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"Die Kombination war eine tödliche Mischung"

Er war nicht mehr zu halten.

Willi Denifl wollte erst einmal zu seiner Familie. So stürmte er drauf los und ließ sich auch von den Ordnern nicht aufhalten.

Frau und Tochter waren die ersten Gratulanten, nachdem der 32-Jährige gemeinsam mit Bernhard Gruber im Teamsprint Silber gewann.

Von der Familie überrascht

„Ich wusste nicht, dass sie da waren“, so der Tiroler, der am Morgen vor dem Wettkampf überrascht wurde. „Mama, Papa, Schwester – alle waren gekommen. Einfach genial.“

Genial war auch die Vorstellung des ÖSV-Duos auf der Langlaufloipe in Lago di Tesero. Lediglich einem übermächtigen französischen Team (Lamy Chappuis/Lacroix) musste man sich am Ende geschlagen geben.

Übers Laufen zu Silber

Für Denifl ein ganz besonderer Moment, krönte er sich doch vor zehn Jahren an selber Stelle gemeinsam mit Michael Gruber, Christoph Bieler und Felix Gottwald zum Team-Weltmeister.

Es bedeute ihm „brutal viel“, hier neuerlich Edelmetall abzustauben. Vor allem, es diesmal über seine vermeintlich schwächere Disziplin, das Laufen, zustande kam.

"Eine tödliche Mischung"

„Dass ich in jenem Bewerb eine Medaille hole, in dem ich mit Abstand am wenigsten damit gerechnet hatte, macht das alles noch viel geiler.“

Gruber zeigte sich weniger überrascht, wusste er doch „, dass wir noch ein paar Pfeile im Köcher haben. Die Kombination Willi und ich war eine tödliche Mischung für die Konkurrenz.“

Denifl 2003 (l.) und 2013 (r.)

Eine Medaille "für Willi"

Nachdem der Salzburger bereits eine Silbermedaille erringen konnte, freute er sich über jene von Denifl fast mehr als über die eigene.

„Ich gönne es ihm von ganzem Herzen. Ich habe mir in Gedanken immer gesagt, ich will für Willi eine Medaille holen. Koste es, was es wolle.“

Der Stubaier habe über so viele Jahre hart gearbeitet und sei immer knapp dran gewesen. „Diesmal wollten wir uns diesen Wunsch gemeinsam erfüllen. Umso schöner, dass es uns aufgegangen ist.“

Stechers Arschtritt

Nicht am Start und doch im Rennen mit dabei war indes Mario Stecher. Der Steirer, der freiwillig auf seinen Einsatz verzichtete, bewies Teamgeist und war als Betreuer an der Strecke postiert.

„Sensationell“, beschreibt Gruber dessen Einsatz. „Da sieht man, wie gut unser Teamspirit ist. Absolutes Gänsehautfeeling.“

Ein kleiner Anteil an der Medaille gebührt auch dem 35-Jährigen, hatte er doch genau die richtigen Worte parat. „Er wusste, wie er uns anzufeuern hatte und verpasste uns einen verbalen Arschtritt, damit wie die Hügel raufsprinteten.“

 

Aus Val di Fiemme berichtet Christoph Nister