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Mathies: "Heißt nicht, dass es so weitergeht"

Mathies:

Auch wenn er sich selbst nicht als Mitfavorit sieht, so zählt der Vorarlberger Lukas Mathies als Gesamtweltcupsieger und Gewinner der kleinen Kugel für die Spezialwertung im olympischen Parallel-Riesentorlauf am Mittwoch in Krasnaja Poljana (6.15/10.00 Uhr MEZ) zum Kreis der Medaillenanwärter. Bei den Damen haben Marion Kreiner, Julia Dujmovits und Ina Meschik gute Chancen auf Edelmetall.

Mathies versucht nach seiner starken Saison an Olympia wie an jeden Weltcup heranzugehen. "Ich habe den Gesamtweltcup gewonnen, aber das heißt nicht, dass es bei den Olympischen Spielen gleich so weitergehen wird. Wenn ich die Leistungen vom Weltcup zeige, dann ist eine Medaille vielleicht möglich. Wenn ich ein gutes Rennen fahre und Fünfter werde, bin ich auch zufrieden", sagte der 22-Jährige.

Zum Mitfavoriten werde er lediglich in den Medien gemacht, fügte Mathies an. Er sehe da ganz andere heiße Eisen am Start und sich selbst als Top-16-Fahrer.

Hang kommt Österreichern entgegen

"Luki, wir sehen das anders. Für uns bist du ein klarer Mitfavorit. Wenn man in sechs Rennen viermal auf das Podium kommt und zwei Kugeln abräumt, musst du zum Mitfavoritenkreis zählen. Aber wir wollen dir keinen Druck machen", konterte Andreas Prommegger, der 2013 die Olympia-Generalprobe gewonnen hat, und grinste.

"Der Vorjahressieg ist keine Garantie, aber es gibt einem ein gutes Gefühl. Der Hang ist schwer und selektiv, das kommt uns Österreichern entgegen", meinte der 33-jährige Pongauer, dem der Druck von der Jugend taugt.

"Dann müssen die Alten auch zeigen, was sie noch draufhaben. Das gibt neue Energie, ist für Alt und Jung erfrischend und ein Vorteil."

Noch zur jüngere Garde zählt sich der 28-jährige Benjamin Karl. Dem verlässlichen Medaillenlieferanten bei Großereignissen fehlt im laufenden Winter noch ein Stockerlplatz.

Mathies hält eine Medaille für möglich

Mathies gegen Dufour, Kosir, Wild

"Es ist ein sehr anspruchsvoller Hang. Er hat alles drinnen, was man sich so wünscht. Wenn es hart ist, zähle ich auf Anhieb wieder zu den Medaillenfavoriten. Wenn es weich ist, dann werden wir sehen, was ich in den letzten Monaten gelernt habe", meinte der Niederösterreicher, der diese Fähigkeiten wohl auspacken wird müssen.

Vierter im Bunde ist Mathies-Zimmerkollege Anton Unterkofler (30), der zum Saisonauftakt den Weltcup in Carezza gewonnen hat. "Ich bin topmotiviert und werde versuchen, meine Leistung vom Training ins Rennen umzusetzen."

Über Mathies meinte der Salzburger: "Er ist längst bei uns vorbeigeschossen. Wir müssen schauen, dass wir dranbleiben." International zählen der Franzose Sylvain Dufour und der Slowene Zan Kosir sowie der Russe Vic Wild zu den Top-Medaillenanwärtern.

"Bin daheim schon durgedreht"

Die Damen warten in diesem Winter noch auf einen Sieg, Krainer und Dujmovits kamen aber auf das Podest. "Ich bin definitiv gut vorbereitet und fühle mich gut", sagte die 26-jährige Burgenländerin Dujmovits.

"Bei uns ist es generell so, dass jede im Finale das Rennen gewinnen kann, es geht immer knapp her. Es ist ein neues Rennen, man kann keine Ergebnisse mitnehmen. Es ist alles offen."

Julia Dujmovits: "Ich bin definitiv gut vorbereitet und fühle mich gut"

Die Steirerin Kreiner hat Bronze von den Spielen vor vier Jahren daheim. Sie konnte es nicht mehr erwarten, endlich nach Sotschi zu reisen. "Ich bin daheim schon fast durchgedreht."

Der Hang tauge ihr und auf die Bedingungen werde sie sich einstellen. Zu den Erwartungen meinte die 32-Jährige: "Es ist Olympia, es ist immer alles anders bei Olympia."

Olympia im Haar

Meschik tauchte perfekt gestylt in Krasnaja Poljana auf. Sie hat einen Teil ihrer Haarpracht geopfert und sich die Olympischen Ringe einrasiert. Die 23-jährige Kärntnerin fühlt sich gut vorbereitet. "Wir haben bei schwierigen Verhältnissen trainiert.

Das passt, denn meist ist es im Training ziemlich gut und im Rennen dann ganz anders." Auch im Extrem-Park von Rosa Chutor wird es aufgrund der zuletzt warmen Temperaturen und aktuellen Niederschläge anspruchsvoll werden.

Das rot-weiß-rote Quartett vervollständigt die Salzburgerin Claudia Riegler: "Wenn ich die Saison rückblickend anschaue, kann ich nicht sagen, dass ich als Favoritin herkomme. Aber wenn alles passt an dem Tag, dann ist einfach alles drinnen", meinte die mit 40 Jahren Älteste des ÖOC-Aufgebots. Die Schweizerin Patricia Kummer ist Top-Favoritin auf Gold.