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Die Canadiens bleiben am Leben

Die Canadiens bleiben am Leben

Was für ein Spiel!

Die Montreal Canadiens schlagen die New York Rangers im heimischen Bell Centre mit 7:4 und verkürzen in der „best-of-seven“-Serie damit auf 2:3.

Thomas Vanek erhält zwar nur 8:55 Minuten Eiszeit liefert aber immerhin einen Assist.

LAOLA1 fasst die Partie für dich zusammen:

MONTREAL CANADIENS - NEW YORK RANGERS 2:3

SPIEL 5: Montreal Canadiens vs. New York Rangers 7:4

Dieses Spiel war nichts für schwache Nerven.

In einem an Spannung kaum zu überbietenden Spiel führten die Canadiens bereits 4:1, die Rangers kämpften sich aber in einem vogelwilden Mitteldrittel zurück, ehe Rene Bourqe mit seinen Toren zum 5:4 und 6:4 die Serie am Leben erhielt. Doch von Beginn an:

Nach insgesamt acht Strafen in Spiel 4 gingen die Rangers mit dem Vorsatz in die Partie, weniger Zeit in der Kühlbox zu verbringen. Nach exakt 22 Sekunden schien dieser Vorsatz schon wieder vergessen, Kris Kreider musste wegen Beinstellens raus.

Und anders als in Spiel 4 nutzten die Canadiens diese Einladung gleich aus und stellten auf 1:0. Alex Galchenyuk fälschte einen harten One-Timer von P.K. Subban von der blauen Linie unhaltbar ab und verwandelte das Bell Centre in ein Tollhaus.

Den „Habs“ war das erhoffte schnelle Tor geglückt und sie drückten weiter mächtig in Richtung Henrik Lundqvist, der jedoch immer zur Stelle war.

Monster-Save von Tokarski

Nach etwa sechs Minuten hatten sich die Rangers vom Schock des schnellen Gegentores erholt und kamen ihrerseits zu den ersten Möglichkeiten.

Dustin Tokarski zeichnete sich jedoch erst gegen Brad Richards aus und packte dann eine unfassbare Parade gegen Carl Hagelin aus.

Der Stürmer bekam die Scheibe bei einem Konter von Martin St. Louis mustergültig serviert, Tokarski, der insgesamt 23 Schüsse parierte, bekam aber irgendwie noch seinen Stock an den Schuss und so blieb es vorerst bei der Führung für die Gastgeber.

Knappe Führung nach erstem Drittel

Nur kurz darauf war die Glanztat des jungen Keepers aber vergessen, als er einen haltbaren Schuss von Derek Stepan, der trotz gebrochenem Kiefer spielte, zum Ausgleich passieren ließ. Doch 100 Sekunden darauf ließ Lundqvist einen ähnlichen Schuss von Tomas Plekanec zur neuerlichen Führung der „Habs“ passieren.

In weiterer Folge hatten beide Teams noch einige Chancen auf einen weiteren Treffer, die größte hatte wohl Martin St. Louis

Der Held von Spiel 4 schlug aber kurz vor Ende des Drittels im ersten Powerplay der Rangers völlig freistehend am langen Pfosten über die Scheibe und so ging es mit einer knappen Führung für Montreal in die Kabinen.

Lundqvist muss vom Eis

Was dann im zweiten Drittel folgte, wird den Fans beider Mannschaften wohl noch länger in Erinnerung bleiben. Ganze sechs Tore fielen im Mittelabschnitt, den Anfang machten die Canadiens.

Max Pacioretty (24.) bezwang Lundqvist nach toller Vorarbeit von Brendan Gallagher durch die Schoner, Rene Bourqe (27.) erhöhte nach einer Kombination über Lars Eller und Vanek, der seinen fünften Playoff-Assist markierte, auf 4:1.

Die Rangers waren zu diesem Zeitpunkt völlig von der Rolle und standen noch ohne Torschuss da. Coach Alain Vigneault nutzte das TV-Time-Out, um Lundqvist vom Eis zu nehmen und ihn durch Cam Talbot zu ersetzen.

Rangers kämpfen sich zurück

Seine Mannschaft schien dieses Signal zu verstehen und nahm den Kampf an. Erst schlug sich die höhere Intensität in einem Gerangel nieder, wofür je drei Spieler beider Mannschaften vom Eis mussten

Wenige Minuten darauf war es dann Rick Nash, der die Scheibe scharf vors Tor brachte und Josh Gorges fälschte das Spielgerät äußerst unglücklich ins eigene Gehäuse ab. Es war nach zehn gespielten Minuten im zweiten Drittel der erste Torschuss der Rangers.

Und als Plekanec wegen unsportlichen Verhaltens auf der Bank saß – er griff sich ins Gesicht, obwohl er von der Schaufel von St. Louis gar nicht getroffen wurde – bestraften die Rangers dies mit dem nächsten Tor. Kreider vollendete eine sehenswerte Powerplay-Kombination über Derrick Brassard und Ryan MacDonagh zum Ausgleich.

Das Momentum hatte sich innerhalb von nur viereinhalb Minuten völlig gedreht, doch die Partie kippte nicht, im Gegenteil, 58 Sekunden nach dem 4:4 nutzte Montreal eine Wechselfehler der New Yorker und Cam Talbot musste nach einem platzierten Wristshot von Bourque erstmals hinter sich greifen.

Bourqe markiert Hattrick

Das dritte Drittel war keine zwei Minuten alt und beinahe hätte Bourque zum dritten Mal in dieser verrückten Partie gejubelt, doch er lenkte einen Schuss von Andrei Markov nicht ins Tor sondern an die Stange ab.

In der 46. Minute flogen dann aber die Hüte aufs Eis, als Bourqe einen schnellen Angriff per Schlenzer ins Kreuzeck abschloss. Die Canadiens kontrollierten in dieser Phase des Spiels die Mittelzone und ließen New York nicht zur Entfaltung kommen.

Nach 8:46 Minuten im Schlussabschnitt bot sich den Rangers dann die große Chance, die Partie noch einmal spannend zu machen. Franics Boullion musste wegen Haltens raus, Gorges saß bereits auf der Strafbank und so hatten die New Yorker etwas mehr als 30 Sekunden zwei Spieler mehr auf dem Eis.

Empty-Netter bringt Entscheidung

Doch die Rangers konnten die lange Überzahl nicht nutzen, im Gegenteil, John Moore ließ sich kurz vor Ablauf der Strafe zu einem unnötigen Ellbogencheck gegen Dale Wiese auf offenem Eis hinreißen und bekam dafür fünf Minuten aufgebrummt.

Damit schien die Partie gelaufen, doch Montreal erspielte sich in dieser langen Überzahl-Phase keine Chance und beging in Person von Lars Eller ein dummes Foul, wodurch die Rangers wiederum einen Mann mehr auf dem Eis hatten.

Vigneault riskierte folglich bei einem Bully vor Tokarski alles und nahm den Goalie raus, um sechs gegen vier zu spielen, doch Pacioretty erkämpfte sich den Puck, lupfte die Scheibe vor das leere Tor und David Desharnais traf zur Entscheidung.

Somit bleiben die Canadiens am Leben und können in Spiel 6, das in der Nacht auf Freitag in New York über die Bühne geht, ein Entscheidungsspiel erzwingen.