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Saisonvorschau 2014: Dornbirner EC

Saisonvorschau 2014: Dornbirner EC

Der Dornbirner Eishockey Club liegt voll im Plan.

Bereits im zweiten Jahr der Zugehörigkeit zur Erste Bank Eishockey Liga, also ein Jahr früher als geplant, qualifizierten sich die „Bulldogs“ für die Playoffs und ließen dabei unter anderem Rekordmeister KAC und die Graz99ers hinter sich.

Kein Aquino, kein Problem

In der Postseason war dann zwar in der ersten Runde Endstation, die Vorarlberger lieferten dem späteren Finalisten aus Salzburg aber einen aufopfernden Kampf und erspielten sich viele Sympathien.

Manager Alexander Kutzer und Headcoach DaveMacQueen können mit dem Erreichten zufrieden sein. Zurücklehnen wird sich bei den Vorarlbergern aber niemand, schließlich ereilte die Dornbirner ein Schicksal, dass die meisten kleinen Vereine nur allzu gut kennen: Spielt man gut, schnappen sich die anderen Klubs die besten Spieler.

So mussten die „Bulldogs“ bereits im Vorjahr Torjäger Andrew Kozek nach Linz ziehen lassen, diese Saison verließ Topscorer Luciano Aquino die Mannschaft in Richtung Schweden und schloss sich Färjestad an.

Davon lässt man sich im „Ländle“ allerdings nicht aus dem Konzept bringen, sondern arbeitete auch in dieser Transferphase akribisch, um die Entwicklung kontinuierlich voranzutreiben.

Neben einigen Neuverpflichtungen dürfen sich die Verantwortlichen vor allem über die geglückten Vertragsverlängerungen mit einigen Leistungsträgern freuen.

„Sehr wichtig waren auf jeden Fall die Verlängerungen mit Chris D´Alvise, Jamie Arniel und Jonathan D`Aversa”, weiß auch Martin Mairitsch.

Der Abgang von Aquino hinterlässt natürlich eine große Lücke, schließlich verbuchte der Italo-Kanadier in zwei Spielzeiten unglaubliche 157 Scorerpunkte für die Dornbirner. Daneben verloren die Vorarlberger mit Goalie Adam Dennis und Center Graham Mink zwei weitere wichtige Stützen.

Mit Justin DiBenedetto konnten die „Bulldogs“ aber einen Neuzugang präsentieren, den man rein vom Namen her eher bei einem Klub wie den Capitals, Salzburg oder dem KAC erwartet hätte.

Der 26-jährige Kanadier stand nämlich in der Saison 2012-13 im Kader der "Bullen" und ließ mit 52 Scorerpunkten aufhorchen. Letztes Jahr spielte er zuerst in Schweden und dann in Finnland, wo er auch aufgrund von Verletzungen nicht an diese Form anknüpfen konnte. Jetzt will er in Dornbirn wieder durchstarten, und dass ihm die EBEL liegt, hat er ja schon einmal bewiesen. Auch Adam Miller ist ein alter Bekannter, der 29-jährige US-Amerikaner war 2102/13 ein absoluter Leistungsträger in Zagreb.

Für Guillaume Desbiens ist Europa Neuland, der Flügelstürmer kommt mit der Empfehlung von  184 Punkten in 506 AHL-Spielen.

Andy Sertich, der ebenfalls schon für Zagreb sowie Graz und Fehervar spielte, sowie Garnet Exelby, der über 400 NHL-Einsätze in seiner Vita stehen hat, sollten die Abgänge von Alex Plante und Kevin Montgomery mehr als nur kompensieren.

Im Tor steht mit Mike Murphy künftig ein 25-jähriger Kanadier, der nach einem kurzen KHL-Gastspiel bei Spartak Moskau in der Saison 2012-13 ein zweites Mal den Sprung über den großen Teich wagt. In Nordamerika spielte er für die Charlotte Checkers, das Farmteam der Carolina Hurricanes, für die er auch zwei NHL-Einsätze absolvierte.

