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Teamchef Viveiros ist vor Italien gewarnt

Teamchef Viveiros ist vor Italien gewarnt

Erstmals im Jahr 2013 wird es für das österreichische Eishockey-Nationalteam ernst.

Die rot-weiß-rote Auswahl trifft im Rahmen der Olympia-Qualifikation am Donnerstag um 16:00 Uhr (LAOLA1 überträgt das Spiel LIVE) auf Italien.

Bereits am Vorabend reduzierte Teamchef Manny Viveiros seinen Kader um eine weitere Personalie. Verteidiger Stefan Ulmer wurde aufgrund einer noch nicht komplett ausgestandenen Verletzung und einer Virus-Erkrankung aus dem Aufgebot gestrichen.

„Am Mittwoch sind bei Stefan leider wieder Symptome aufgetreten, die ein Spielen kaum ermöglichen. Wir möchten dieses Risiko nicht eingehen, denn die Gesundheit eines Spielers hat immer Vorrang", kommentiert Viveiros die Situation.

Während beim Schweiz-Legionär der Körper einen Einsatz unmöglich macht, hat sich bei Italien ein Schlüsselspieler bewusst gegen eine Teilnahme am Turnier ausgesprochen.

Aquino will nicht mitmachen

Luciano Aquino, Stürmer des Dornbirner Eishockey Clubs, wird den Süd-Europäern in Deutschland nicht zur Verfügung stehen. Der Italo-Kanadier wurde von Teamchef zwar einberufen, erteilte diesem aber eine Absage, um sich bei seinem Klub auf die entscheidenden Spiele in der Erste Bank Eishockey Liga vorbereiten.

Dass Aquino seinen Landsleuten fehlen wird, wird besonders durch einen Blick auf seine Statistik deutlich. In der laufenden Saison verbuchte der 28-jährige rechte Flügel in 48 Spielen nicht weniger als 64 Punkte (15 Tore/49 Assists). Bisher hat der in Mississauga/Kanada geborene Stürmer fünf Spiele für die italienische Auswahl zu Buche stehen, in welchen er sechs Punkte (zwei Tore/vier Assists) verbuchen konnte.

Auch Anthony Aquino, Bruder des Dornbirner Topscorers, steht nicht im Aufgebot. Trainer Tom Pokel verzichtet auf den ehemaligen Innsbrucker, der bei den Haien bereits in der Vorbereitung wieder aussortiert wurde. Nach der Ausmusterung in Tirol kehrte „Tony“ in die Heimat seiner Vorfahren zurück, bei Valpellice gelangen ihm in der laufenden Meisterschaft immerhin 30 Punkte in 33 Spielen. Dennoch verzichtet sein Teamchef bei diesem Turnier auf seine Dienste.

Tragust steht im Aufgebot Italiens für die Olympia-Quali

Tragust kämpft um Stammplatz

Doch auch wenn die Aquino-Brüder nicht gegen Österreich auflaufen werden, haben die Italiener ein bekanntes Gesicht in ihren Reihen. Thomas Tragust, Schlussmann bei den Innsbrucker Haien, matcht sich mit Daniel Belissimo und Adam Dennis um die Nummer eins im Tor.

Während bei den Italienern noch nicht feststeht, wer gegen Österreich beginnen wird, verfügt die rot-weiß-rote Auswahl über eine klare Hierarchie bei den Schlussmännern. Bernhard Strakbaum ist die Nummer eins, während Fabian Weinhandl nur die Rolle des Backup-Goalies bleibt. Rene Swette, im Vorbereitungsspiel gegen Kasachstan noch zum besten Spieler gewählt, wird vorerst als Nummer drei in Turnier gehen.

Starkbaum mit breiter Brust

Starkbaum, seit dieser Saison in Schweden für MODO tätig, hat nach seinen starken Leistungen in der EBEL, im hohen Norden den nächsten Schritt in seiner Karriere gemacht.

Der gebürtige Wiener gehört mit einer Save-Percentage von 93,3 Prozent zu den besten Torhütern der Liga, seine Performances im Nationalteam hinken dieser Statistik aber noch ein wenig hinterher. Bei der B-WM in Ljubljana konnte sich der 26-Jährige nur wenig auszeichnen (nur 88 Prozent gehaltene Schüsse) und wirkte nach der langen Pause (Anm. der VSV scheiterte damals schon in der Qualifikationsrunde) etwas außer Form.

Dies soll in diesem Jahr anders werden. Starkbaum befindet sich mit MODO mitten in der Meisterschaft, steht voll im Saft und geht mit viel Selbstvertrauen aus dem Liga-Alltag ins Turnier in Bietigheim-Bissingen.

Sollte der Schweden-Legionär wider erwarten die Leistung aus dem Klub nicht in die Nationalmannschaft übertragen können, so verfügt Teamchef Viveiros mit Weinhandl über einen durchaus adäquaten Ersatzmann. Die Torhüter-Position sollte dem Austro-Kanadier somit die wenigsten Sorgenfalten auf die Stirn zaubern.

Wird Welser erneut als Center auflaufen?

Probleme auf Center-Position

Vielmehr stellt sich die Frage, wer bei den Österreichern die vakante Position des vierten Centers übernehmen wird.

Besonders im Hinblick auf die Bullys, sind die Leistungen der Mittelstürmer im Aufgebot verbesserungswürdig. Einzig Kapitän Thomas Koch gilt als Spezialist beim Faceoff, Daniel Oberkofler (37,5 % FO) und David Schuller (52,4 % FO) zeigten sich gegen Kasachstan in dieser Statistik doch verbesserungswürdig.

Ersatz-Center Daniel Welser brachte es hingegen nur auf 20 Prozent gewonnene Bullys und wird gegen Italien wohl wieder auf den Flügel ausweichen oder sogar den achten Verteidiger mimen.

Bester Mann vom Bully-Punkt im einzigen Vorbereitungsspiel vor der Olympia-Qualifikation war Philipp Pinter (60%). Von dem trennte sich Viveiros aber am Montag, als er den Kader auf 24 Spieler reduzierte. Es bleibt abzuwarten, wen der Head Coach des Nationalteams als nominell vierten Center ins Rennen schickt.

Italien kein Freifahrtschein

Zeit für Experimente ist allerdings keine, denn eine Niederlage gegen Italien könnte den Traum von einer Olympia-Teilnahme bereits früh beenden.

„Wir werden die Italiener nicht auf die leichte Schulter nehmen. Jeder spricht vom Endspiel gegen Deutschland, aber wir wissen, dass wir alles aufbieten müssen, um gegen Italien als Sieger vom Eis zu gehen“, ist der Teamchef gewarnt, wenn es zum ersten Mal im Jahr 2013 für das österreichische Eishockey-Nationalteam ernst wird.

Aus Bietigheim-Bissingen berichtet Sebastian Rauch

TV-Tipp: LAOLA1 zeigt alle Spiele der Olympia-Qualifikation im LIVE-Stream. Den Anfang macht die Partie Österreich-Italien am Donnerstag ab 16:00 Uhr