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Black Wings Linz sind Meister 2011/12!

Black Wings Linz sind Meister 2011/12!

Die Black Wings sind zum zweiten Mal österreichischer Eishockey-Meister.

Die Linzer holten im fünften Spiel der Finalserie gegen Rekord-Champion KAC mit einem 3:1 den alles entscheidenden vierten Sieg.

„Es ist so viel Last von den Schultern gefallen, ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll. Eishockey ist wie eine Ehe, man muss die guten und schlechten Phasen überstehen und das Wichtige nicht aus den Augen verlieren. Ich freue mich für uns, die Stadt und die Betreuer“, konnte Kapitän Philipp Lukas die Erleichterung kaum in Worte fassen.

Die Klagenfurter waren nach dem verlorenen Titel untröstlich. „Wir sind enttäuscht. Eigentlich haben wir ein sehr gutes Auswärtsspiel gemacht, aber ich muss Linz wirklich zu dieser Leistung gratulieren“, mimte Head Coach Christian Weber den fairen „Verlierer“.

LAOLA1 fasst die Schlüsselszenen nochmals zusammen. Die letzte Begegnung der Saison 2011/12 im Rückblick:

Das 1. Drittel:

Die Euphorie in der oberösterreichischen Bundeshauptstadt war schon im Vorfeld spürbar. Immerhin stand man vor dem zweiten Triumph der Historie. Standesgemäß empfing die ausverkaufte „Keine Sorgen Arena“ den KAC mit einem gellenden Pfeifkonzert. Davon ließen sich die Gäste jedoch nicht beirren.

Die ersten Schüsse der Linzer schadlos überstanden, unterstrich der Rekordmeister das Vorhaben, wie in Finale eins zum „Party-Crasher“ zu werden. Ein mit offenem Visier geführter Schlagabtausch entwickelte sich, in welchem die Torhüter Westlund sowie Chiodo immer wieder zu glänzen vermochten. Letzterer hatte bei einem Stangen-Kracher Hiseys (9.) auch das nötige Glück.

Auf der anderen Seite fing Westlund einen Lammers-Versuch gekonnt herunter. Zwar erspielten sich die couragierten „Rotjacken“ mit Fortdauer Vorteile, aber wie zuletzt verteidigten die Wings gut und machten die Gefahrenzone eng.

„Es ist eine große Anspannung da, wir wissen, worum es geht. Der KAC macht Dampf. Wir versuchen einfach ruhig zu bleiben und die taktischen Vorgaben einzuhalten“, gab Torjäger Gregor Baumgartner während eines Power-Breaks zu verstehen. Und wenig später hatte er im Powerplay die Führung auf dem Schläger. Erst scheiterte Murphy alleinstehend, dann der 32-Jährige aus dem Slot.

Die Schlussminuten gehörten neuerlich den Klagenfurtern. Lammers, Furey sowie Herburger konnten Westlund nicht überlisten. torlos ging es in die Kabine.

Resümee: Flottes Spiel mit vielen Möglichkeiten. Einzig die überragenden Schlussmänner stehen einem Treffer im Wege.

Raphael Herburger: „Wir spielen gut, kontrollieren wie meistens. Wir müssen nur auf die Powerplay-Situationen aufpassen, da ist Linz sehr stark. Die Führung wäre von großer Bedeutung.

Das 2. Drittel:

Auch in den ersten Zügen des zweiten Abschnitts bestimmte der KAC das Geschehen. Wie oftmals in dieser Finalserie suchte man allerdings vergeblich nach einer Lücke im dicht gestaffelten Abwehr-Verbund. Überdies war Linz im Konter brandgefährlich. Zunächst behielt Chiodo im Eins-gegen-Eins mit Leahy die Oberhand, bei Ouellettes Versuch in der 24. Minute hatte er aber das Nachsehen.

Im Powerplay – Kirisits saß auf der Strafbank – konnten sich die Klagenfurter eigentlich befreien, nur leitete Westlund mit einem langen Pass den sofortigen Gegenstoß ein. Murphy legte vor dem Kasten quer auf Ouellette, der freistehend einschieben konnte. Das Tor resultierte zudem aus einem Wechselfehler. Die KAC-Cracks fuhren nämlich geschlossen zur Bank, während die Linzer blitzschnell agierten.

Vier Minuten danach legte Keller nach, die Stimmung war auf ihrem Siedepunkt. Der Kanadier wurde von der Defense zögerlich attackiert und hämmerte den Puck in die kurze Ecke. Chiodo, der bis dahin überragende KACler, machte keine gute Figur. Aufgeben wollten die Spieler noch nicht: „Wir müssen so weitermachen. Wir reißen uns den Arsch auf und der Frust wird uns nach vorne peitschen. So ein Wechselfehler darf nicht passieren“, zeigte sich Kirisits verärgert.

