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Kombinierer Wilhelm Denifl macht sich keine Sorgen

Kombinierer Wilhelm Denifl macht sich keine Sorgen

Die Wogen sind hochgegangen im Lager der Kombinierer.

Christoph Bieler war aufgrund eines Interviews von Felix Gottwald „not amused“ und ließ seinem Ärger freien Lauf.

Der dreifache Olympiasieger ließ das wiederum nicht auf sich sitzen und erklärte im LAOLA1-Interview, wie seine Aussagen gemeint waren.

„Die größte Freude, die sie mir machen können, wäre, eine Medaille zu gewinnen“, erklärte der dreifache Olympiasieger.

Einer, der ebenfalls in der Debatte genannt wurde, war Wilhelm Denifl.

"Komme zum Handkuss"

Der Tiroler fühlt sich allerdings zu unrecht in die Sache hineingezogen und stellt gegenüber LAOLA1 klar: „Ich habe von der Sache gehört und es auch gelesen. Ich komme dabei aber zum Handkuss, denn ich habe nichts gesagt.“

Dem 33-Jährigen ist bewusst, dass man bei guten Leistungen von Kritik verschont bleibt, im umgekehrten Fall aber auch mit harten Worten leben muss. Das sei „legitim“, er macht sich aber keine Gedanken darüber: „Die beste Antwort ist, Leistung zu bringen."

Er will die ganze Thematik hinter sich lassen und abhaken, Probleme mit Gottwald hatte der Routinier nie. „Felix ist für mich aus sportlicher Sicht ein absolutes Vorbild. Man braucht nicht groß herumreden, was er gewonnen hat, ist ja bekannt. Ich habe mich aber nie groß betroffen gefühlt.“

Alles riskiert

Im ersten Einzelbewerb landete Denifl an 19. Position. Seine Chancen auf Edelmetall verspielte er bereits im Springen, in der Loipe ging er volles Risiko, um das Ruder eventuell doch noch herumreißen zu können.

Denifl lief binnen kürzester Zeit ein Loch zur Gruppe, die um Bronze kämpfte, zu, hatte letztendlich aber nicht genügend Kraftreserven, um am Ende des Rennens, als die Post abging, noch einen draufsetzen zu können.

„Es wurde zu früh attackiert. Ich kann aber sagen, dass ich alles probiert habe. Ich würde es wieder genauso machen.“ Ärgerlich sei lediglich das Sprungergebnis gewesen. „Da habe ich viel liegen lassen. Es war ein mittelmäßiger Sprung und damit gewinnst du bei Olympischen Spielen nichts.“

Keine Sorgen

Auf der Großschanze (Dienstag) will er seine Sache deutlich besser machen. „Sie liegt mir noch besser. Wenn alles passt, kann ich ganz vorne mithüpfen. Da ich weiß, dass ich läuferisch in einer guten Form bin, sollte alles möglich sein.“

Sorgen darüber, einen Platz im Team zu bekommen – im ersten Bewerb wurde mit Bernhard Gruber der Einzel-Bronzemedaillengewinner von Vancouver aussortiert – macht er sich keine.

Eine Medaille soll her

„Überhaupt nicht. Wenn du bei uns gerade noch reinkommst, bist du eh schon nur noch der vierte Mann und damit wärst du hinter den Medaillenrängen.“ Wenn die Coaches ihm zutrauen, um Edelmetall kämpfen zu können, würden sie ihn auch aufstellen.

Er selbst tut es. „Klar, sonst bräuchte ich nicht hierher fahren. 2002 wusste im Vorhinein, als Tourist dabei zu sein, weil ich als Ersatzmann mitgenommen wurde. Hier bin ich in einer anderen Position und weiß, dass ich eine Medaille machen kann. Das will ich jetzt zeigen.“


Aus Sotschi berichtet Christoph Nister