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Chicago fehlt nur mehr ein Sieg zum Titel

Chicago fehlt nur mehr ein Sieg zum Titel

Einer fehlt noch.

Ein Sieg und die Chicago Blackhawks sind Stanley-Cup-Champion.

Kane als Matchwinner

Dank eines 3:1-Heimsiegs in Spiel 5 der NHL-Final-Serie gegen die Boston Bruins gingen die Blackhawks mit 3:2 in Führung und können in der Nacht auf Dienstag in Boston den Titel fixieren.

Patrick Kane avancierte mit seinen Treffern in den ersten beiden Dritteln zum Matchwinner in einer im Vergleich zu den vorigen Spielen der Serie vorsichtig geführten Partie, in der Chicago zwar mehr Schüsse verzeichnete, die Bruins aber durchaus auch ihre Möglichkeiten auf den Sieg vorfanden.

„Das war ein hart erkämpfter Sieg“, war sich auch Blackhawks-Goalie Corey Crawford bewusst, "Boston hart stark gespielt und hat uns im dritten Drittel unter Druck gesetzt. Aber wir haben super verteidigt und keinen zweiten Treffer zugelassen.“



Chicago Blackhawks - Boston Bruins 3:1 (1:0, 1:0, 1:1) - Serie: 3:2

Tore: 1:0 Kane (18.), 2:0 Kane (26.), 2:1 Chara (44.), 3:1 Bolland (60.EN)

Da sehr viel auf dem Spiel stand, war zu Beginn keine Mannschaft bereit, hohes Risiko zu gehen und so dauerte es über zwei Minuten, bis der erste Schuss seinen Weg in Richtung Tor fand.

Torey Krug hielt von der blauen Linie drauf, Daniel Paille fälschte das Geschoss leicht ab, doch Crawford, der insgesamt 24 Saves verzeichnete, hielt seinen Kasten sauber.

Nach 3:40 gespielten Minuten traf Duncan Keith dann aus kurzer Distanz nur die Stange und auch Patrick Sharp, der mit zehn Treffern die Playoff-Torschützenliste anführt, kam gefährlich zum Abschluss, doch Tuukka Rask war auf dem Posten. Auf der Gegenseite fanden Jaromir Jagr und Brad Marchand Möglichkeiten vor.

Bruins übernehmen Kommando

Ab der Hälfte des Drittels übernahmen die Bruins dann das Kommando, ohne jedoch richtig gefährlich zu werden, Chicago schoss zwischen der 9. Und der 15. Minute erst gar nicht aufs Tor.

Die Schlussminuten gehörten dann wieder den Hausherren, erst scheiterte erneut Sharp mit einem One-Timer am herausragenden Rask, dann war es aber soweit:

2:33 Minuten vor Drittelende zog Johnny Oduya ab, Dennis Seidenberg wollte blocken, seine Schaufel brach aber aufgrund des wuchtigen Schusses. Der Puck verlor dadurch an Geschwindigkeit, schlitterte an Rask vorbei und Kane musste nur noch ins leere Tor einschieben.

Kane schnürt Doppelpack

Insgesamt war die Führung verdient, Boston war zwar körperlich präsenter, was ein Check-Verhältnis von 23:9 verdeutlichte und hatte auch mehr Schüsse zu verzeichnen als Chicago, die hochkarätigeren Chancen hatten aber die Gastgeber.

Im Mitteldrittel dauerte es nur fünf Minuten, bis Kane erneut zuschlug. Diesmal ging dem Treffer eine schöne Kombination der Blackhawks voraus. „Wenn wir unsere Geschwindigkeit nutzen, haben sie öfter Probleme. Das gibt uns Platz im Angriff und ermöglicht uns Torchancen“, wusste Andrew Shaw, wie die Defense der Bruins zu knacken war.

Bryan Bickell und Jonathan Toews spielten die Verteidigung mit einem Doppelpass aus, Bickells Schuss konnte Rask noch parieren, der Stürmer kam aber an seinen eigenen Rebound, umkurvte das Tor, spielte auf Kane ab, und der vollendete zum 2:0.

Powerplay gewohnt harmlos

Als dann Seidenberg wegen eines Bandenchecks gegen Marcus Kruger für zwei Minuten in die Kühlbox musste, hatten die Blackhawks das erste Powerplay des Abends, wurden aber nicht gefährlich.

Erst als der Deutsche wieder auf dem Eis war, hatte Kane das dritte Tor auf der Schaufel, scheiterte aber an Rask. Chicago kontrollierte das Geschehen zu diesem Zeitpunkt weitestgehend, Boston kam selten gefährlich ins Angriffsdrittel und musste immer vor den schnellen Gegenstößen der Blackhawks auf der Hut sein.

Auch das zweite Überzahl-Spiel des Abends, Adam McQuaid saß wegen übertriebener Härte draußen, strahlte keine Gefahr aus. Das war aber insofern egal, weil die Bruins im gesamten Spiel gar kein Powerplay hatten.

„Es war sehr diszipliniert von uns, dass wir nicht auf die Strafbank mussten, dazu waren die Leistungen von Crawford und der Verteidigung überragend“, so Shaw.

Boston startet furios ins dritte Drittel

Im Schlussabschnitt begannen die Gäste dann wie ausgewechselt und setzten die Blackhawks unter Druck. David Krejci und Seidenberg prüften Crawford, konnten ihn aber nicht überwinden.

Ein starker Shift von Nate Hornton, Milan Lucic und Krejci brachte dann den Anschlusstreffer. Die Angriffsformation hielt den Puck lange im Drittel, schließlich hatte Krejci hinter dem Tor etwas Platz und sah Zdeno Chara im Kreis.

Der Kapitän der Bruins zog direkt ab und die Scheibe zischte nach 3:40 gespielten Minuten im dritten Drittel unhaltbar ins Kreuzeck.

Jagr vergibt Ausgleichschance

Es war also noch genügend Zeit für die Bruins, die Partie auszugleichen doch Chicago reagierte souverän und geriet nicht in Panik.

So dauerte es bis zur 15. Minute, ehe Boston wieder eine Großchance verzeichnete. Nach einer Kopie des Anschlusstreffers ging der Schuss von Chara aber diesmal nicht aufs Tor.

Als nur mehr etwas mehr als zwei Minuten zu spielen waren, vergab Jagr eine dicke Möglichkeit auf den Ausgleich. Marchands Schuss wurde geblockt, die Scheibe landete im Slot direkt vor dem Tschechen, doch sein Schuss fiel zu zentral aus und Crawford konnte abwehren.

Empty-Net-Goal entscheidet die Partie

In den Schlussminuten konnten sich die Bruins dann nicht wie gewünscht im Angriffsdrittel festsetzen, im Gegenteil, die Blackhawks hatten sogar zwei große Konterchancen, beide Mal blieb Rask aber im Duell mit Bickell Sieger.

Etwas mehr als 30 Sekunden vor dem Ende, konnte Rask dann doch aus seinem Kasten und einem sechsten Feldspieler Platz machen. Bostons Coach Claude Julien nahm eine Auszeit und versuchte alles, um das Spiel noch einmal zu wenden, doch es sollte nicht sein.

Chicago verteidigte an diesem Abend einfach zu gut und so war es Dave Bolland 13 Sekunden vor dem Ende vorbehalten, die Partie zu entscheiden. Der Angreifer eroberte die Scheibe an der Mittellinie und schoss von dort ins verwaiste Tor zum 3:1-Endstand ein.

Boston muss nun in der Nacht auf Dienstag zu Hause gewinnen, um ein siebtes Spiel in Chicago zu erzwingen.