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Kanada und USA als wichtiger Prüfstein

Kanada und USA als wichtiger Prüfstein

„Less experience, more enthusiasm“ – weniger Erfahrung, mehr Begeisterung!

So beschreibt Headcoach Daniel Ratushny die Lage beim österreichischen Nationalteam vor den beiden letzten WM-Testspielen gegen die USA und Kanada.

Nur drei Cracks über 30

Denn durch die letztwöchige Absage von Matthias Trattnig, der nach der anstrengenden Saison regenerieren will, ist das ohnehin schon junge ÖEHV-Team noch einmal jünger geworden.

>>>TV-TIPP: LAOLA1.tv zeigt Österreich-USA am Dienstag um 20 Uhr LIVE<<<

„Ich kann das absolut nachvollziehen. Irgendwann kommt man in ein Alter, in dem man auf seinen Körper hören muss oder familiäre Verpflichtungen hat. Ich respektiere es, wenn ein Spieler sagt, dass er nur mehr für seinen Klub spielen will“, zeigt Ratushny, der Trattnig auch in Salzburg coacht, vollstes Verständnis für den erfahrenen Defender.

Gerade einmal 25,61 Jahre beträgt das Durchschnittsalter der 28 Cracks nun, nur drei davon, Florian Iberer, Manuel Latusa und Nikolas Petrik, haben die 30 Jahre bereits überschritten. David Kickert, Patrick Peter und Alexander Cijan sind Jahrgang 1994.

Ratushny will dies jedoch keineswegs als Nachteil verstanden wissen, sind die jungen Cracks – wie eingangs erwähnt – doch mit vollem Elan dabei. Und dies sei „meist wichtiger als Erfahrung“.

„In den ersten drei Wochen der Vorbereitung waren viele noch jüngere Spieler dabei. Wir wollten Cracks wie Marco Richter, Lukas Haudum oder Mario Huber die Möglichkeit geben, bei der A-Mannschaft dabei zu sein. Da läuft jetzt ein Prozess an, der so weitergehen soll. Jedes Jahr sollen mehr und mehr junge Spieler an die Nationalmannschaft herangeführt werden“, zeigt sich Sportdirektor Alpo Suhonen mit der Entwicklung des Teams soweit zufrieden.

Suhonen und Ratusny sind zufrieden

„Wichtigste Phase der Vorbereitung“

Über die Duelle gegen solche Hochkaräter zeigt sich der Finne ebenfalls erfreut.  „Das sind sehr wichtige Testspiele für uns vor der ersten WM-Partie gegen die Schweiz. Wir können uns  gleich an das hohe Niveau gewöhnen.“

Sein Coach schlägt in dieselbe Kerbe: „Wir befinden uns jetzt in der wichtigsten Phase der Vorbereitung, stehen viel auf dem Eis, da kommen solche Kaliber gerade recht. Die Partien werden uns zeigen, wo wir noch Schwächen haben und den Hebel ansetzen müssen, wir können davon nur profitieren.“

Vor allem was die Geschwindigkeit betrifft, sieht Ratushny noch einen Nachholbedarf seiner Mannschaft gegenüber den A-Nationen. Im Umkehrschluss bedeutet das allerdings auch, dass es schon ein paar Dinge geben muss, die dem Coach gefallen und ihn zuversichtlich machen.

Auf LAOLA1-Nachfrage reagiert er dennoch vorsichtig: „Das ist schwer zu beantworten, denn manchmal sehen Dinge im Training zwar gut aus, aber man weiß erst, ob man es auch kann, wenn es im Spiel klappt.“

Fokus liegt auf dem Defensiv-Verhalten

Der Fokus gegen die beiden Eishockey-Großmächte wird jedenfalls auf dem Abwehrverhalten liegen, denn auf A-Niveau wird jeder Fehler sofort bestraft.

