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Face Off: Wie man aus Blues Sharks macht

Face Off: Wie man aus Blues Sharks macht

Die zweite Playoff-Woche ist Geschichte.

Höchste Zeit für das Face-Off bei LAOLA1.

Wir lassen die NHL-Woche Revue passieren und nehmen die Leistungen unserer Legionäre Thomas Vanek und Michael Grabner genauer unter die Lupe.

Darüber hinaus küren wir die Stars der Woche, werfen einen Blick in die Statistik-Ecke und geben einen kleinen Einblick in unsere Bracket-Challenge.

Wie jede Woche laden wir euch auch diesmal ein, fleißig mitzudiskutieren.

Was waren eure Aufreger, wie beurteilt ihr die Leistungen unserer Legionäre und wie hat sich euer Lieblingsteam geschlagen?

ÖSTERREICHER-WATCH

Michael Raffl weilt bereits beim Nationalteam und bereitet sich auf die WM in Prag vor, mit Michael Grabner und Thomas Vanek absolvierten aber zwei Österreicher die erste Playoff-Runde. Wir werfen einen genaueren Blick auf die Serien zwischen den New York Islanders und den Washington Capitals bzw. den Minnesota Wild und den St. Louis Blues.

 

Die Saison für die New York Islanders ist beendet.

Das Team von Michael Grabner unterlag den Washington Capitals in sieben Spielen und kommt damit zum zweiten Mal in Folge nicht über die erste Runde der Postseason hinaus.

Schlussendlich präsentierte sich die oft gelobte Offense über die gesamte Serie zu harmlos, vor allem im entscheidenden Spiel ließen John Tavares und Co. völlig aus und brachten gerade einmal elf Torschüsse zustande.

"Du kannst keine Serie ohne ein Powerplay-Tor gewinnen. Außerdem hat keiner unserer Verteidiger einen Treffer erzielt", erklärte Jack Capuano. Der Coach selbst steht allerdings ebenfalls im Kreuzfeuer der Kritik, seine Linien-Umstellungen sorgten nicht nur bei den österreichischen Fans (Stichwort Grabner) für Verwunderung.

Der einzige, der über die gesamte Serie seine Form bestätigte, war Jaroslav Halak. Hätten die Islanders ihren Goalie nicht gehabt, hätten sie ihren Urlaub wohl schon früher planen können.

Michael Grabner wurde ab Spiel 3 der Serie nicht mehr berücksichtigt. Der Villacher hatte schon vor Playoff-Beginn erklärt, dass er sich im Sommer erneut an der Leiste operieren lassen muss.  Gut möglich, dass er nicht eingesetzt wurde, weil er nicht hundertprozentig fit war.

Wie es mit dem Kärntner Flügelstürmer weitergeht, steht in den Sternen. Da er nur mehr ein Jahr Vertrag besitzt, wird über dem großen Teich bereits mit einem Trade im Sommer spekuliert.

Zach Parise bewies in der Serie der Wild gegen die Blues, dass er der "go-to-guy" seiner Mannschaft ist.

Nach der blamablen Vorstellung in Spiel 4, in dem Minnesota regelrecht überrollt wurde, hatte die Mannschaft von Thomas Vanek in den folgenden Partien nämlich vor allem aufgrund ihres Kapitäns die richtige Antwort parat.

Aber auch Devan Dubnyk, der beim 1:6 einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte, zeigte sein wahres Gesicht. Während der Goalie von 68 Schüssen nur zwei passieren ließ, traf der Stürmer zweimal in Schwarze und legte ein weiteres Mal auf. Insgesamt verbuchte er in der Serie sieben Punkte, davon drei Tore.

"Er ist unheimlich hartnäckig. Er ist nicht ohne Grund ein Weltklasse-Spieler. Er reißt sich in jedem Shift den Arsch auf und erarbeitet sich fast jede Möglichkeit selbst", adelte Blues-Kapitän David Backes den 30-Jährigen.

Thomas Vanek spielt weiter in einer Linie mit Charlie Coyle und Jason Zucker, was sich bislang bewährt hat. In Spiel 5 leistete Vanek dank eines starken Forechecks die Vorarbeit zum 4:1 durch Coyle.

Insgesamt hält Vanek bei zwei Assists, ein Treffer blieb dem 31-Jährigen bislang verwehrt. Gegen die Chicago Blackhawks wäre wohl der optimale Zeitpunkt, mit dem Toreschießen anzufangen.

