LAOLA1: IOC-Präsident Bach hat die Teilnehmer gewarnt, bei Siegerehrungen etwaige Protest-Aktion (etwa gegen das Homosexuellen-Gesetz) durchzuführen. Wie denkst du darüber, dass damit die freie Meinungsäußerung beschnitten wird?

Schlierenzauer: Ich bin in erster Konsequenz Sportler, mein Job ist möglichst perfekt Ski zu springen. Das gilt auch für und in Sotschi und genau das werde ich auch versuchen. Man kann und sollte niemandem den Mund verbieten, und es sind nicht wir Sportler, sondern die verantwortlichen Politiker aufgefordert zu handeln.

LAOLA1: Rund 40.000 Sicherheitskräfte sollen friedliche Wettkämpfe garantieren. Hast du dennoch Sicherheitsbedenken?

Schlierenzauer: Es ist sehr schade, dass man Olympische Spiele bewachen muss und natürlich macht man sich auch in diese Richtung Gedanken, aber ich denke Russland wird sehr darauf bedacht sein, dass alles sicher und reibungslos über die Bühne geht.

LAOLA1: Wie viele Leute aus deiner Familie/deinem Freundeskreis werden dich vor Ort unterstützen.

Schlierenzauer: Fast alle, die mir wichtig sind, werden dabei sein. Ich werde sie zwar leider nicht sehr oft zu Gesicht bekommen, aber alleine zu wissen, dass sie in der Nähe sind, taugt mit gewaltig.

LAOLA1: Im Olympischen Dorf wohnt ihr mit Athleten anderer Sportarten zusammen. Gibt es jemanden den du gerne persönlich kennen lernen möchtest und wenn ja, warum?

Schlierenzauer: Aus österreichischer Sicht würde ich gerne Thomas Vanek treffen. Vielleicht geht es sich einmal aus. International würde ich gerne meiner nordischen Kollegin Therese Johaug über den Weg laufen.

LAOLA1: Sollte sich die Möglichkeit ergeben einem anderen Wettbewerb beizuwohnen – welche(n) würdest du gerne live sehen?

Schlierenzauer: Auf jeden Fall etwas mit österreichischer Beteiligung, vorzugsweise Eishockey und Rodeln.

LAOLA1: Vielen Dank für das Gespräch.


Das Interview führte Christoph Nister