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"Vielleicht werden wir mit einem 4. Lauf belohnt"

"Wir sind nicht viele Leute, aber wir sind ein guter Haufen."

Markus Sammer hat keine Sekunde gezögert, als ihn Benjamin Maier gefragt hat, ob er sein Anschieber im Zweierbob sein will.

Dabei hat Sammer gerade selbst erst zu pilotieren begonnen. "Es sind unsere ersten Olympischen Spiele. Druck können maximal wir selbst uns machen", sagte der 19-jährige Maier in Krasnaja Poljana.

"Sind schon ganz gut dabei"

Wenn es am Sonntag für das Duo im Eiskanal Sanki losgeht, dann wird es gerade einmal zehn Trainingsläufe auf der Bahn absolviert haben.

"Wie haben die Linie gefunden, sind jetzt nur noch dabei, kleine Fehler auszumerzen", erzählte Maier der APA.

"Im Vergleich zu den Fahrten der Russen ist das nicht viel, aber dafür sind wir schon ganz gut dabei. Das spricht für den Piloten, dass er das gut macht", ergänzte Sammer.

Maier hat Sammer in den Bob geholt, weil er zu den Olympischen Spielen wollte.

"Da war uns klar, wir müssen aufrüsten. Und Markus ist bekannt für seine athletischen Leistungen. Da hat kein Weg drum herum geführt. "Und ich habe das natürlich sofort gemacht", ergänzte der Anschieber, der in Zukunft aber wohl auch als Pilot in Erscheinung treten wird.

Doppelbelastung für Maier

Möglich macht das die Ausbildung. "Alle österreichischen Athleten haben ein sehr identisches Training, was den Start anbelangt, das Kommando. Das Ziel unseres Trainings ist, dass jeder jede Position kann. Wenn man mit anderem Bremser fährt oder einem anderen Piloten, dann hat man sich schnell gefunden", erklärte Maier, der mit Sammer Ende Jänner in Winterberg Junioren-WM-Bronze gewonnen hat.

Bei den Olympischen Jugendspiele 2012 in Innsbruck gewann er Silber.

Während der Rumer Maier im Heeres-Leistungssportzentum in Innsbruck "den ganzen Tag trainieren" und sich "hundertprozentig" auf den Sport konzentrieren kann, hat der 25-jährige Wörgler Sammer seit zehn Jahren eine Doppelbelastung zu tragen.

"Ich arbeite Vollzeit, ich bin Orthopädieschuhmacher, da ist das Training schwieriger zu koordinieren. Aber wenn man will, kann man schon was rausholen."

Das Ziel ist ein vierter Lauf

Sammer hat übrigens mit 13 Jahren als Gewichtheber angefangen, als dann irgendwann nichts mehr weitergegangen sei, rutschte er "irgendwie" ins Bobfahren rein.

"Jetzt bin ich beim Gewichtheben auch nicht mehr so schlecht, das hat mich da auch immer weitergebracht. Aber jetzt bin ich beim Bobfahren, da will ich auch bleiben."

Beim "Megahighlight Olympia" (Sammer) wollen die beiden eine gute Leistung zeigen. "Wir haben mit Franz Josef Hofmann, unserem Bahntrainer, besprochen, dass das Ziel ist, einfach an den Start zu gehen und drei konstante Läufe hundertprozentig abzurufen.

Wenn es optimal läuft, dann werden wir vielleicht mit einem vierten Lauf belohnt", sagte Maier. Nur die Top-20 sind im finalen Lauf mit dabei.