ich im zweiten Durchgang den Steilhang nicht ideal erwischt. Das war umso ärgerlicher, als ich gesehen habe, dass mit als Elfter auf Platz fünf nur 25 Hundertstel fehlen.

Bitter, aber ich weiß, wenn ich zwei konstante Durchgänge runterbringe, kann ich vorne mitfahren. Ich freue mich jedenfalls schon auf den nächsten Riesentorlauf in Beaver Creek. Aber zuvor steht jetzt Speed im Vordergrund!

 

Stephan Schwabl