Name Alter Position Nation voriger Verein
Mike Murphy 25 G Kanada Charlotte Checkers (AHL)
Andy Sertich 31 D Kroatien Fehervar AV19
Adam Miller 29 C USA Nippon Papper Cranes (JAP)
Justin Di Bendetto 25 LW/C Kanada Blues (FIN)
Andy Bohmbach 27 LW USA SC Riessersee (DEL2)
Garnet Exelby 32 D Kanada Norfolk Admirals (AHL)
Guillaume Desbiens 29 RW/LW Kanada Lake Erie Monsters (AHL)
Smail Smaradzic 19 C Österreich RB Salzburg II

KADERBEWERTUNG:

TOR:

 

 

Mike Murphy tritt in große Fußstapfen. Gerade in den Playoff-Spielen gegen Salzburg brachte Adam Dennis die „Bullen“-Stürmer ein ums andere Mal zum Verzweifeln. Die Hüfte machte dem  Italo-Kanadier aber so sehr zu schaffen, dass an eine Vertragsverlängerung nicht zu denken war. David Madlener wird wie im Vorjahr als Backup fungieren, wohl aber nur im Notfall bzw. einer Verletzung Murphys zum Einsatz kommen.

LAOLA1-Bewertung: Murphy zählte in der Juniorenliga OHL und später auch in der AHL zu den besten seines Fachs, das „Abenteuer“ KHL warf ihn aber zurück, zuletzt sank seine Fangquote unter 90 Prozent. Findet er zu alter Stärke zurück, müsste er Dennis allerdings gleichwertig ersetzen können.

ABWEHR:



Never Change a running system. Olivier Magnan und D’Aversa, vergangene Saison einer der punktbesten Defender der Liga, werden auch heuer wieder ein Verteidiger-Paar bilden, die beiden neuen Legionäre Sertich und Exelby das zweite. Robert Lembacher und der erst 20-jährige Alexander Jeitziner bilden die dritte Linie.

LAOLA1-Bewertung: Ähnlich wie Innsbruck verfügt auch Dornbirn nicht über eine große Tiefe in der Defense, die Top Vier müssen den Vergleich mit den Verteidiger-Paaren der „großen“ Klubs allerdings  nicht scheuen.

ANGRIFF:



Auch im Angriff können die Vorarlberger auf Altbewährtes zurückgreifen, so wird MacQueen D’Alvise, Jamie Arniel und Martin Grabher-Meier in einer Scoring-Reihe stürmen lassen. Niki Petrik, Andy Bohmbach und Mairitsch sind die Linie fürs Grobe und Philip Putnik, Stefan Häussle sowie Alexander Feichtner  geben den jungen Österreicher-Block. Den Paradesturm werden die neuen Legionäre DiBenedetto, Miller und Desbiens bilden, von denen man sich in Dornbirn viel erwartet.

LAOLA1-Bewertung: Wenn die erste Linie schnell zusammenfindet, wird sie jede EBEL-Defense vor Probleme stellen. Auch die zweite und dritte Reihe können sich sehen lassen.

 

Anmerkung: Als Bewertungsgrundlage gibt es 1 bis 10 Pucks, wobei 10 das Maximum darstellt.

Name Alter Position Nation neuer Verein
Alex Plante 25 D Kanada Lorenskog (NOR)
David Slivnik 27 D Slowenien EHC Lustenau
Luciano Aquino 29 Italien LW/RW Färjestad (SWE)
Adam Dennis 29 G Italien unbekannt
Brett Sonne 25 C/LW Kanada Mora (SWE2)
Patrick Jarrett 30 C Kanada EV Landshut (DEL2)
Kevin Montgommery 26 D USA HC Banska Bystrica (SVK)
Graham Mink 35 RW USA unbekannt

DAS LAOLA1-FAZIT:

Die Dornbirner werden auch ohne Luciano Aquino um die Playoffs mitspielen. Sollten Torhüter Murphy sowie die Neuzugänge im Angriff sich nicht als Fehlgriff erweisen, sind die „Bulldogs“ sogar auch ohne ihren Topscorer stärker einzuschätzen, als im letzten Jahr. Voraussetzung ist natürlich, dass sich die Stützen des Teams nicht verletzen, breiter ist der Kader nämlich nicht geworden.

 

Fabian Santner