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Ausgerechnet Dürr: Dopingfall erschüttert ÖOC-Team

Ausgerechnet Dürr: Dopingfall erschüttert ÖOC-Team

Das darf doch wohl nicht wahr sein!

Ausgerechnet nach dem Super-Samstag, an dem das österreichische Olympia-Team fünf Medaillen einheimste, ist das ÖOC-Aufgebot mit einem handfesten Skandal konfrontiert.

Während die Snowboarder (Julia Dujmovits, Benjamin Karl), die Biathleten (Christoph Sumann, Daniel Mesotitsch, Simon Eder und Dominik Landertinger) sowie die Slalom-Stars (Mario Matt, Marcel Hirscher) im Austria House Tirol ihre Medaillen feierten, bahnte sich Unheil an.

Vom IOC in Kenntnis gesetzt

Das Österreichische Olympische Comité bestätigt in den frühen Morgenstunden gegenüber LAOLA1, dass es in der Nacht auf Sonntag vom IOC über einen positiven Dopingfall in Kenntnis gesetzt wurde.

Langläufer Johannes Dürr wurde bei einer Trainingskontrolle in Österreich am 16. Februar positiv auf ein EPO-Präparat getestet.

ÖOC-Chief Medical Officer Wolfgang Schobersberger setzte den Athleten umgehend von der positiven A-Probe in Kenntnis.

Die Nennung Dürrs für das abschließende 50-km-Freistil-Massenstart-Rennen (Sonntag, 11 Uhr Ortszeit) wurde umgehend zurückgezogen.

Umgehend in Kenntnis gesetzt

ÖOC-Präsident Karl Stoss teilte via Presseaussendung mit: „Wir sind über diese Meldung schockiert, haben umgehend die entsprechenden Maßnahmen eingeleitet: Das heißt, der Athlet wurde informiert und über seine Rechte aufgeklärt, ihm wurde die Akkreditierung abgenommen und der sofortige Ausschluss aus der Olympia-Mannschaft wurde vollzogen. Dürr hat bereits die Heimreise angetreten.“

ÖOC plant Pressekonferenz

LAOLA1-Informationen zufolge soll es noch am Sonntag eine Pressekonferenz geben, in der über die Hintergründe informiert wird.

Dass ausgerechnet Dürr der betroffene Athlet ist, kommt einem Super-GAU gleich.

Der Niederösterreicher war in Sotschi bereits einmal im Einsatz und landete im Skiathlon nach einer exzellenten Leistung auf dem achten Rang.

Im abschließenden 50-Kilometer-Rennen zählte er ursprünglich zum erweiterten Medaillenkreis.

ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel kündigte an, ihm auf jeden Fall eine Medaille zuzutrauen. "Er kann sogar Gold holen", so der Tiroler.

Zehn Tage Trainingslager

Um sich optimal auf den Marathon vorbereiten zu können, flog Dürr nach seinem ersten Wettkampf wieder nach Hause.

Der Niederösterreicher reiste für zehn Tage nach Obertilliach, die Wahlheimat von Biathlon-Legende Ole-Einar Björndalen, um sich dort in ähnlicher Höhe wie in Sotschi vorzubereiten.

Kurz darauf folge Bernhard Tritscher, um sich gemeinsam mit Dürr auf den 50er vorzubereiten.

Der Salzburger hat mit den Anschuldigungen gegen seinen Teamkollegen, für den bis zur Öffnung der B-Probe die Unschuldsvermutung gilt, aber nichts zu tun.

 

Aus Sotschi berichten Stephan Schwabl und Christoph Nister