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Die Bruins lassen Chicago kaum eine Chance

Die Bruins lassen Chicago kaum eine Chance

„Offense wins games, defense wins chamipnships“

Diese überstrapazierte  Sportlerweisheit könnte sich im Stanley Cup Finale wieder einmal bewahrheiten.

Denn dank einer herausragenden Defensiv-Leistung setzten sich die Boston Bruins in Spiel 3 gegen die Chicago Blackhawks mit 2:0 durch in gehen in der „best-of-seven“-Serie mit 2:1 in Führung.

Chicagos "Spiel-3-Fluch" hält an

Damit endete auch eine Serie, in den ersten beiden Final-Partien hatte nämlich jeweils die Mannschaft verloren, die den ersten Treffer markieren konnte. Eine andere besteht allerdings weiter, denn wie in den Runden zuvor gehen die Blackhawks in den diesjährigen Playoffs in Spiel 3 als Verlierer vom Eis.

„Das war ein wichtiger Sieg. Wir können das jetzt genießen, werden uns morgen aber schon wieder vorbereiten und in Spiel 4 noch besser sein“, so Goalie Tuukka Rask.

Neben der starken Verteidigung um Rask, der alle 28 auf sein Tor abgefeuerten Schüsse abwehrte und damit seinen dritten Shutout in den letzten sieben Spielen feierte, machte vor allem Patrice Bergeron den Unterschied aus.

Der kanadische Center gab sieben Schüsse in Richtung Corey Crawford ab, einer davon ging zum vorentscheidenden 2:0 rein. Was ihn aber noch wertvoller machte, war seine Stärke bei den Bullys, von denen er unglaubliche 86 Prozent für sich entscheiden konnte. Insgesamt gewannen die Bruins 40 der 56 Duelle vom Punkt.



Boston Bruins - Chicago Blackhawks 2:0  (0:0, 2:0, 0:0) - Serie: 2:1

Tore: 1:0 Paille (23.), 2:0 Bergeron (35./PP)

Boston wollte von Anfang an klarstellen, wer Her im Hause ist, und so ging es in den ersten Minuten nur in eine Richtung.

Bergeron hatte die Führung zweimal auf dem Schläger und auch Jaromir Jagr bot sich eine gute Gelegenheit, als er das Tor umkurvte. Crawford ließ sich aber nicht überraschen und blieb auch nach einem Konter gegen Tyler Seguin Sieger.

Nach zehn Minuten kamen die Gäste, bei denen Marian Hossa wegen einer beim Aufwärmen erlittenen Verletzung passen musste, dann besser ins Spiel, was sich gleich in einem Powerplay niederschlug. Kaspars Daugavins musste wegen übertriebener Härte für zwei Minuten raus, es blieb aber beim 0:0.

Bruins diktieren Spielgeschehen

Nur kurz darauf bot sich den Blackhawks die nächste Überzahl-Möglichkeit, Shawn Thornton saß ebenfalls wegen übertriebener Härte draußen. Doch die Chancen hatten die Bruins. Rich Peverly, Daniel Paille und Brad Marchand vergaben aber alleine vor Crawford.

Im zweiten Drittel waren es wieder die Bruins, die Dampf machten und nach 22:13 gespielten Minuten war es soweit: Erst scheiterte Seguin mit seinem Schlenzer an einer glänzenden Reaktion von Crawford, doch Chris Kelly erkämpfte sich den Rebound, setzte Paille ein und dieser bezwang den Blackhawks-Keeper mit einem Schuss aus dem Kreis ins kurze Eck.

In weiterer Folge kamen dann auch die Bruins zu ihrem ersten Powerplay, als Bolland ein Breakaway von Chris Kelly nur mit unfairen Mitteln stoppen konnte. Elf Sekunden vor Ende der Überzahl gab es eine ähnliche Situation zwischen Paille und Niklas Hjalmarsson und so war Boston für kurze Zeit mit zwei Mann mehr auf dem Eis.

Jagr leitet zweiten Treffer ein

Dies nutzten Gastgeber um ihre Führung zu verdoppeln. Bolland war gerade von der Strafbank zurück, als Jaromir Jagr mit einem Querpass vor dem Tor Bergeron fand und dieser ließ sich nicht zweimal bitten und traf per Innenpfosten.

„Das war ein großartiger Pass von Jagr“, gab der Torschütze zu Protokoll. „Gottseidank habe ich ihn reingemacht.“

Chicagos beste Möglichkeit im Mitteldrittel vergab Ben Smith, der für den angeschlagenen Hossa im Lineup stand, als er Rask mit einem Schlenzer aus dem Slot zu einer Glanzparade zwang.

Insgesamt waren die Gäste aber offensiv fast nicht vorhanden, da die Bruins das Mitteldrittel unter Kontrolle hatten und die schnellen Stürmer der Blackhawks nicht zur Entfaltung kommen ließen. „Wir spielen gegen einen der besten Torhüter der Liga, aber heute haben wir es ihm sehr leicht gemacht und viel zu wenig Verkehr vor dem Tor erzeugt.“, wusste auch Chicagos Coach Joel Quenneville, dass seine Angreifer nicht die gewünschte Leistung erbracht hatten.

Chicago ohne Offensiv-Power

Auch im Schlussdrittel konnte Chicago nicht zusetzen und ließ dazu zwölf Minuten vor dem Ende die dritte Powerplay-Möglichkeit ohne einen Schuss auf Rask verstreichen. Insgesamt hatten die Blackhawks zu diesem Zeitpunkt in ihren letzten fünf Powerplays nur ein einziges Mal aufs gegnerische Tor geschossen.

90 Sekunden vor Schluss nahm Quenneville dann Crawford für einen zusätzlichen Stürmer vom Eis, aber auch diese Maßnahme brachte nicht den gewünschten Erfolg.

Zwar traf Bryan Bickell 40 Sekunden vor dem Ende noch die Stange, zählbares schaute aber nicht mehr heraus und so können sich die Bruins mit einem Sieg in Spiel 4 in der Nacht auf Donnerstag bereits zwei Matchpucks sichern.

Sollten Boston weiter in dieser Form agieren, wird es für Chicago jedenfalls schwer, im TD Garden zu bestehen. Ähnlich sieht es auch Bruins-Coach Claude Julien.

„Wir spielen momentan unser bestes Hockey der ganzen Saison. Genau das muss man auch machen, wenn man den Stanley Cup gewinnen will. Wir müssen so weiterspielen und trotzdem an uns arbeiten. Wir sind nie zufrieden.“