TWEET DER WOCHE

 

Pointierter als "The Hockey News"-Kolumnist Ronnie Shuker hätte man das neuerliche Erstrunden-Aus der St. Louis Blues wohl nicht beschreiben können. Die Mannschaft von Coach Ken Hitchcock wurde den hohen Erwartungen nach einem starken Grunddurchgang erneut nicht gerecht. Eine Spezialität, die normalerweise der Franchise aus Kalifornien vorbehalten ist, doch diese schaffte es diesmal ja gar nicht erst in die Knockout-Runde. Man darf gespannt sein, ob die Blues die neuen Sharks werden.

Spiel Datum Heim Gast Ergebnis
1
  1. April
Capitals ISLANDERS 4:1
2
  1. April
CAPITALS Islanders 4:3
3
  1. April
ISLANDERS Capitals 2:1 OT
4
  1. April
Islanders CAPITALS 1:2 OT
5
  1. April
CAPITALS Islanders 5:1
6
  1. April
ISLANDERS Capitals 3:1
7
  1. April
CAPITALS Islanders 2:1

DER PLAYOFF-BAUM

Wer hätte das gedacht? Die Ottawa Senators lieferten Montreal nach einem 0:3-Serien-Rückstand noch einen heißen Kampf und kamen bis auf 2:3 heran. In Spiel 6 wuchs Habs-Goalie Carey Price aber wieder einmal über sich hinaus und feierte mit 43 Saves seinen ersten Shutout in den diesjährigen Playoffs. Am Ende siegte Montreal 2:0 und trifft nun auf den Sieger des Duells Tampa Bay gegen Detroit. "Man hat es ihm schon vor Spielbeginn an seinem Blick angesehen. Er war voll fokussiert, es war klar, dass er eine super-Leistung abliefern wird, so Brendan Gallagher, der das 1:0 erzielte.

Die Red Wings hatten es in Spiel 4 selbst in der Hand, auf 3:1 zu stellen. Detroit führte bis fünf Minuten vor dem Ende ziemlich souverän mit 2:0, ehe Tampa innerhalb von 77 Sekunden ausglich und in der Overtime gewann. Spiel 5 ging dann wieder deutlich mit 4:0 an die Red Wings, ehe Tampa in Detroit dank eines groß aufspielende Tyler Johnson 5:2 gewann. "Kein Team hat in dieser Serie bislang zwei Spiele in Folge gewinnen können, also auf nach Tampa!", gibt sich Red-Wings-Coach Mike Babcock für Spiel 7 zuversichtlich.

Die New York Rangers machten hingegen mit Pittsburgh kurzen Prozess und schickten die Penguins mit 4:1 in den Urlaub. Knapp war es aber allemal, die Truppe vom Big Apple feierte vier 2:1-Siege, einzig in Spiel 2, das man 3:4 verlor, erzielte man mehr als zwei Treffer. Das Gute an Pittsburghs Scheitern ist, dass mit Sidney Crosby dafür einer der besten, wenn nicht der beste Eishockey-Spieler der Gegenwart bei der WM in Prag mit an Bord ist.

Des einen Leid, des anderen Freud: Crosby ist bei der WM dabei

Im Westen nichts Neues, könnte man meinen. Anaheim wurde seiner Favoritenrolle gegen die Winnipeg Jets gerecht, gewann auch Spiel 4 und feierte als einziges Team in der ersten Runde einen Sweep. Mann der Serie war Corey Perry, der drei Tore erzielte und vier weitere vorbereitet. Diese Quote kann sich sehen lassen.

Die Ducks bekommen es nun mit den Calgary Flames zu tun, die sich im rein kanadischen Duell gegen Vancouver in sechs Spielen durchsetzten.

Eine an Highlights nicht arme Serie lieferten sich Chicago und Nashville. Mit einem 5:2-Sieg (Hattrick von Rookie Filip Forsberg!) in Spiel 5 machten es die Predators noch einmal spannend, doch in Spiel 6 drehten die erfahrenen Blackhawks ein 0:2 und 1:3 noch in ein 4:3. "Wenn man auf diesem Level etwas erreichen will, müssen die besten Spieler zur Stelle sein", so Jonathan Toews nüchtern. Mit vollen Hosen ist leicht stinken, der Star-Center traf einmal und leistete zwei Assists. Wobei er natürlich einen anderen Spieler meinte, aber dazu später mehr.

Kurios die Goalie-Situation in Chicago. Während die nominelle Nummer Eins Corey Crawford in Spiel 1 nach dem ersten Drittel raus musste, traf es in Spiel 6 seinen Backup Scott Darling. In der Serie gegen Minnesota dürfte wohl Crawford wieder den Vorzug erhalten.

