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"No Name" Kreider wird zum Rangers-Helden

Es war eine Sensation, welche seinesgleichen suchte: Die Washington Capitals eliminierten Champion Boston Bruins.

Nach dem überraschenden Spiel-sieben-Triumph wurde der Stanley-Cup-Killer zurück auf den Boden der Realität geholt. Im Madison Square Garden unterlag man den favorisierten NY Rangers mit 1:3.

Zum Auftakt des Eastern-Conference-Halbfinales stand insbesondere der Defensiv-Verbund inklusive Torhüter im Rampenlicht.

Lediglich 32 Torschüsse wurden abgefeuert, 14 davon von den siegreichen Cracks aus dem Big Apple.

„Wir wussten es wird ein Geduldsspiel, doch wir blieben ruhig, haben Schüsse geblockt und vor allem die Kleinigkeiten erledigt“, analysierte Defender Ryan McDonagh und fand lobende Worte für Goalie Henrik Lundqvist: „Hank hat wieder tolle Arbeit geleistet, wie schon die ganze Saison.“

Rangers erarbeiten sich Übergewicht

Nach torlosem Auftakt-Drittel klopften die Hauptstädter erstmals kräftig an. Alexander Semin kam im Powerplay zum Schuss, doch die Latte rettete für den bereits geschlagenen Lundqvist. Danach übernahmen die Rangers das Kommando – mit bewährten Tugenden.

Hier ein konsequenter Hit, da ein geblockter Schuss. Mit smarter Defensiv-Arbeit erkämpften sich die New Yorker mehr Spielanteile. Und sie wurden für ihre Bemühungen in der 32. Minute belohnt.

Ruslan Fedotenko verteidigte die Scheibe gegen zwei Capitals geschickt und setzte Artem Anisimov in Szene. Der 23-jährige Russe überlistet Goalie Braden Holtby mit einem Wrap-Around. Sein erstes Tor während der Playoffs.

Rangers setzen sich gegen Caps durch

Der 20-jährige Shootingstar rutschte erst in der „Best of seven“-Serie gegen Ottawa in das Lineup, wo er sich sofort bewähren konnte. Mit seiner Schnelligkeit brachte Kreider die gegnerische Defense ein ums andere Mal unter Zugzwang.

Im sechsten NHL-Spiel seiner noch jungen Karriere bejubelte der US-Amerikaner sein erstes Tor. Der Grundstein für den Erfolg.

„Die letzten Wochen waren verrückt“

„Es ist eine unglaubliche Ehre“, antwortete der Left Wing befragt nach seiner Auszeichnung zum First Star des Abends. „Ich bin überglücklich gewonnen zu haben. Die letzten Wochen waren wirklich sehr verrückt. Es macht riesen Spaß hier zu spielen. Ich bekomme von Trainer und Kollegen viele Tipps.“

Einer der Ratgeber, McDonagh, vergönnte es dem Jungspund: „Wir wussten, welches Potenzial er hat und haben vollstes Vertrauen darin. Chris lernt unglaublich schnell dazu.“ Das war gegen die Capitals deutlich zu erkennen, wie beim Zuspiel zum Endstand.

90 Sekunden nach Kreiders Treffer machte Richards alles klar. Der 31-Jährige tauchte völlig allein vor Holtby auf, welcher aus kurzer Distanz eine unglückliche Figur machte. Die Schluss-Offensive der Capitals blieb unbelohnt.

In der Nacht auf Montag können die Rangers wieder vor heimischer Kulisse – wie in der NHL so üblich – den nächsten Schritt Richtung fünftem Stanley Cup der Franchise-Historie machen.

Kings legen mit Auswärtssieg vor

Die Los Angeles Kings starteten mit einem 3:1-Auswärtssieg bei den St. Louis Blues in die Best-of-seven-Serie des Conference-Halbfinales.

Dabei gingen die Kings bereits nach neun Minuten durch David Backes in Rückstand, Slava Voynov gelang mit seinem ersten Playoff-Treffer der Ausgleich.

Auch Matt Greene scorte sein erstes Playoff-Tor seiner Karriere aus einem Shorthander.

Dustin Penner stellte im Schlussdrittel den Endstand her. Spiel zwei stieg am Dienstag ebenfalls in St. Louis.

"Helden aus der zweiten Reihe" treffen für Kings

"Es war ein großartiger Sieg", stellte Jonathan Quick fest. "Wir können den Erfolg für fünf Minuten genießen und dann müssen wir uns bereits wieder auf Montag fokussieren."

An der Seite von Quick sprangen diesmal Spieler in die Bresche, die sich bisher nicht so oft ins Rampenlich drängten: Rookie Slava Voynov und Matt Greene.

"Es ist definitiv ein hervorragendes Gefühl, seinen Teil beizusteuern und kleines bisschen mitzuhelfen. Aber wir haben eine Menge Arbeit vor uns", meinte Greene.

Für St. Louis bietet sich schon am Montag die Chance, in Spiel zwei zurückzuschlagen.

Kalte Dusche für die Hausherren

Danach ließ der Jungstar zwischen Washingtons Pfosten seine Klasse aufblitzen. Wenige Augenblicke nach der Führung entschärfte der 22-Jährige einen verdeckten Schuss Marian Gaboriks. Kurz vor der Sirene rettete er noch gegen NYR-Spielmacher Brad Richards glücklich.

Als sich die Anhänger bereits zum Pausen-Snack aufmachten, fuhren die Capitals noch einen Konter – die kalte Dusche für die Hausherren. Superstar Alex Ovechkin enteilte der Defense und behielt die Übersicht.

Einen Bilderbuch-Pass auf den Schläger des herbeirauschenden Jason Chimera, verwertet dieser durch die Beine Lundqvists. Vier Sekunden waren da noch auf der Uhr. Von diesem Schock mussten sich die Rangers erst erholen.

Kreider wird zum Matchwinner

Head Coach John Tortorella schien die passenden Worte gefunden zu haben. Denn seine Schützlinge starteten fulminant in den Schluss-Abschnitt. In der 47. Minute wurde Chris Kreider auf die Reise geschickt, sein Versuch aus der Distanz zappelte unter Mithilfe Holtbys in den Maschen.