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Österreich zittert um den Klassenerhalt

Österreich zittert um den Klassenerhalt

Warten, hoffen, bangen.

Nach der 1:10-Niederlage im abschließenden WM-Gruppenspiel gegen den haushohen Favoriten Kanada heißt es für Österreichs Nationalteam nun Daumendrücken für Frankreich. Oder Lettland.

Es ist nämlich egal, wer dieses Spiel gewinnt, solange es nicht in die Verlängerung geht. Sollte dies doch geschehen, müssen die ÖEHV-Cracks auf ein besseres Ende für die Letten hoffen, sonst steigt Österreich ab.

Es wird spannend“

„Es wird spannend, ich hoffe, dass es positiv für uns ausgeht. Wir stehen momentan sehr gut da und hätten es uns verdient, oben zu bleiben“, so Dominique Heinrich gegenüber LAOLA1.

An eine etwaige Absprache zwischen Lettland und Frankreich glaubt der Verteidiger von RB Salzburg nicht. „Das wird kein abgekartetes Spiel, da wir bei einer A-WM sicher genau drauf geachtet.“

Auch Alexander Cijan ist der Meinung, dass sich das ÖEHV-Team mit seinen beherzten Auftritten einen Verbleib in der A-Gruppe verdient hätte. Ich hoffe, dass sich das mit fünf Punkten jetzt ausgeht. Wir haben alles gegeben.“

Wo das Team Austria das so wichtige Spiel verfolgen wird, ist noch offen. „Ich weiß noch gar nicht, ob etwas geplant ist, wir werden uns in der Kabine besprechen“, so Martin Schumnig.

Kanada mindestens eine Klasse besser

Gegen Kanada zeigte die nun zum Zuschauen verdammte Mannschaft von Headcoach Daniel Ratushny phasenweise eine ansprechende Leistung, ein Klassenunterschied war allerdings deutlich zu sehen, stand es doch schon nach 20 Minuten 0:4.

„Die waren immer einen Schritt schneller als wir. Wir haben es ihnen zu leicht gemacht. Der Niveau-Unterschied war klar erkennbar“, so Schumnig.

Cijan war logischerweise ebenfalls nicht erfreut über das deutliche Ergebnis, nahm die Partie aber als Lehrbeispiel. „Da sind so großartige Spieler auf dem Eis, da kann man sich viel abschauen.“

Müde Beine bei ÖEHV-Team

Von da an war Schaulaufen angesagt, wobei man den Österreichern keinesfalls fehlenden Einsatz vorhalten konnte, so fanden unter anderem Dominique Heinrich und Konstantin Komarek gute Einschussmöglichkeiten vor, scheiterten aber an Kanadas Keeper.

Mit Fortdauer der Partie war den Österreichern aber die Müdigkeit aufgrund des harten Programms der letzten Tage anzusehen, während Kanada munter weitermachte.

„Sie haben eindeutig bewiesen, dass sie die stärkste Nation der Welt sind. Man darf aber auch nicht vergessen, dass wir heute das vierte Spiel in fünf Tagen hatten“, so Nikolas Petrik, der sich das Duell zwischen Lettland und Frankreich übrigens „sicher nicht“ ansehen wird. „Sonst bekomme ich noch einen Herzinfarkt!“

Auch Heinrich, der sich zumindest den Beginn der Partie in der O2-Arena ansehen will, gab zu verstehen, dass er seine Beine schon ziemlich gespürt hatte: „Das war sicher nicht unser bestes Spiel, wir haben in den wichtigen Partien gegen Deutschland, Lettland und Frankreich viel Energie liegen gelassen.“

Haben eine gute A-WM gespielt“

Spätestens nach dem 0:6 schalteten die Kanadier dann einen Gang zurück, sonst wäre das Ergebnis wohl noch höher ausgefallen.

Was wieder positiv auffiel war das Penalty-Killing, bei fünf gegen fünf ließen die Kanadier ihre Klasse aber immer wieder aufblitzen und fuhren dem ÖEHV-Team teilweise um die Ohren.

„Wir waren von Anfang nicht wirklich bereit, sie haben jeden Fehler eiskalt ausgenutzt“, so Petrik, der diese Spiel jedoch keinesfalls als Maßstab für die Leistungen des ÖEHV-Teams sehen will. „Diese Partie spiegelt sicherlich nicht die WM wider.“

Das glaubt auch Heinrich der angibt „stolz auf die Mannschaft“ zu sein: "Wir haben eine sehr gute A-WM gespielt."

Damit hat er wohl recht, ob Österreich aber auch nächstes Jahr wieder auf A-Niveau spielen darf, werden erst die nächsten Stunden weisen.


aus Prag berichtet Fabian Santner