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Morgenstern meldet sich eindrucksvoll zurück

Morgenstern meldet sich eindrucksvoll zurück

Im Jubel um die Silbermedaille von Gregor Schlierenzauer ging beinahe unter, dass ein zweiter Österreicher ebenfalls eine außergewöhnlich gute Leistung ablieferte.

Thomas Morgenstern, das Sorgenkind der letzten Wochen, hat sich eindrucksvoll zurückgemeldet und auf der Normalschanze in Predazzo den fünften Platz belegt.

Auf WM-Bronze fehlten dem Kärntner am Ende lediglich 2,3 Punkte.

Bereit für neue Höhenflüge

Besonders wichtig war dabei die Erkenntnis, dass der Dreifach-Olympiasieger seine Probleme soweit in den Griff bekommen hat, dass er sportlich zu neuen Höhenflügen ansetzen kann.

Für Morgenstern war es kein einfacher Weg, denn nach tollem Saisonstart riss der Faden, ehe er Anfang Jänner die Reißleine zog und sich in seiner Heimat abschottete, um den Kopf frei zu bekommen.

Seinen Vorgesetzten und Kollegen ist die schwierige Phase des Kärntners nicht entgangen.

Renndirektor Hofer gratuliert Morgenstern
Auszeit war notwendig

„Zwei Sachen sind sehr erfreulich“, konstatierte daher Sportdirektor Ernst Vettori unmittelbar nach dem Wettkampf. „Natürlich die Silbermedaille für Gregor, aber auch der fünfte Platz von Thomas.“

Morgensterns Stützpunkttrainer Heinz Kuttin hatte bereits im Vorfeld des Wettkampfes angemerkt, dass er das Gefühl hatte, „dass die Auszeit für Thomas notwendig war, um sich in Ruhe zu sortieren“.

Schlierenzauer ahnte es

In der Tat hat ihm die Pause sichtlich gut getan, Morgenstern wirkt deutlich gelassener. Auch Gregor Schlierenzauer ist das nicht entgangen, sodass sich beim Tiroler die Überraschung angesichts der Performance seines Teamkollegen in Grenzen hielt.

„Ich habe es mir gedacht, weil er auch ein Rennpferd ist. Er hat sehr viel gewonnen und alles richtig gemacht, zu sagen 'Ich scheiß' auf den Weltcup'“, so der Stubaier auf LAOLA1-Nachfrage.

Pointner ist stolz

Besondere Freude empfand Cheftrainer Alexander Pointner, der viel Geduld für seinen Schützling aufbrachte und diesem die nötigen Freiheiten ließ, um mit sich wieder ins Reine zu kommen.

„Seit wir hier sind, war das von Sprung zu Sprung eine gewisse Entwicklung, die er gezeigt hat. Ich bin wirklich stolz auf Thomas.“

Die Ruhe und Gelassenheit, die der 26-Jährige am Samstagabend an den Tag legte, ringen seinem Trainer höchsten Respekt ab.

Fast wie eine Medaille

Die knapp verpasste Medaille ärgert Pointner dabei nicht. „Bei seinem Comeback Fünfter zu werden, ist fast so viel wert wie eine Medaille. Er kann glücklich sein, wir sind es jedenfalls.“

Der fünfte Rang hat dem Kärntner nicht nur gezeigt, dass er wieder im Konzert der Besten mitmischen kann, sondern ihm zugleich einen Startplatz für den Mixed-Bewerb beschert.

„Dabei hat er eine neue Chance“, so Pointner, der sicher ist, „im Vorfeld der WM hätte er das sofort unterschrieben“.

 

Aus Val di Fiemme berichtet Christoph Nister