„Die Spiele werden vor allem ein Test für unsere Defensive. Die Schweiz und Schweden (erste Gruppengegner in Prag, Anm.) sind offensiv sehr stark, deswegen muss die gesamte Mannschaft gut verteidigen. Darauf werden wir gegen die USA und Kanada besonders achten“, so Ratushny, der sein einfaches, aber effektives Rezept verrät, wie er Gegentreffer vermeiden will.

„Ich sage meinen Mannschaften immer, dass man keine Gegentore kassiert, wenn man in der Offensivzone ist. Uns muss es gelingen, die Scheibe im Angriffsdrittel zu halten und unnötige Puckverluste und somit schnelle Gegenangriffe zu minimieren. Das ist das Hauptziel in den kommenden sechs Dritteln."

Formationen werden getestet

Dass er am Mittwoch gegen sein Heimatland coachen wird, stört den 44-Jährigen übrigens überhaupt nicht, im Gegenteil. „Das ist doch eine lustige Sache. Aber abgesehen davon, dass sich Familie und Freunde in meiner Heimat das Spiel live ansehen werden, ändert sich für mich nichts.“

Neben dem Defensiv-Verhalten, will Ratushny natürlich auch die Formationen ein letztes Mal vor dem Ernstfall ausprobieren.

>>>TV-TIPP: LAOLA1.tv zeigt Österreich-Kanada am Mittwoch um 18:30 Uhr LIVE<<<

„Wir haben im Training natürlich gewisse Linien eingespielt, diese werde ich auch gegen die USA aufs Eis schicken“, so der Trainer. „Gegen Kanada kann und wird es dann natürlich die eine oder andere Änderung geben, aber was genau gemacht wird, entscheiden wir erst nach dem Video-Studium“, lässt sich Ratushny nicht in die Karten blicken. Auch wer im Tor stehen wird, verrät Salzburgs Meistermacher nicht.

Ob nicht gerade für fehlerfreies Defensiv-Verhalten Erfahrung von Nöten wäre, beantwortet der Coach mit einem Grinsen: "Wie gesagt, wir machen das durch Einsatz und Wille wett."

 

Fabian Santner

Name Position Geburtstag Klub
David Kickert GK 16.03.1994   Vienna Capitals
David Madlener GK 31.03.1992 Dornbirner EC
Bernhard Starkbaum GK 19.02.1986 Brynäs (SWE)
Rene Swette GK 21.08.1988 KAC
Mario Altmann D 04.11.1986 VSV
Dominique Heinrich D 31.07.1990 RB Salzburg
Florian Iberer D 06.01.1982 Vienna Capitals
Robert Lembacher D 24.06.1989 Dornbirner EC
Daniel Mitterdorfer D 25.07.1989 Black Wings Linz
Florian Mühlstein D 12.11.1990 RB Salzburg
Alexander Pallestrang D 04.04.1990 RB Salzburg
Patrick Peter D 27.01.1994 Vienna Capitals
Martin Schumnig D 28.07.1989 KAC
Alexander Cijan F 16.05.1994 RB Salzburg
Mario Fischer F 05.05.1989 Vienna Capitals
Manuel Ganahl F 12.07.1990 Graz99ers
Manuel Geier F 08.01.1988 KAC
Raphael Herburger F 02.01.1989 EHC BIEL (SUI)
Thomas Hundertpfund F 14.12.1989 KAC
Konstantin Komarek F 08.11.1992 RB Salzburg
Andreas Kristler F 30.08.1990 RB Salzburg
Manuel Latusa F 23.01.1984 RB Salzburg
Brian Lebler F 16.07.1988 Black Wings Linz
Nikolas Petrik F 19.03.1984 Dornbirner EC
Michael Raffl F 01.12.1988 Philadelphia Flyers (NHL)
Thomas Raffl F 19.06.1986 RB Salzburg
Rafael Rotter F 19.06.1986 Vienna Capitals
Daniel Woger F 25.02.1988 Graz99ers