Drei Saisonen hat der HC Innsbruck seit dem Wiederaufstieg in Österreichs höchste Spielklasse absolviert.
Von den Playoffs waren die „Haie“ in jeder dieser Spielzeiten mindestens so weit entfernt wie das ÖEHV-Team von einem A-WM-Titel. Dies soll sich nun ändern.
„Es findet ständig eine Entwicklung statt“
Christer Olsson, der in sein zweites Jahr als Headcoach der Tiroler geht, ließ schon vergangene Saison ein erfolgreicheres Eishockey als sein Vorgänger Daniel Naud spielen, nun soll erstmals der große Wurf gelingen.
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„Innsbruck hat jedes Jahr einen Schritt nach vorne gemacht, es findet ständig eine Entwicklung statt“, so der Headcoach. „Wenn im März die Playoffs beginnen, wollen wir eines der acht Teams sein, das dabei ist.“
Um dieses für Innsbrucker Verhältnisse hoch gesteckte Ziel zu erreichen, krempelte der Schwede den Kader nach seinen Vorstellungen um. Eine lange Eingewöhnungsphase ist aber nicht zu befürchten, Olsson holte fast nur Spieler, die er kennt und bereits gecoacht hat.
„Im aktuellen Kader stehen nur drei Spieler, die nicht schon unter mir trainiert haben, ich kenne mein Team also sehr gut, das macht alles etwas einfacher. Es ist sicher auch kein Nachteil, dass die Jungs mich kennen und wissen, was sie zu erwarten haben.“
Kritische Stimmen motivieren Schuller
Sieht man sich die Neuzugänge an, fällt auf, dass Olsson vor allem Cracks aus seiner Zeit beim KAC um sich geschart hat.
Andy Chiodo, Tyler Scofield, John Lammers, Tyler Spurgeon und David Schuller haben allesamt eine KAC-Vergangenheit. Letzterer war sogar 13 Jahre lang eine „Rotjacke“. „Es ist ein neuer Start für mich. Nach so langer Zeit eine neue Herausforderung anzunehmen, ist aufregend“, so der beim KAC ausgemusterte Schuller.
Der 34-jährige Center ist sich bewusst, dass nicht alle Beobachter von Olssons Transferpolitik überzeugt sind. „Kritische Stimmen bezeichnen uns ja als KAC zwei“, schmunzelt Schuller. „Es wird gesagt, dass alle in Klagenfurt ausgemusterten Spieler einen Job in Innsbruck erhalten. Aber so etwas kann uns eigentlich nur zusätzlich motivieren. Wir wollen zeigen, dass es vielleicht nicht richtig war, uns ziehen zu lassen.“
Innsbruck holt Winner-Typen
Olsson war es jedoch nicht nur wichtig, bekannte Gesichter zu verpflichten, er wollte auch Cracks mit einer gewissen Sieger-Mentalität nach Innsbruck lotsen.
„Wir haben Spieler geholt, die in ihrer Karriere schon Erfolge feierten, die Meisterschaften geholt haben. Solche Erfahrungen sind wichtig.“ Und damit meint Olsen nicht nur die ehemaligen KAC-Cracks.
So hatte Verteidiger Dave Liffiton vergangen Saison maßgeblichen Anteil am Aufstieg Malmös in Schwedens höchste Spielklasse. Oldie Derek Hahn wurde 2013-14 mit Ingolstadt DEL-Meister und stand vergangene Saison im Finale. Nick Schaus wurde vor zwei Jahren zum Playoff-MVP in Norwegen gewählt, als er mit Stavangar den Titel holte.
Name | Alter | Position | Nation | voriger Verein |
---|---|---|---|---|
Nick Schaus | 29 | Verteidiger | USA | Wolfsburg/DEL |
Andy Chiodo | 32 | Torhüter | Kanada | Kuopio/FIN |
John Lammers | 29 | Stürmer | Kanada | VSV |
Tyler Scofield | 31 | Stürmer | Kanada | Wolfsburg/DEL |
Tyler Spurgeon | 29 | Stürmer | Kanada | Thurgau/SUI |
Dave Liffiton | 30 | Verteidiger | Kanada | Malmö/SWE2 |
Derek Hahn | 37 | Stürmer | Kanada | Ingolstadt/DEL |
David Schuller | 34 | Stürmer | Österreich | KAC/Tryout |
„Haie“ zeigen sich selbstbewusst
Schuller selbst will solche Erfahrungen zwar nicht überbewerten („Was einen früher zum Erfolg verholfen hat, muss nicht zwingend immer noch gelten“), glaubt aber dennoch, dass man daraus Vorteile ziehen kann.
„Vielleicht macht man ganz unbewusst die eine oder andere Sache automatisch richtig, weil man damit schon Erfolg hatte.“
Als Erfolg würde in Innsbruck einzig und allein die Playoff-Qualifikation gelten, diesen Anspruch haben die "Haie" mittlerweile. „Das ist immer das erste Ziel“, weiß Schuller. „Meiner Meinung nach ist das auch absolut im Bereich des Möglichen, die Qualität im Kader ist vorhanden.“
Name | Alter | Position | Nation | neuer Verein |
---|---|---|---|---|
Matt Siddall | 30 | Stürmer | Kanada | Dornbirner EC |
Mario Huber | 19 | Stürmer | Österreich | Victoriaville Tigers/QMJHL |
Roland Kaspitz | 33 | Stürmer | Österreich | Olimpija Ljubljana |
Alexander Höller | 30 | Stürmer | Österreich | Crimmitschau/DEL2 |
Kris Beech | 34 | Stürmer | Kanada | Belfast Giants/EIHL |
Marcus Olsson | 28 | Stürmer | Schweden | Fredrikshaven7DEN |
Florian Stern | 32 | Verteidiger | Österreich | Karriereende |
Stefan Pittl | 31 | Verteidiger | Österreich | Karriereende |
Adam Munro | 32 | Torhüter | Kanada | unbekannt |
Kenny MacAulay | 31 | Verteidiger | Kanada | unbekannt |
Schuller will mehr
Doch damit soll noch lange nicht Schluss sein. Geht es nach Schuller, kann Innsbruck großes erreichen:
„Wenn man als vermeintlicher Underdog die Playoffs erreicht, setzt das neue Energien frei, es entsteht eine Gruppendynamik. In einer best-of-seven-Serie kann man dann auch einen Favoriten schlagen.“
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Und auch Olsson ist sich sicher: „Wir können gegen jedes Team bestehen.“
Fabian Santner