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"Stolze" Stadlober freut sich auf Staffel-Premiere

Das gab es noch nie.

Österreich wird erstmals in der Olympia-Geschichte eine Damen-Langlauf-Staffel aufbieten.

Katerina Smutna, Veronika Mayerhofer, Nathalie Schwarz und Teresa Stadlober gehen am Samstag um 11 Uhr MEZ für das ÖOC-Team an den Start und damit in die Historie ein.

„Darauf bin ich natürlich stolz“, erklärt Stadlober im Gespräch mit LAOLA1.

Kein guter Skiathlon

Die 21-Jährige ist erstmals bei Olympischen Spielen dabei und kam bereits im Skiathlon (Rang 37) zum Einsatz.

Das Rennen sei zwar nicht nach Wunsch verlaufen („Der Klassisch-Part war nicht gut“), dafür zeigt sie sich vom Ambiente in Sotschi sehr angetan.

„Mir gefällt es hier total. Ich finde es cool, die ganze Atmosphäre ist lässig, dazu sind die Leute nett und das Quartier schön.“

Die 21-Jährige teilt das Zimmer mit Mayerhofer und Schwarz, Smutna schläft bei Freund und Coach Radim Duda.

Die Stimmung im Team empfindet die Junioren-Weltmeisterin von 2013 als höchst angenehm, die Vorfreude auf die Staffel sei riesig.

Völlig unerwartet

„Wir freuen uns total. Um ehrlich zu sein, hätte ich nie gedacht, dass das ÖOC eine Staffel schickt, weil wir im Weltcup keine gelaufen sind.“

Zuletzt war der ÖSV bei den Nordischen Ski-Weltmeisterschaften 2013 im Val di Fiemme mit einer Staffel vertreten, damals gelang dem Quartett Smutna, Stadlober, Mayerhofer und Kerstin Muschet der Sprung auf Platz elf.

Diesmal sind die Top 10 das erklärte Ziel, wenngleich in erster Linie im Vordergrund steht, Erfahrungen zu sammeln. „Man sieht, dass etwas weiter geht bei uns im Langlauf.“

Die Nominierung sei der Lohn für all die Mühen, denn in der Vergangenheit war es „nicht immer leicht. Dass wir jetzt starten dürfen, ist umso schöner.“

"Eine Gruppe soll her"

Die Gruppe harmoniert bestens, so treffen sich die Athletinnen auch privat, um etwas zu unternehmen. Von einer gemeinsamen Trainingsgruppe ist man allerdings noch immer weit entfernt.

Jede Athletin kocht ihr eigenes Süppchen. Stadlober trainiert mit Vater Alois, Mayerhofer mit Thomas Stöggl, Schwarz mit Otto Jung und Smutna wie erwähnt mit Duda.

Für kommende Saison wünscht sich Stadlober eine neue Lösung, „es sollte eine Gruppe her“. Gespräch diesbezüglich sollen allerdings erst nach Olympia stattfinden.

Die "Causa Trauerflor"

Gesprächsthema Nummer eins bei den Langläufern ist ohnehin noch immer die „Causa Trauerflor“. Die Norwegerin Astrid Jacobsen musste unmittelbar vor Beginn der Spiele den Tod ihres Bruders beklagen, woraufhin ihre Teamkolleginnen im Skiathlon mit Trauerflor an den Start gingen.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) war „not amused“ und sprach eine offizielle Verwarnung gegen das Team aus.

„Es ist ein Wahnsinn, dass sich das IOC deshalb beschwert. Das hat mit mangelndem Respekt zu tun. Für Astrid ist es das Härteste, was ihr passieren konnte. Und dann dürfen die Norwegerinnen ihrem Bruder nicht einmal den nötigen Respekt erweisen“, nimmt sich Stadlober kein Blatt vor den Mund.

„Ich weiß nicht, was das IOC bezwecken will. Es ist ja keine Werbung, dafür habe ich kein Verständnis. Das ist eine Frechheit!“


Aus Sotschi berichtet Christoph Nister