VIDEO DER WOCHE 

Ja, Carey Price ist momentan der wohl beste Goalie. Aber was Detroits Petr Mrazek hier mit Brian Boyle macht, ist ein klassischer Torraub. Unfassbarer Save!

Spiel Datum Heim Gast Ergebnis
1
  1. April
Blues WILD 2:4
2
  1. April
BLUES Wild 4:1
3
  1. April
WILD Blues 3:0
4
  1. April
Wild BLUES 1:6
5
  1. April
Blues WILD 1:4
6
  1. April
WILD Blues 4:1

THREE STARS OF THE WEEK

Craig Anderson: Der 33-jährigen Goalie ist unser Star der Woche. Immerhin ein kleines Trostpflaster, denn an ihm lag es sicher nicht, dass Ottawa in der ersten Runde scheiterte. Im Gegenteil, ohne Anderson hätten die Canadiens die Senators wohl gesweept. Der Torhüter feierte zwei Siege in drei Spielen und ließ bei 91 Schüssen auf seinen Kasten ab lediglich zwei Gegentore zu, was eine Save-Percentage von .978 Prozent bedeutet. Chapeau!

Tyler Johnson: Ohne Johnson wäre Tampa wohl schon im Urlaub. Behaupten wir zumindest. Der quirlige Angreifer brachte die Abwehr der Red Wings ein ums andere Mal in Bedrängnis und erzielte vier Treffer. Dazu leistete der 24-Jährige einen Assist. In Spiel 7 wird wieder viel von ihm abhängen, es sei denn, Steve Stamkos erinnert sich endlich wieder daran, wie man trifft. Der Star-Center, der das Netz im Grunddurchgang 43 Mal zappeln ließ, steht nämlich noch ohne Playoff-Tor da.

Duncan Keith: Wie vorhin bereits angedeutet bezog sich Jonathan Toews mit seiner Aussage über die "besten Spieler" natürlich nicht auf sich selbst. Der Kapitän der Blackhawks meinte damit den Keith, der bei der Aufholjagd in Spiel 6 zwei Vorlagen lieferte und den Game-Winner höchstpersönlich erzielte. Insgesamt hält der 31-Jährige bei zwei Treffern und fünf Vorlagen. Nicht schlecht, für einen Verteidiger.

ZAHLENSPIELE

21 - So viele Saisonen müssen Islanders-Fans schon auf einen Playoff-Serien-Gewinn warten. Das letzte Mal kamen die Isles 1993 in der zweiten Runde gegen die Pittsburgh Penguins weiter. Seither waren sie entweder nicht dabei oder scheiterten in Runde eins. 

43 - So viele Saves verzeichnete Carey Price beim 2:0-Sieg in Spiel 6 gegen die Senators. Nur drei andere Goalies hielten in den Playoffs bei mindestens so vielen Schüssen ihren Kasten sauber. Namentlich waren es Glen Hanlon (Rangers, 1984, 45 Saves), Curtis Joseph (Blues, 1993, 47 Saves) und Martin Brodeur (Devils, 2009, 44 Saves)

2 - So oft hielt Petr Mrazek gegen Tampa seinen Kasten sauber, damit ist er erst der fünfte Rookie-Goalie, dem dies in einer Serie gelingt. Ron Hextall (1987), Ilya Bryzaglov (2006), Carey Price (2008) und Semyon Varlamov (2009), sind die anderen vier.

38 - Unglaublich aber wahr: Die Anaheim Ducks lagen in der gesamten Serie gegen die Winnipeg Jets nur 38 Minuten lang in Führung. Dennoch sweepten sie die Kanadier, was neuen Rekord bedeutet. Kurios: Am alten Rekord waren ebenfalls die Ducks beteiligt, allerdings waren sie damals die Leidtragenden. Detroit setzte sich 1997 4:0 durch und war insgesamt nur etwas mehr als 40 Minuten vorne.

BRACKET CHALLENGE

Zum Abschluss noch eine kleine Spielerei. Wir verraten euch, wie unsere Bracket-Challenge aussieht. Ja, wir hätten das schon vor zwei Wochen machen müssen und ja, es ist feige, erst jetzt mit - höchstwahrscheinlich überarbeiteten - Tipps herauszurücken. Wir machen es trotzdem.

Santner: Canadiens in 6, Rangers in 6, Blackhawks in 7, Ducks in 5, dann Canadiens in 5 und Ducks in 7 und das Finale gewinnen die Canadiens in Spiel 6.

Nemetz: Lightning in 6, Rangers in 6, Ducks in 5, Wild in 7, dann Lightning in 6 und Wild in 6 und im Finale setzen sich die Wild in Spiel 5 durch.

 

Fabian Santner/Matthias Nemetz