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Viveiros startet mit Turnier in Miskolc Team-Umbau

Viveiros startet mit Turnier in Miskolc Team-Umbau

Am Wochenende startet Emanuel "Manny" Viveiros seine Arbeit an der Bande der österreichischen Eishockey-Nationalmannschaft.

Viveiros geht mit einer jungen Mannschaft in das Viernationen-Turnier in Miskolc gegen Italien (Freitag, 14.30), Japan (Samstag, 13.30) und Gastgeber Ungarn (Sonntag, 17.00).

Für den mit einem Dreijahresvertrag ausgestatteten Viveiros ist es ein erstes Kennenlernen und der Start für den Umbau der Mannschaft. Ziel seines Konzepts ist ein größerer Kader mit besser ausgebildeten Spielern und einer einheitlichen Philosophie vom Nachwuchs bis zum A-Team.

Das Nationalteam wird dabei ein anderes Gesicht bekommen. "Ich glaube, dass ca. die Hälfte neue Spieler dabei sein werden", erklärte Viveiros mit Blick auf die B-WM im April in Ljubljana.

Bessere Jungendarbeit


Viveiros hat freie Hand für die Auswahl der Trainerteams von der U15-Auswahl aufwärts erhalten. Der 45-jährige Austro-Kanadier will damit dem gesamten Nationalteambereich eine neue Identität verschaffen.

Alle österreichischen Teams sollen in Zukunft eisläuferisch, mit aggressivem Spiel und Kampf bis zur Schlusssirene überzeugen. Nach dem Abstieg aus der A-Gruppe ist der sofortige Aufstieg nicht das oberste Ziel, sondern der Aufbau einer Mannschaft, die Österreich künftig wieder langfristig in der Elite halten kann.

"Der Abstieg tut weh, aber vielleicht hat er auch etwas Gutes. Veränderung ist Fortschritt, und wir haben das Trainerteam komplett verändert", sagte Verbandskapitän Giuseppe Mion.

Andere Mentalität

"Es wird Zeit, dass wir unsere Mentalität ändern, auch im Nachwuchs. Einige Länder haben uns in den vergangenen Jahren überholt, wir müssen daher die Jungen wieder besser ausbilden", sagte Viveiros am Dienstag bei einer Pressekonferenz im Hauptquartier von Nationalteam-Sponsor Generali.

"Wir müssen unsere eigenen Trainer besser ausbilden. Wir brauchen mehr Masse und bessere Qualität der Spieler. Aber das wird dauern, das kann drei, vier, fünf Jahre dauern", meinte der neue Teamchef, der weiterhin auch Trainer von Rekordmeister KAC ist.

"Aber man muss einmal anfangen", betonte Viveiros, der sich Länder wie die Schweiz oder Schweden zum Vorbild nimmt.

Eidgenossen als Vorbild

Die Schweiz war vor rund 15 Jahren auf dem Niveau von Österreich, hat sich mittlerweile aber als Top-8-Nation etabliert. In Schweden wurde im Jahr 2002 nach enttäuschenden Ergebnisse im Nachwuchsbereich das komplette Entwicklungsprogramm geändert. Auch in Österreich wird man Geduld haben müssen, aber "vielleicht gibt es bei uns mehrere Vaneks oder Kochs", so der Teamchef.

Viveiros freut sich auf seine neue Aufgabe

Setzinger kein Thema

Viveiros will nicht in die Vergangenheit blicken, in der es immer wieder zu Absagen von wichtigen Spielern gekommen ist.

Dennoch ist der vom Verband aus dem Team verbannte Oliver Setzinger auch unter ihm kein Thema. Vielmehr sieht er optimistisch in die Zukunft, in der die Zusammenarbeit zwischen Verband bzw. Nationalteam und der Liga bzw. den Vereinen verbessert werden soll.

Miskolc ist bei diesem Langzeitplan nur ein Start, Ergebnisse seien Nebensache, sagte Viveiros.

"Scouting ist wichtig und wir wollen sofort damit beginnen, eine neue Identität in die Mannschaft zu bringen. Ich will sehen, wie knapp wir an anderen Mannschaften dran sind oder auch, wie weit wir weg sind. Ich hoffe, dass ich einige Spieler für das Dezember-Turnier und die WM finde", erklärte er.

Viveiros hat daher auf Routiniers verzichtet und mit Michael Raffl (22 Jahre/Leksand/SWE), Konstantin Komarek (19/Lulea/SWE) und Stefan Ulmer (20/Lugano) drei junge Legionäre einberufen, denen die Zukunft gehören soll.

Turnier in Klagenfurt


Nach Miskolc hat Vivieros nur noch einmal vor der unmittelbaren WM-Vorbereitung das Team zur Verfügung.

Beim Österreich-Cup am 16. und 17. Dezember gastieren mit der Schweiz, Slowakei und Weißrussland drei gestandene A-Gruppen-Teams in Klagenfurt. Gegen Weißrussland (6. und 7. April) und die Schweiz (11. und 12. April) testet das ÖEHV-Team noch einmal im Rahmen der Euro Hockey Challenge.

Das ist gleichzeitig Generalprobe für die WM von 15. bis 21. April in Slowenien mit den Gegnern Ukraine, Großbritannien, Japan, Ungarn und Slowenien.