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Die große LAOLA1-Saison-Vorschau: Graz99ers

Die große LAOLA1-Saison-Vorschau: Graz99ers

Alles neu - alles besser? In den Sommer-Monaten vollzogen die Graz99ers einen Umbruch.

Sang- und klanglos wurden die Steirer im Viertelfinale in den Urlaub verabschiedet. Gegen die Vienna Capitals (0:4) war ein Klassenunterschied nicht zu bestreiten.

Ein Tapetenwechsel schien unumgänglich, davor waren selbst einstige Leistungsträger nicht gefeit.

Auf Darcy Werenka, Markus Peintner, Florian Iberer und Chris Harand – lediglich ein Auszug (Überblick in der Transferliste) – legte man in der Landeshauptstadt keinen Wert mehr. Mike Ouellette, Topscorer mit 57 Punkten, verließ den Verein aus eigenen Stücken Richtung Linz.

Und selbst Head Coach Bill Gilligan blieb nicht verschont, der 57-Jährige wurde nach drei Jahren seiner Regentschaft von Mario Richer (Hier geht’s zum Interview) beerbt.

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„Neue konnten die Abgänge kompensieren“

„Er ist ein sehr fairer und strikter Trainer. Im Vergleich zu den letzten Jahren hat sich wirklich einiges verändert“, erläutert Patrick Harand gegenüber LAOLA1. Besonders am Personal-Sektor nahm man weitreichende Änderungen vor. Gleich 14 Neuzugänge mussten integriert werden, davon einzig fünf heimische Cracks.

„Gute Spieler haben uns verlassen. Dadurch wurden Ausländer geholt und zusätzlich laufen wir noch mit jungen Talenten auf. Die Neuen konnten die Abgänge kompensieren, die Mischung ist gut. Aber ein Österreicher ist eben ein Österreicher“, sieht der 27-jährige Angreifer die Runderneuerung mit gemischten Gefühlen.

Aktuell zählen nur vier Legionäre über 30 Lenze, die ÖEHV-Cracks sind allesamt jüngere Semester. Da ist Sven Klimbacher mit 29 Jahren schon der Routinier unter den heimischen Akteuren.

Rückkehrer wird zum Kapitän ernannt

Neun von zehn ausländischen Spielern im 24-Mann-Aufgebot wurden für kommende Saison engagiert. Defender Jarrett Cole kehrte zurück nach Graz und wird die Kollegen als Spielführer auf das Eis führen, zudem verstärkt mit Toni Dahlmann ein alter Bekannter die Offensive.

Im Vorjahr verbuchte der 32-Jährige in 20 Einsätzen für Jesenice 21 Punkte, ehe er nach Deutschland zu Wolfsburg abwanderte. Nun folgt das EBEL-Comeback, für Harand ein Glücksgriff: „Dahlmann und Brett Lysak sind großartige Stürmer, auch Olivier Latendresse oder Guillaume Lefebvre. Wirklich jede einzelne Verpflichtung hat sich sehr gut eingefügt und gezeigt, was sie kann.“

„Die Leistungen haben unsere Erwartungen übertroffen. Es hat sich wirklich alles schnell eingespielt. Wir haben ein Monat des gemeinsamen Trainings hinter uns, wir können eine gute Saison abliefern.“

Wird „Bunker“ wieder zur Festung?

Den Auftakt sehnen Harand und Co. jedenfalls bereits herbei, denn „die Vorbereitungs-Zeit ist immer sehr langwierig. Vor allem wenn es draußen Temperaturen um die 30 Grad hat und du musst in der Halle stehen, anstatt irgendwo im Schwimmbad zu sein. Wir sind heiß darauf.“ Neben den Eis- und Kraft-Einheiten steht für den gebürtigen Wiener noch Physiotherapie auf dem Programm.

„Soweit kann ich alle Belastungen machen. Ich spüre die Leiste noch, aber das ist normal. Am Anfang musste ich das ein oder andere Training auslassen. Jetzt bin ich voll dabei, die Saison kann kommen.“ Als erster Prüfstein warten am Freitag die Vienna Capitals, mit Heimvorteil. Wobei Vorteil wohl das falsche Wort ist!

