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Die Amerikaner erweisen sich als zu stark

Die Amerikaner erweisen sich als zu stark

Der WM-Auftakt der österreichischen Nationalmannschaft ist trotz einer ambitionierten Leistung missglückt. Die Mannschaft von Teamchef Manny Viveiros muss sich in Helsinki den USA mit 3:5 (2:1,1:4,0:0) geschlagen geben.

Traumstart des Underdogs

Österreich beginnt gut, hat durch Schüsse von Thomas Vanek (1.) und Thomas Hundertpfund (3.) gegen die favorisierten US-Amerikaner sogar die besseren Chancen. Die US-Boys wirken vor allem in der Anfangsphase unkonzentriert und leisten sich im Spielaufbau immer wieder Abspielfehler.

Einen solchen nützt Manuel Latusa nach fünf Minuten gnadenlos aus und trifft nach gutem Zuspiel von Hundertpfund über die Schulter von Keeper Ben Bishop in die Maschen.

Der Jubel der wenigen österreichischen Anhänger in der Hartwell Arena ist noch nicht erloschen, da setzt Daniel Welser in Minute sechs noch einen drauf. Nach einem Abschluss von Neo-Linzer Matthias Iberer kann der US-Goalie nur zur Seite abwehren. Der Puck spickt dem Bullen-Stürme vor die Füße, der Rest ist Formsache.

USA kommt im Powerplay ran

Nach dem zweiten Gegentreffer sammeln sich die Favoriten aber etwas, lassen kaum noch erwähnenswerte Chancen der Österreicher zu und kommen ihrerseits zu Möglichkeiten. Zunächst kann Bernhard Starkbaum noch einige gute Schüsse parieren, in Minute elf ist er dann aber chancenlos. Im Powerplay, Gregor Baumgartner sitzt in der Kühlbox, zieht Justin Faulk von der blauen Linie ab, den Abpraller stochert David Moss dem Schlussmann durch die Beine.

In der Folge nehmen die Amerikaner das Heft komplett in die Hand und die Österreicher kommen kaum noch zu Entlastungsangriffen. Nach einer fünf Minütigen Druckphase muss jedoch Nate Thompson auf die Strafbank und die rot-weiß-rote Auswahl zeigt anschließend ein gutes Überzahlspiel mit gefährlichen Schüssen von Thomas Pöck und Gerhard Unterluggauer. Zählbares ist aber nicht dabei und so bleibt es nach dem ersten Drittel bei einer 2:1-Führung für Österreich.

USA drehen die Partie

Kaum aus der Kabine, hat Vanek (22.) die große Chance, den alten Zwei-Tore-Vorsprung wieder herzustellen. Der NHL-Star fährt alleine auf das gegnerische Tor zu, scheitert mit seinem Versuch aber am Keeper. Auf der anderen Seite machen es die Amerikaner besser. Erik Johnson (24.) zieht von der blauen Linie ab und der Puck rutscht Starkbaum trotz freier Sicht durch die Schoner.

Im Anschluss schnürt der Favorit die ÖEHV-Truppe im Drittel ein und spielt bei ausgeglichener Spielerzahl wie im Powerplay. Tor fällt in dieser Phase jedoch keines.

Just in dem Moment, als die Österreicher wieder ein wenig aufkommen und durch Latusa (28.) und Hundertpfund (29.) gefährlich werden, schlagen die Amerikaner zu. Zunächst verwertet Tim Stapelton (30.) einen Abpraller zur Führung, knapp eine Minute später nützt Aaron Pulushaj einen Wechselfehler der Österreicher gnadenlos zum 4:2 aus Sicht der USA aus.

Schock vor der Pause

Die Truppe von Teamchef Manny Viveiros steckt aber nicht auf und versucht weiterhin dem Gegner die Stirn zu bieten. So erkämpft sich Peintner im eigenen Drittel den Puck und schickt Schuller (34.) auf die Reise, der Bishop im direkten Duell bezwingen kann und auf 3:4 verkürzt.

Doch die USA haben die perfekte Antwort parat. Nachdem Hundertpfund auf der Strafbank sitzt, zieht Johnson (39.) aus dem Bullykreis ab und bezwingt Starkbaum im kurzen Eck. Mit dem zweiten Treffer des Colorado-Verteidigers geht es auch in die zweite Pause.

Luft raus

Im letzten Abschnitt macht sich bei den Österreichern der hohe Kraftaufwand aus den Dritteln zuvor bemerkbar. Die Forechecks werden nicht mehr mit letzter Konsequenz gefahren und auch in der Defensive werden die Beine immer schwerer. So haben die Amerikaner nur wenig Mühe, den Vorsprung nach Hause zu spielen und schlagen im ersten Spiel der A-WM ambitionierte Österreicher mit 5:3.

Die ÖEHV-Auswahl trifft bereits am Sonntag (11:15 Uhr MEZ) auf Frankreich, während es die USA mit Lettland zu tun bekommt.

Aus Helsinki berichtet Sebastian Rauch