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Die unendliche Verletzungsmisere der Penguins

Die unendliche Verletzungsmisere der Penguins

Der Verletzungs-Teufel hat die Pittsburgh Penguins lieb gewonnen – daran änderte sich im Jahr 2012 wenig. Die nicht enden wollende Misere fand am Sonntag nämlich ihre Fortsetzung.

Mit Jordan Staal und James Neal sind zwei für Offensiv-Performance hauptverantwortliche Akteure in den kommenden Wochen zum Zuschauen verdammt.

Gleich sieben Cracks umfasst das Pens-Lazarett. Und sportlich läuft man derzeit hinterher. Seit nunmehr vier Spielen wartet die Franchise auf ein Erfolgserlebnis.

Die Falten bei den Entscheidungsträgern häufen sich ob dieser wirklich besorgniserregenden Entwicklung.

Vom Pech verfolgt

Im bisherigen Saison-Verlauf klebte Pittsburgh das Pech förmlich an den Kufen, ein Vorfall unlängst im Training unterstreicht dies. Der kürzlich wiedergenesene Craig Adams verletzte sich bei einem Zusammenprall mit Brooks Orpik und Matt Niskanen erneut am rechten Knie.

Noch viel schwerwiegender sind die Ausfälle von Staal und Neal. Ersterer avanciert schön langsam zum wahren Pechvogel. Der 23-Jährige verpasste im Vorjahr 40 Spiele der Regular Season, nun muss er die nächste Zwangspause einlegen.

Vier bis sechs Wochen wird ihn eine Bänderverletzung im Knie außer Gefecht setzen, voraussichtlich bleibt dem Kanadier jedoch ein operativer Eingriff erspart. Ein kleiner Lichtblick.

Rückkehr von Crosby und Letang ungewiss

Bislang verbuchte der Zwei-Wege-Center 15 Tore und sechs Assists, sein Career-High von 49 Zählern (2008/09) wackelte bis zur sonntägigen Hiobsbotschaft gewaltig. Bekanntlich kommt ein Unglück nur selten allein – also fällt mit Neal ein weiterer Leistungsträger aus.

Mit 36 Punkten ist der Left Wing hinter Evgeni Malkin (44) Zweiter der teaminternen Scorerwertung. Wie lange der Top-Goalgetter (21) fehlen wird, ist noch ungewiss. Head Coach Dan Bylsma zufolge wird es sich um „Wochen“ handeln.

Eine Time-Line für das Comeback gibt es ebenso wenig für NHL-Aushängeschild und Kapitän Sidney Crosby sowie Defender-Star Kris Letang. Beide haben weiterhin mit den Folgen einer Gehirnerschütterung zu kämpfen.

Malkin ist einer der wenigen fitten Stars

„Fokus liegt auf dem ganzen Team“

Neben vier Stützen im Erfolgskonzept stehen überdies die zuverlässigen Role-Player Adams, Arron Asham (unbekannt) als auch Dustin Jeffrey (Knie) nicht zur Verfügung. Nichtdestotrotz übt sich der sportliche Vordenker in Zweckoptimismus.

„Andere Jungs werden in die Bresche springen und ihre Chancen vor dem Kasten verwerten“, erklärt Bylsma, dessen Schützlinge zuletzt gegen die NY Rangers sowie New Jersey Devils trotz 70 Versuchen lediglich zwei Mal erfolgreich waren und je drei Gegentreffer kassierten.

Wer soll neben Superstar Malkin die Trendwende einläuten? „Tyler Kennedy ist nur ein Spieler. Aber der Fokus liegt auf dem ganzen Team, um Tore zu schießen und endlich wieder zu gewinnen.“

Druck auf die Pens wird größer

Neben Kennedy (19 Punkte), als Nummer-zwei-Mittelstürmer gefordert, müssen Pascal Dupuis (25), Chris Kunitz (27) oder Steve Sullivan (20) noch mehr denn je ihr Potenzial abrufen. Nach vier Pleiten in Serie steigt schließlich die Nervosität in Steel City.

Die Penguins liegen mit einer 21-15-4-Bilanz auf Rang acht der Eastern Conference und damit mitten im heißen Kampf um die Playoff-Tickets. Zu wenig für den Stanley-Cup-Champion 2009, dennoch sind überhastete Trades nicht zu erwarten.

Bylsma, der schon den Atem der prominenten Verfolger Washington Capitals (10. Platz) oder Thomas Vaneks Buffalo Sabres (11.) spürt, betont: „Wir haben in den vergangenen Tagen, viel richtig gemacht. In gewissen Situationen waren wir allerdings zu fehleranfällig. Das gilt es zu verbessern.“

Und zwar trotz aller Verletzungssorgen.

Christoph Köckeis