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Serien beginnen wieder bei null

Serien beginnen wieder bei null

Ausgeglichener könnte es in der Erste Bank Eishockey Liga derzeit nicht sein. In beiden Halbfinal-Serien steht es 2:2-Unentschieden.

Während im Duell der Vienna Capitals gegen RB Salzburg ein Team jeweils auch auswärts gewinnen konnte, hat sich im Aufeinandertreffen der Black Wings Linz gegen den KAC immer das Heimteam durchgesetzt.

Aus einer „best-of-seven“-Serie wurde eine „best-of-three“-Serie. Heißt, die Mannschaft, die aus den nächsten drei Spielen zwei Siege holt, zieht ins Finale ein.

Historischer Sieg der Caps

Die Vienna Capitals gehen mit breiter Brust in die finalen Spiele gegen die Mozartstädter, konnten sie doch zum ersten Mal in der Geschichte im Salzburger Volksgarten auf sportlichem Wege einen Sieg einfahren und somit den Playoff-Fluch gegen die „Bullen“ bezwingen.

„Wir haben hart dafür gearbeitet, um wieder in die Serie zurück zu kommen und haben es geschafft. Das wollen wir uns nicht mehr nehmen lassen. Der Sieg in Salzburg bedeutet aber gar nichts, wenn wir am Freitag nicht wieder 60 Minuten voll gehen“, sagt Kapitän Jonathan Ferland, der im letzten Spiel in Minute 57 den entscheidenden Treffer markiert hat.

Volle Konzentration

Die Wiener wissen allerdings auch, wie schnell ein Spiel zu Hause verloren gehen kann. Trotz ausverkauftem Haus ging Spiel drei in der Albert-Schultz-Halle mit 3:1 an die Gäste.

„Salzburg ist zu gut, um auch nur einen einzigen Shift zu locker zu nehmen. Wir wissen das“, zeigt sich Ferland gewarnt.

Angst, dass nach dem historischen Sieg in Salzburg die Euphorie bei seiner Mannschaft zu Leichtsinn und Unkonzentriertheit führt, hat Trainer Tommy Samuelsson ohnehin nicht.

„Die Jungs wissen natürlich, worum es geht und sie wissen, wie es funktionieren kann. Wir sind alle bereit. Wenn sich jeder auf seine Leistung und auf seine Stärken konzentriert und mit derselben Energie ins Spiel geht wie zuletzt, haben wir eine gute Chance wieder zu gewinnen und vorzulegen“, so der Schwede.

TV-Tipp: LAOLA1 zeigt die Konferenz der Halbfinal-Spiele VIC-RBS und BWL-KAC am Freitag ab 19:15 Uhr LIVE

„Bullen“ werden nicht nervös

Die ausverkaufte Halle soll das ihre dazu beitragen. Ein Vorteil, den RBS-Kapitän Matthias Trattnig aber nicht überbewerten würde.

„Der Heimvorteil fällt in so einer Serie nicht mehr so sehr ins Gewicht. Es gewinnt der, der den längeren Atem hat und mehr Willen zeigt“ ist der erfahrene Defender überzeugt.

Nach der Niederlage vor heimischer Kulisse haben die „Bullen“ ihre Hausaufgaben gemacht und die Gründe für die Pleite in Spiel vier analysiert.

„Die Caps waren von Beginn an da, waren aggressiver und spritziger, bissiger in den Zweikämpfen. So wollen wir eigentlich auftreten“, blickt Verteidiger Dominique Heinrich zurück.

Keep it simple

Teamkollege Thomas Raffl empfand das Spiel seiner Mannschaft als zu umständlich und appelliert an seine Mitspieler, den Gameplan simpel zu halten.

„Wir haben Kleinigkeiten falsch gemacht und sind dafür bestraft worden. Wir müssen nicht immer schön spielen, der einfache Pass ist oft besser“, sagt der Nationalspieler.

In Wien weiß man um die Stärke des RBS-Kaders und ist vor der offensiven Spielweise der Gäste gewarnt.

„Ich erwarte eine sehr aggressive Salzburger Mannschaft, die auch ihre Chance suchen wird. Wir dürfen uns daher keinen Fehler erlauben, müssen aggressiv an den Mann gehen und den direkten Weg zum Tor suchen“, stimmt Samuelsson seine Mannen auf Spiel fünf ein.

Linz muss disziplinierter auftreten

Einen ebenso harten Kampf werden die Fans in der zum wiederholten Male ausverkauften „Keine Sorgen Arena“ in Linz zu sehen bekommen. Die Black Wings wollen sich für die Niederlage in Klagenfurt revanchieren und müssen hierfür vor allem von der Strafbank wegbleiben.

„Wenn man so viele Strafen kassiert, dann kommt das irgendwann zurück“, bestätigt Fabian Scholz.

„Das muss jetzt nicht direkt ein Tor in Unterzahl sein, aber insgesamt summiert sich das, kostet sehr viel Kraft und man wirkt am Ende müde, die Scheibe beginnt für den Gegner zu springen“, führt der Verteidiger weiter aus.

Im Nachhinein hadern die Stahlstädter mit der vergebenen Chance, in Klagenfurt nicht bereits einen Matchpuck erspielt zu haben.

„Wir hatten die Chance zu gewinnen, letzten Endes hat es aber nicht gereicht. Es war sehr eng, aber in der Offensive im letzten Drittel zu wenig aufs Tor bekommen. Jetzt müssen wir den Heimvorteil nützen und wieder vorlegen“, stachelt Gregor Baumgartner seine Mitspieler an.

Nicht verstecken in Linz

Doch das will der Rekordmeister aus Kärnten natürlich verhindern. Die „Rotjacken“ nehmen aus dem letzten Spiel viel Selbstvertrauen mit.

„Wir wollen wie zuletzt zu Hause auftreten, mit viel Emotionen und Herz“, ist Rene Swette von der letzten Performance seines Teams beeindruckt.

Der KAC, bei dem seit der Rückkehr von Jamie Lundmark die erste Linie um den US-Amerikaner sowie Thomas Koch und John Lammers 15 von möglichen 22 Punkten verbuchen konnte, will sein Glück in der Offensive suchen.

„Zwischen Heim- und Auswärtsspiel gibt es natürlich immer Unterschiede, aber wir werden uns sicher nicht hinten reinstellen. Wir wollen offensiv agieren und früh Tore erzielen. Nur so können wir den so wichtigen Erfolg in Linz landen“, gibt Swette die Marschroute für den ersten Auswärtssieg der Serie vor.

Sebastian Rauch

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