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"Bin nicht talentiert genug, um nicht fit zu sein"

Den Philadelphia Flyers ist der Saisonstart in der nordamerikanischen Liga NHL neuerlich misslungen.

Michael Raffl kann aber zumindest auf kleine persönliche Erfolgserlebnisse verweisen.

Der 25-jährige Villacher hat sich den Platz am linken Flügel der ersten Linie erkämpft und am Samstag seinen ersten Saisontreffer erzielt.

Nach dem Abgang von Scott Hartnell war Flyers-Coach Craig Berube auf der Suche nach der besten Ergänzung für Stürmerstar und Kapitän Claude Giroux und Jakub Voracek.

Raffl, der in Philadelphia schon als Center und als Flügel, mit offensiver und defensiver Rolle eingesetzt worden ist und wegen seiner Vielseitigkeit geschätzt wird, hatte in der vergangenen Saison mehrmals mit dem Duo gespielt, begann diese Saison aber in der dritten Linie.

Beförderung "sehr cool"

Nicht lange. Schon Mitte des zweiten Spiels wurde Raffl befördert. "Das taugt mir natürlich. Du bekommst mehr Eiszeit und du kommst zu mehr Chancen. Das ist schon cool", sagte der Kärntner der APA - Austria Presse Agentur.

Ein Zusammenspiel des Trios brachte den Flyers am Samstag gegen die Montreal Canadiens auch die Führung.

Nach Vorarbeit von Voracek und Pass von Giroux bewies Raffl gegen Olympiasieger Carey Price Nerven und bezwang den Torhüter zum 1:0.

Nicht talentiert genug, um nicht fit zu sein

Doch trotz 3:0-Führung mussten sich die Flyers noch mit 3:4 nach Penaltyschießen geschlagen geben. So wie in der vergangenen Saison setzte es also drei Niederlagen zum Start.

Im Vorjahr musste Trainer Peter Laviolette deshalb gehen und wurde von Berube ersetzt. Der forderte heuer von seinen Spielern, in einem besseren Fitnesszustand ins Vorbereitungscamp zu kommen.

Für Raffl hat das keine Sonderschichten bedeutet. "Ich bin nicht talentiert genug, dass ich hierher komme und nicht in Form bin. Das bin nicht ich. Ich habe nichts ändern müssen", erklärte der Teamstürmer, der sich wieder in seiner Heimatstadt Villach fit gehalten hat.

Im Vorbereitungscamp der Flyers "hatten wir schon mehr Fitnesstests, das Trainingslager war schon sehr hart."

"Hart ist es schon"

Doch das soll ihn nur seinem Ziel näher bringen: "Ich will immer besser werden, das waren meine Gedanken über den ganzen Sommer."

Keine Gedanken macht er sich dagegen, welche Rolle Berube für ihn vorgesehen hat. "Das weiß ich nicht", meinte er.

Die Vielseitigkeit "ist meine Rolle in der Mannschaft und so muss man das akzeptieren. Es wird sich zeigen, wie es weiterläuft."

Hoffentlich auch bald erfolgreich mit der Mannschaft. Denn Unzufriedenheit kommt in Philadelphia schnell auf, wenn die Flyers die stets hohen Erwartungen nicht erfüllen.

"Hart ist es schon, in Philly sind die Zeitungen sehr kritisch. Aber damit lernt man zu leben. Von außen hilft uns eh keiner, wir müssen da selbst raus", betonte Raffl.