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"Starkbaum war überragend"

 

Österreich hat eine erste Hürde im Kampf um einen Verbleib in der Weltelite des Eishockeys erfolgreich genommen.

Der erste Sieg und die damit verbundenen drei Punkte bei der Weltmeisterschaft in Helsinki sind eingetütet.

Durch den Erfolg nimmt die ÖEHV-Truppe Kurs auf den Klassenerhalt und kann sich nach dem 6:3-Sieg über Lettland vor allem bei Torhüter Bernhard Starkbaum bedanken, der gegen die Balten über sich hinausgewachsen ist.

Überragender Torhüter

Nicht weniger als 36 von 39 Schüssen auf sein Gehäuse konnte der Schweden-Legionär parieren, was ihn zum Vater des Sieges avancieren ließ.

„Bernd hat uns eine Chance gegeben. Die Letten haben von Beginn an Gas gegeben und gute Möglichkeiten auf das 2:0 und 3:0 gehabt, die unser Goalie vereitelt hat“, lobte Superstar Thomas Vanek, der das 3:1 erzielte, seinen Schlussmann.

Nicht nur der Stürmer der Buffalo Sabres wusste, bei wem er sich zu bedanken hatte. Alle Mitspieler sprachen dem gebürtigen Wiener ihr Lob aus. So bezeichneten Markus Peintner und Daniel Oberkofler die Leistung als „überragenden“, Teamchef Manny Viveiros meinte gegen Frankreich „eine gute und nun gegen die Letten eine sehr gute Leistung“ gesehen zu haben.

Bescheidener Starkbaum

Der Held des Spiels, der auch zum besten Spieler auf Seiten der Österreicher ausgezeichnet wurde, gab sich im Gespräch mit LAOLA1 gewohnt bescheiden und verwies auf eine geschlossene Mannschaftsleistung.

„Ich habe nur meinen Teil dazu beigetragen. Es ist ein Erfolg der Mannschaft. Die Defensive hat gut zusammengehalten und hauptsächlich nur Schüsse von Außen zugelassen. Meine Vorderleute haben viele Schüsse geblockt und die gegnerischen Spieler vor dem Tor weggeblockt. Das half mir natürlich sehr“, hob Starkbaum seine Mitspieler hervor.

Gute Chancenauswertung

Neben der herausragenden Leistung des MODO-Torhüters, war vor allem die Effizienz vor dem lettischen Tor der Garant für den Sieg.

„Wir haben von Anfang an gesagt, wir wollen Spiele gewinnen und das hat bisher nicht geklappt, weil wir Fehler gemacht haben, die der Gegner eiskalt ausgenützt hat. Gegen Lettland war dies genau umgekehrt. Sie haben uns gezeigt, wie man Eishockey spielt und wir haben ihnen gezeigt, wie man Tore schießt“, sagte Verteidiger Thomas Pöck mit einem Lächeln.

"In den letzten beiden Spielen sind wir überhaupt nicht effektiv mit unseren Chancen umgegangen und gegen Lettland war vielleicht auch das Glück auf unsere Seite", gab Markus Peintner zu.

Einzig Superstar Vanek, der zwar einen Treffer erzielte, einmal aber auch an der Stange scheiterte, war nicht ganz zufrieden mit seiner persönlichen Chancenauswertung.

„Es ist frustrierend, wenn man nicht trifft, denn als Torjäger will man natürlich auch Treffer bejubeln und dann bin ich wieder alleine aufs Tor gefahren und habe wieder nur die Stange getroffen. Das ist nicht optimal, aber das muss man abhaken“, so der Buffalo-Legionär, der aber versprach, in Zukunft sorgfältiger mit seinen Möglichkeiten umzugehen.

„Ich kenne meine Rolle und bin nicht der beste Defensiv-Spieler, aber ich werde meine Chancen noch machen, auch wenn sie im Moment noch nicht reingehen“, sagte Vanek, der bereits dreimal in diesem Turnier an der Torumrandung scheiterte.

Warum nicht Deutschland schlagen?

Bereits im Duell mit Deutschland am Mittwoch (ab 16:15 Uhr LIVE im LAOLA1-Ticker) will Österreichs Nummer 26 die Möglichkeiten besser nützen. Die DEB-Auswahl zeigte in den ersten drei Spielen starke Leistungen und holte gegen Finnland einen Punkt. Die Österreicher sind gewarnt, vertrauen aber auch in ihr eigenes Potential.

„Das ist eine starke Truppe, aber ich denke, dass wir genauso stark sind, wenn wir unseren Gameplan verfolgen und alles geben. Warum sollten wir nicht auch die Deutschen schlagen“, strotzte Starkbaum nach dem Spiel vor Selbstvertrauen.

Sollte er einen ähnlich guten Tag wie gegen die Letten erwischen, seine Vorderleute erneut durch Effizienz glänzen und die Scheibe erneut zu Gunsten der Österreicher springen, ist diese Frage mit Sicherheit berechtigt.