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"Ich hoffe, dass es zum Showdown kommt"

Philadelphia-Stürmer Michael Raffl hat sich nach dem 5:4-Overtime-Sieg in Boston zufrieden mit dem Saisonstart in die National Hockey League (NHL) gezeigt.

"Wir waren in allen Spielen sehr gut, bis auf eines in Florida (1:7 bei den Panthers, Anm.). Aber die restlichen Spiele hätten wir alle gewinnen können, wir haben ja auch fast in allen gepunktet. Wir sind mehr als nur dabei", betonte Raffl.

"Die Scheibe wird schon reingehen"

Dass er in den bisherigen sechs Spielen erst einen Assist verbucht hat, sieht der 26-jährige Kärntner gelassen. "Ich fühle mich sehr gut. Unsere Linie hat am Anfang ein bisschen gekämpft, doch dann sehr viele Chancen gehabt, aber leider ist die Scheibe nicht reingehüpft", erklärte Raffl. "Doch solange man Chancen kreiert, sollte man nicht viel ändern. Die Scheibe wird schon reingehen."

Das erklärte Saisonziel von Philadelphia ist die Teilnahme an den Play-offs. "Ich denke, es ist sehr viel möglich für uns. Wir haben von vorne bis hinten eine sehr starke Truppe und sind heuer sehr solide. Auch ist durch den neuen Trainer Dave Hakstol ein Ruck durch die Mannschaft gegangen. Dieser frische Wind tut jedem gut", sagte Raffl, der nicht noch einmal eine so langen Pause erleben will wie zuletzt, als die Flyers bereits nach dem Grunddurchgang im April ausgeschieden waren.

Bruderduell fraglich

Der Kontakt zu seinem älteren Bruder Thomas, der Anfang Oktober mit einem Einjahresvertrag bei den Winnipeg Jets den Sprung zu einem NHL-Club geschafft hat, ist sehr intensiv. "Wir hören uns schon fast jeden Tag. Er ist nicht nur mein Bruder, sondern einer meiner besten Freunde", sagte Michael Raffl, der seit Herbst 2013 für Philadelphia spielt. Von 2006 bis 2009 stürmten beide Raffls gemeinsam für ihren Heimatclub Villacher SV.

Ob es am 7. November, an dem die Flyers in Winnipeg gastieren, zum Bruderduell kommt, ist derzeit äußerst fraglich. Thomas Raffl laboriert aktuell an einer Oberkörperverletzung und kann sich deshalb nicht über das Jets-Farmteam Manitoba Moose für sein NHL-Debüt empfehlen.

"Er hat das Zeug dazu"

Sein Bruder Michael ist trotzdem zuversichtlich, dass der 29-Jährige "gute Chancen hat, in der NHL zum Zug zu kommen. Er hat absolut das Zeug dazu. Ich denke, dass ihn sehr viele unterschätzen. Er ist einer der fittesten Spieler, das hat er auch gezeigt. Umsonst hat er nicht einen 'One-Way-Vertrag' bekommen. Ich bin mir ganz sicher, dass er seine Chance bekommen wird", bekräftigte der jüngere der Raffl-Brüder.

In der Preseason hat Michael mehrere Spiele von Thomas gesehen. "Da hat man zwischen ihm und gestandenen NHL-Spielern keinen Unterschied bemerkt. Das sehen die Leute und auch die Trainer. Ich hoffe deshalb, dass er bis zum 7. November wieder fit wird und es zum Showdown kommt." Interessant wird, wem dabei die Eltern die Daumen drücken. "Die elterliche Unterstützung ist dann hoffentlich bei ihm, denn ich bin mental ein bisschen tougher", scherzte Michael Raffl.