Dass die beiden Linien-Kollegen das so sehen, weiß Raffl und gefällt ihm auch am meisten. "Das hat mir schon einen Push gegeben, dass sie das auch wollen. Und ich habe keine Angst in dieser Linie, Fehler zu machen."

Sein Head Coach zeigt sich ebenfalls von der Entwicklung Raffls angetan. Craig Berube: "Wir haben schon in der Vorbereitung seine Skills gesehen, er musste nur einen Weg finden, sich im nordamerikanischen Eishockey zurecht zu finden. Er macht einen guten Job, ich bin sehr zufrieden und er wird noch besser."

Noch längst nicht satt

Journalisten fragen vor Spielen nach ihm und ein Lokalmedium beschrieb ihn ob seines kometenhaften Aufstiegs vor kurzem gar als  "unerhoffter Luxus".

Thomas Vanek meinte am Montag: "Sein Werdegang überrascht mich nicht. Ich habe mit ihm bei der WM in einer Linie zusammengespielt, er ist ein gescheiter Spieler."

Lob, Lob, Lob. Aber das scheint Raffl fast schon unangenehm, zumal er sich nicht am Ziel sieht. "Man darf nie zufrieden sein. Das kann ich mit 37 Jahren vielleicht sein, wenn ich aufhöre. Wer aufhört, hungrig zu sein, hört auf, besser zu werden - lautet so ein Spruch."

Diese Einstellung ist am Eis zu sehen, die Weiterentwicklung auch. So durfte sich der Kärntner auch in Spiel fünf über seinen ersten Assist und vor allem in Spiel 18 über seinen ersten Treffer in Ottawa freuen.

"Ich hatte vorher immer viele Chancen, aber es ging nichts rein. Dann hat man so viele Gedanken, soll man den Schläger wechseln oder die Kufen? Irgendwelche Gedanken eben. Das Tor war dann ein komischer Rebound, aber das habe ich einfach gebraucht. Ab dann war das Selbstvertrauen da."

Und der kometenhafte Aufstieg realisiert.

  

Aus Newark berichtet Bernhard Kastler