Hirscher: Wir haben es eigentlich genauso durchgezogen, wie wir es uns vorgenommen haben. Vier Tage auf Schnee, zwei Tage Fitnessprogramm und ein Tag Pause. Das ist wichtig, um im Rhythmus zu bleiben und die Spannung nicht zu verlieren. Aber diese Entschleunigung nach dem intensiven Jänner war gar nicht so einfach.

LAOLA1: Du hast auch gesagt, dass du vielleicht ein paar Tage komplett wegkommen möchtest vom Skifahren. Akkus aufladen in der Therme war ein Thema.

Hirscher: In die Therme fahren kann ich nach der Saison auch. Wie beim Training gibt es auch bei der Regeneration total viele verschiedene Ansätze. Train hard, rest well. Am Montag war ich vier Stunden im Fitness-Center, gleichzeitig lege ich auch sehr viel Wert auf die passive Regeneration. Die Qualität der Einheiten spielt immer eine große Rolle, aber jetzt ganz besonders.

LAOLA1: Wie ist es um die Trainingsbedingungen in der Heimat bestellt? Wo warst du unterwegs?

Hirscher: Eigentlich nur auf der Reiteralm. Das war richtig top, die Bedingungen gewaltig. Der Wetterbericht für die nächsten Tage sagt zwar einen Föhnsturm an, aber ich glaube nicht, dass wir großartig umplanen müssen. Die Jungs auf der Reiteralm sind echte Profis.

LAOLA1: Welche Hausaufgaben gilt es in den nächsten Tagen noch zu erledigen, damit die große Olympia-Prüfung ein Erfolg wird?

Hirscher: Wir machen noch ein, zwei minimale Tests mit dem Material. Es wird auch noch einen Austausch mit den Trainern vor Ort geben. Im Kombi-Slalom der Damen habe ich gesehen, dass es eher schmierig war. Aber grundsätzlich sind wir auf alles vorbereitet. Von mir aus könnte es auch schon diesen Mittwoch losgehen.

LAOLA1: Ein Thema ist auch die Zeitverschiebung. Auf den ersten Blick sind es nur drei Stunden, aber einige Athleten kämpfen doch mit Problemen. Bereitest du dich darauf speziell vor?

Hirscher: Derzeit läutet um 6 Uhr in der Früh der Wecker. Auch an meinem freien Tag. Ich nehme die Zeitverschiebung nicht auf die leichte Schulter. Das gehört zur Vorbereitung genauso dazu wie das restliche Training. Durch das zeitige Aufstehen bin ich eine Stunde auf der anderen Seite, bleiben nur noch zwei Stunden. Und die sollten kein Problem sein.

LAOLA1: Bleibt abschließend noch das Problem mit der Flugangst deines Vaters, der ja ursprünglich mit dem Auto anreisen wollte. Konntest du ihn schon von den Vorzügen des Privatjets überzeugen?

Hirscher (schmunzelt): Fix ist noch nichts. Außer, dass alles nicht so einfach ist. Schauen wir mal, ob wir ihn vielleicht doch ins Flugzeug bringen.

LAOLA1: Wir danken für das Gespräch.

 

Das Interview führte Stephan Schwabl