In der Vorsaison konnten die 99ers lediglich 13 von 27 Begegnungen im Liebenauer „Bunker“ für sich entscheiden. Heuer soll jener wieder zur Festung werden und das Duell mit den Hauptstädter nur der Anfang sein.

Klare Zielsetzung: Playoff

„Das sind wir unseren Fans schuldig. Gegen Wien wird es eine schwere Aufgabe. Sie haben dank der European Trophy super Spiele hinter sich, etwas Besseres kann einer Mannschaft in der Vorbereitung gar nicht passieren“, weiß Harand über die Qualität bestens Bescheid.

Wo die Grazer nach dem Umbruch wirklich stehen, ist derzeit kaum abschätzbar. „Man muss einfach die ersten Runden abwarten und schauen, wie stark die Gegner sind.“ Die Erwartungen deklariert der Leitwolf jedenfalls klar: „Die Playoffs sind das Ziel für uns, dann muss man weiterschauen.“

Alles neu - alles besser? Die Antwort bekommen die 99ers im Saison-Verlauf präsentiert.

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Christoph Köckeis und Sebastian Rauch

Für die Defensive wechselte unter anderem Rodi Short zu den Steirern. Der 24-Jährige eroberte noch im Vorjahr mit VEU Feldkirch den Nationalliga-Titel, nun möchte er sich auf EBEL-Niveau beweisen.

Teamgeist stimmt nach Neubau

„Es wird definitiv körperlicher und viel schneller zur Sache gehen. Wir haben starke Cracks im Kader, es wird natürlich eine Herausforderung. Ich werde im Training weiter an den Schwächen arbeiten und versuchen mich weiterzuentwickeln“, blickt der Kanadier bei LAOLA1 dem deutlich härteren Konkurrenzkampf gelassen entgegen.

Mit dem Transfer in die höchste Spielklasse konnte Short die persönlichen Erwartungen erfüllen: „Als ich vor zwei Jahren nach Europa gekommen bin, hatte ich das Ziel, in die erste Liga zu kommen. Ich möchte mich hier etablieren. Von Trainer Richer konnte ich einige Dinge lernen, die ich zuvor nicht wusste.“

Angesprochen auf den Team-Spirit im zusammengewürfelten Kader, wartet der eher zurückhaltende Short mit einem für seine Verhältnisse emotionalen Ausbruch auf: „Wir haben großartige Typen im Team. Wir sind eine junge, harte Mannschaft und definitiv kein leichter Gegner.“

„Erwartungen wurden übertroffen“

Trotz der Personal-Fluktuation sieht auch Harand, der sich nach der WM-Teilnahme einer Leisten-OP unterziehen musste, die Stimmung im Team durchaus als Pluspunkt: „Ich glaube, wir haben echt eine super Mannschaft, die gut miteinander harmoniert. Jeder kommt mit jedem gut aus.“ Auch Sportlich bilanzieren die 99ers nach der Pre-Season zufrieden.

Gegen die Erstligisten aus Tschechien (Vitkovice) sowie Slowakei (HK Poprad), die Landshut Cannibals (Zweite deutsche Bundesliga) und die Uni Manitoba durfte man jubeln, in Augsburg (DEL) und bei KHL-Klub HC Poprad setzte es knappe Niederlagen.

Heim Auswärts Ergebnis
Graz99ers Landshut 1:3(0:1,0:2,1:0)
HC Poprad Graz99ers 4:3(0:1,3:1,1:1)
HC Vitkovice Graz99ers 3:5(0:4,2:1,1:0)
HK Poprad Graz 99ers 1:4(0:2,1:1,0:1)
Landshut Graz99ers 1:3(0:2,1:1,0:0)
Augsburg Graz99ers 4:3(2:1,2:2,0:0)
Graz99ers Uni Manitoba 7:0(0:0,5:0,2:0)