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Endspiel gegen den Erzrivalen

Endspiel gegen den Erzrivalen

Es ist das erwartete Endspiel. Der vorausgesagte Showdown.

Tabellenführer Österreich und Gastgeber Deutschland kämpfen am Sonntag in Bietigheim-Bissingen um das Ticket für die Olympischen Spiele in Sotschi 2014.

Bereits im Vorfeld galten die Deutschen als Favorit auf den Turniersieg. „Wir denken positiv und gehen fest davon aus, dass wir es schaffen. Wir haben keine so schlechte Mannschaft und wollen unser Ziel erreichen“, gab sich Kapitän Michael Wolf gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“ selbstbewusst.

Gute Ausgangsposition

Doch vor dem Aufeinandertreffen der Erzrivalen haben plötzlich die Österreicher, zumindest auf dem Papier, die bessere Ausgangslage. Nach zwei Siegen gegen Italien (3:2) und die Niederlande (6:1) halten die ÖEHV-Adler bei sechs Punkten, während die Gastgeber gegen Italien 1:2 in der Overtime verloren haben und somit nur vier Zähler auf dem Konto haben.

Somit würde Österreich im abschließenden Spiel ein Unentschieden nach 60 Minuten reichen, um sich die Teilnahme an den Olympischen Spielen zu sichern.

Braun (l.) heizt mit seinen Aussagen die Stimmung an

Große Töne der Deutschen

Für die Deutschen ist dies jedoch kein Grund, um in Selbstzweifel zu verfallen oder sich vor der Entscheidungs-Partie von ihrem Status als Favorit zu verabschieden.

„Die Niederlage gegen Italien ist nicht so schlimm. Es lief von Anfang an auf das Endspiel gegen Österreich hinaus und jetzt hauen wir die Ösis eben weg. Das war ohnehin immer der Plan“, so Constantin Braun gegenüber „Sport1“.

Doch dem nicht genug. Der Verteidiger legt noch nach. „Wir gewinnen, weil wir Deutschland sind und der Gegner Österreich heißt. Wir haben uns doch immer gegen die Österreicher qualifiziert, warum soll sich das jetzt ändern?“

Noch eine Rechnung offen

Dieses Selbstbewusstsein kommt nicht von ungefähr. Noch nie ist Deutschland nach einer Olympia-Qualifikation anschließend nicht zum Großereignis gefahren.

Bereits vor vier Jahren gab es dieses Endspiel um die Teilnahme, damals hatten die Deutschen durch einen Treffer von John Tripp mit 2:1 gewonnen. Der 35-jährige Routinier der Kölner Haie, der damals auch als bester Stürmer des Turniers ausgezeichnet wurde, ist in diesem Jahr von Trainer Pat Cortina nicht berücksichtigt worden.

Ein Umstand, über den die Österreicher aufgrund der Geschichte sicher nicht traurig sind.

Viveiros will es simpel halten

Kleinigkeiten richtig machen

Doch auch wenn der einstige Nationalheld nicht im Aufgebot steht, verfügen die Deutschen über genug Offensiv-Power, um der rot-weiß-roten Defensive einige Probleme zu bereiten.

„In der Offensive sind sie sehr stark. Sie spielen schnell aus der eigenen Zone und haben brandgefährliche Angreifer“, so Teamchef Viveiros, der genau weiß, was es benötigt, um die DEB-Auswahl zu schlagen.

„Es geht darum, die Kleinigkeiten zu verbessern. Die Vorbereitungszeit auf dieses Turnier und auch auf das Spiel gegen Deutschland ist wahnsinnig kurz. Daher müssen wir versuchen, es einfach zu halten. Wir dürfen nicht kompliziert spielen. Es dauert normalerweise Monate, um ein System vollkommen zu verinnerlichen. Wir müssen das in wenigen Tagen schaffen. Daher gilt es, die simplen Dinge mit voller Konzentration und Präzision auszuführen.“

Zeit, Geschichte zu schreiben

Nicht zuletzt durch die gute Ausgangsposition glaubt auch der Austro-Kanadier, den Deutschen durchaus Paroli bieten zu können.

„Für uns gilt, kompakt und intelligent zu spielen, dann haben wir auch eine Chance. Können wir ihnen unser System aufzwingen, können wir mit Deutschland definitiv mithalten.“

Auch wenn es den Österreichern noch nie gelungen ist, sich gegen Deutschland für Olympia zu qualifizieren, so könnte Sonntag doch ein guter Tag sein, um Geschichte zu schreiben.

Aus Bietigheim-Bissingen berichtet Sebastian Rauch

TV-Tipp: LAOLA1 zeigt das Endspiel um die Olympia-Qualifikation zwischen Österreich und Deutschland am Sonntag ab 15:10 Uhr LIVE.