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"Das Alter spielt keine Rolle"

Zehn neue Spieler, drei Tests, ein Debütant und viele Erkenntnisse. Das ist der Plan der Euro Ice Hockey Challenge in Wien-Kagran.

Nach dem vorjährigen Wiederaufstieg in die A-Gruppe nehmen sich die ÖEHV-Cracks, böse Zungen behaupten wie jedes zweite Jahr, den Verbleib im Turnier der Großen Hockey-Nationen vor.

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Für die Aufbruchstimmung sollen in erster Linie die jungen Wilden sorgen. ÖEHV-Teamchef Daniel Ratushny vertraut auf keinen Crack über 30 Jahren - aktueller Altersschnitt im Team beträgt 24,37 Jahre. Wie beim starken 4:2-Erfolg gegen Slowenien will das Team auch in den Spielen gegen Italien und der Slowakei einige neue Varianten ausprobieren.

Petrik, der Erfahrene

Niki Petrik zählt mit seinen dreißig Lenzen bereits zu den Routiniers in der Kabine. Seine Rolle in dieser Auswahl würde er aber nicht als Führungsspieler beschreiben.

"Ich bin zwar der älteste Spieler hier, aber genauso ein Baustein wie jeder andere in der Mannschaft. Da spielt das Alter keine Rolle." Für den gebürtigen Villacher ist es ein schönes Gefühl wieder dem Nationalteam anzugehören. Sein Debüt für Rot-Weiß-Rot gab er vor über zehn Jahren unter dem damaligen Coach Jim Boni. 

Mario Huber ist "geil" aufs Team und verspricht 100 Prozent

Bei der letzten Ice Hockey Challenge im November in Ljubljana war Petrik mit drei Punkten aus drei Spielen neben Thomas Koch der beste Scorer für das Team Austria. Sonst ist Petrik nicht gerade als Punktesammler bekannt, in den letzten vier EBEL-Saisonen gelangen ihm bloß vier Tore.

"Das war wohl eher Zufall. Es hat mir einfach Spaß gemacht, zu spielen. Ich habe in einer tollen Linie gespielt – überhaupt war das eine total lässige Mannschaft. Hin und wieder springt die Scheibe auch mal für mich. Das mir da genau zwei Tore gelungen sind, im Nationalteam noch dazu, ist ein schönes Gefühl", bleibt der Dornbirn Crack bescheiden.

Huber, der Neuling

Ebenso bescheiden gibt sich der aktuell jüngste Spieler im Aufgebot von Daniel Ratushny. Mario Huber ist gerade mal 18 Jahre alt, kann aber schon auf 69 EBEL-Partien zurückblicken.

Für den 1.90-Meter-Mann kam die erstmalige Einberufung sehr überraschend: "Ich habe es vor zwei Wochen in Innsbruck erfahren, mein Trainer hat es mir verraten. Ich war sofort unglaublich motiviert und hab mich so gefreut, hier nach Wien zum Team kommen zu dürfen", meint der HC Innsbruck-Crack gegenüber LAOLA1.

>>>TV-Tipp: LAOLA1.tv zeigt die Partie Österreich-Slowakei am Samstag LIVE ab 18:00 Uhr<<<

"Schüchtern und zurückhaltend" beschreibt sich der Tiroler Flügelstürmer, doch wurde er von den arrivierten Kollegen mit offenen Armen empfangen. "Die Jungs sind alle richtig nett und hilfsbereit. Das sind alles geile Typen. Ich glaube, das passt ganz gut", grinst Huber.

Konkurrenz ist groß

Überhaupt versucht sich Huber so schnell wie möglich in die Mannschaft zu integrieren und dem Teamchef sein ganzes Können anzubieten. "Ich erwarte von mir, dass ich stets 100 Prozent gib. Ich versuche das zu spielen was ich kann und keine Fehler zu machen."

Die A-WM wird für Huber vermutlich noch zu früh kommen. Petrik hingegen hält sich den Termin im Kalender noch frei. "Chancen sind natürlich da, aber es gibt extrem viele starke Spieler in Österreich. Man muss einfach schauen, wie ich mich schlage und dann werden wir sehen, wie viele Spieler auch wirklich mitfahren. Aber ich werde mein Bestes geben", verspricht Petrik volle Attacke.

Herburgers Saison und der Vergleich

Herburger blickt auf eine gute Saison zurück.

Bessere Chancen auf das WM-Ticket hat wohl der Schweiz-Legionär Raphael Herburger. Der 26-jährige Vorarlberger bestreitet zurzeit seine zweite Saison beim EHC Biel und steht mitten im Kampf um die Playoffs.

"Wir sind momentan Achter, haben noch drei Punkte Vorsprung auf den neunten Platz. Es hängt an der Mannschaft, dass wir nach der Länderspielpause nochmal voll angreifen."

Der größte Unterschied zwischen seiner neuen beruflichen Heimat und der EBEL ist für Herburger schwer auszumachen. "Jede Liga hat ihre eigenen Stärken und Schwächen. Ich glaube, dass die Schweizer viel mehr Wert auf technisches und schnelles Eishockey legen", so der Ex-KAC-Crack gegenüber LAOLA1.

Der Viveiros-Vergleich

Aber auch im Nationalteam zählt der Center bereits zu den fixen Stützen, nach zwei Weltmeisterschaften und einer Olympia-Teilnahme in Sotschi. So erlebte Herburger auch schon diverse Trainer: "Jeder Coach versucht seine eigene Philosophie einzubringen. Viveiros hatte damals seine Herangehensweise und Erfolg damit. Der Dan (Anm. Ratushny) probiert es jetzt mit einer anderen Mischung." 

Im aktuellen Team zählt selbst Herburger mit 36 Spielen schon zu den erfahrenen Spielern. Ob der Alters-Cut der Mannschaft in der Vorbereitung zur A-WM weiterhilft, wird man wohl erst in Prag sehen.

Paul Preisig