Die Riesenchance zum Anschlusstreffer fand Routinier Kalt vor. In Überzahl ließ Linz‘ Westlund einen Schuss prallen, den Rebound sicherte sich der KAC-Angreifer. Aus kurzer Distanz schupfte er dem am Boden liegenden „Hexer“ in den Fanghandschuh. Kurz vor der Pause wurden die Bemühungen doch noch belohnt.

Defender Kirisits, der in Finale eins per Doppelpack zum Matchwinner avancierte, erkämpfte sich die Scheibe an der Bande und zog aus spitzem Winkel ab. Unter Mithilfe Westlunds zappelte der Schuss in den Maschen. 1:1 in Torhüter-Patzern, mit 2:1 ging es in die Kabinen.

Resümee: Zum fünften Mal im fünften Finale verbuchte Linz das erste Tor. Zwei Fehler brachten den KAC um die Früchte harter Arbeit. Kurz vor dem womöglich letzten Seitenwechsel der Saison gaben die „Rot-Weißen“ ein kräftiges Lebenszeichen.

Mark Szücs: „Wir haben noch 20 Minuten zu spielen. Ich habe keine Ahnung, ob etwas vorbereitet ist. Wie konzentrieren uns nur auf das letzte Drittel, danach schauen wir, was kommt. Der Titel befindet sich natürlich im Hinterkopf. Es wäre sehr schön, diesen zu Hause zu bejubeln.“

Black Wings Linz - KAC 3:1 (0:0,2:1,1:0)
Linz, 3.650 (ausverkauft), SR Smetana/Trilar
Tore: Ouellette (24./PP), Keller (29.), Baumgartner (60./EN) bzw. Kirisits (40.)
Strafminuten: 8 bzw. 10
Endstand in der Serie: 4:1

Das 3. Drittel:

Alles oder nichts – die Ausgangsposition für den KAC war klar. Dementsprechend legten die Gäste los wie die Feuerwehr. Den Black Wings war die Nervosität anzumerken, allzu selten konnten sie sich aus der Bedrängnis befreien. Kurz nach Wiederbeginn kam Reichel nach Kirisits-Zuspiel zum Schuss, einzig die Stange verhinderte den Ausgleich.

Danach ließ der KAC eine Powerplay-Chance ungenützt, eine Schlüsselaktion. Mit Glück und Rückhalt Westlund konnten die Linzer ihre Führung verteidigen. Ob Schüsse von der blauen Linie, aus dem Slot oder in Eins-gegen-Eins-Duellen – der 36-jährige US-Amerikaner war nicht zu bezwingen.

„Wir müssen selbst in die Angriffszone kommen und den Puck länger halten“, erklärte Baumgartner nach der Sturm- und Drangphase. Wirklich umsetzen konnten die Hausherren dies nicht, zu druckvoll agierte der KAC. Und zu fehlerhaft Linz. Nichtsdestotrotz überstand man auch die zweite Unterzahl in diesem Drittel schadlos.

226 Sekunden vor Schluss schwor Head Coach Rob Daum seine Schützlinge nochmals ein, erfolgreich. Zwar drückte der KAC unaufhaltsam, doch Einschuss-Möglichkeiten ergaben sich keine mehr. Den Schlusspunkt setzte Baumgartner per Empty-Netter zwei Sekunden vor der Schluss-Sirene. Danach brachen alle Dämme im Linzer Hexenkessel. Der zweite Meistertitel war Realität. Indes wurde für den KAC wurde die „Mission 30“ zur „Mission impossible“.

Rob Daum (Linz-Coach): "Diesen Moment werden wir jetzt einfach nur genießen. Wir haben die ganze Saison sehr gut gespielt. Der KAC hat uns im Finale alles abverlangt. Wir mussten froh sein, dass der KAC nie das erste Tor gemacht hat, denn man hat gesehen, was in dieser Mannschaft steckt."

Rob Hisey (Linz): "Das ist überwältigend. Wir haben das ganze Jahr für diesen Moment gearbeitet."

Christoph Brandner (KAC, beendet Karriere): "Linz ist ein würdiger Meister. Wir haben kein Rezept gegen sie gefunden. Es ist natürlich ein bisschen Wehmut dabei, dass das mein letztes Match war, aber es kommt ja nicht unerwartet."

Thomas Koch (KAC): "Im Moment bin ich einfach nur traurig. Wir können uns aber nichts vorwerfen, denn wir haben alles gegeben, aber Linz war eben immer ein wenig besser und ist verdient Meister geworden. Wir hatten heute Pech mit Stangenschüssen."