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Matt: Olympia ist eine Riesenchance für Skicross

Matt: Olympia ist eine Riesenchance für Skicross

Matt: Start- und Zielbereich sind gleich, nur im Mittelteil biegen wir einmal links weg. In der Regel sind wir etwas schneller unterwegs als die Snowboarder. Das heißt: Wenn sie normal über die Sprünge kommen, passt das für uns auch. Geht es bei den Snowboardern aber zu weit, fliegen wir noch weiter, vielleicht zu weit. Aber das müsste gut passen.

LAOLA1: Wie gefährlich ist Skicross?

Matt: Nicht gefährlicher als zum Beispiel die Abfahrt. Passieren kann immer etwas, aber wir wissen genau, was wir tun. Und wir wissen auch, dass ein Risiko dabei ist. Aber wenn ich auf Nummer sicher gehen mag, darf ich gar nicht vor die Haustüre gehen. Und selbst daheim kann etwas passieren.

LAOLA1: Eines kann daheim sicher nicht passieren, nämlich dass man eine Olympia-Medaille gewinnt?

Matt: Ich weiß schon, was jetzt kommt. Dass ich Favorit bin. Ganz ehrlich: Ich gebe nicht viel auf diese Rollenverteilung. Auf der Strecke zählt das alles nicht. Ich will eine Medaille, deshalb bin ich hier. Dass es möglich ist, habe ich schon in der Saison bewiesen. Aber die Dichte ist unglaublich hoch. Sechs verschiedene Sieger in sieben Weltcup-Rennen sagt eigentlich alles.

LAOLA1: Wir danken für das Gespräch.

 

Das Interview führte Stephan Schwabl

Eines haben die Brüder Andreas und Mario Matt gemeinsam: Sie lassen lieber Taten als Worte sprechen.

Eines haben die Tiroler gemeinsam: "Wir sind beide relativ tierfanatisch!" Andreas züchtet Hochlandrinder, Mario schaut, dass er schöne Araberpferde bekommt. Einige davon wurden auf internationalen Schauen hochdekoriert.

Eines hat Andreas seinem um drei Jahre älteren Bruder voraus: eine Olympia-Medaille. 2010 gewann der 31-Jährige Silber in Vancouver.

Vier Jahre später wollen sich beide Matt-Brüder ihren Traum von Gold erfüllen. Den Anfang macht Andreas, der am Donnerstag im Skicross im Einsatz ist.

Zuvor gab er aber noch im LAOLA1-Interview Gas. Aber lest selbst ...


LAOLA1:
Vor vier Jahren in Vancouver war Skicross das erste Mal im Olympia-Programm dabei. Was hat sich seit damals verändert?

Andreas Matt: Es ist steil bergauf gegangen. Die Fernsehrechte wurden vergeben, die Rennen waren auch in Österreich live zu sehen. Letzte Saison war es etwas schlechter, aber heuer wurde es wieder ein bisschen mehr. Mir ist bewusst, dass es generell schwierig ist, neben den Alpinen und den Skispringern eine Plattform zu bekommen. Aber unser Sport hat eine Riesenchance, die wir nützen wollen.

LAOLA1: Sie haben ihre Chance 2010 genützt und Silber gewonnen. Mit welchen Erwartungen sind Sie nach Sotschi gekommen?

Matt: Eine Medaille bei Olympischen Spielen ist das Größte, was man als Sportler erreichen kann. Hier zählen eben nur die Plätze eins, zwei, drei. Deshalb bin ich hier. Aber es muss an dem Tag alles zusammenpassen. Und ein bisschen Glück gehört auch dazu.

LAOLA1: Die jungen Sportarten wie Freestyle oder eben Skicross begeistern die Fans. Was macht für Sie den Reiz von Skicross aus?

Matt: Das ganze Paket. Die Streckenführung generell, die Sprünge, die Wellen, die Steilkurven. Aber natürlich auch der Kampf Mann gegen Mann. Das ist eine ganz andere Geschichte, als wenn man alleine im Starthaus steht. Die einen brüllen, die anderen klopfen gegen das Start-Gate. Oben am Start wird psychologische Kriegsführung betrieben. Ganz brutal. Da vibriert der ganze Körper!

LAOLA1: Da wird wahrscheinlich auch jede Menge Adrenalin ausgeschüttet, oder?

Matt: Ja, sicher. Aber ich bin kein Adrenalin-Junkie. Ich mache Skicross, weil es mir Spaß macht. Ich heize einfach gerne die Strecke hinunter. Früher als Buben haben wir auch immer die Schleichwege und Sprünge gesucht, sind gehüpft. Das kann ich jetzt weiter ausleben und damit auch noch ein bisschen Geld verdienen.

LAOLA1: Was können Sie uns über den Kurs verraten, der als sehr anspruchsvoll gilt?

Matt: Die Strecke kommt mir sicher entgegen. Das spricht schon mal für mich. Wenn es viele schnelle Richtungswechsel gibt, ständig links-rechts, tut man sich schwer zu überholen. Hier kann man sich Zeit lassen und auf seine Chance warten. Aber idealerweise ist man gleich am Start vorne.

LAOLA1: Die Snowboarder haben ihre Cross-Rennen bereits absolviert. Konnten Sie sich davon etwas abschauen?