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"Wir waren eine richtige Familie"

Die neue Saison steht vor der Tür und der amtierende Meister scharrt schon in den Startlöchern.

Die Black Wings Linz sind heiß auf die kommende Spielzeit, in welcher sie am 7. September zu Hause gegen den KAC den Anfang machen.

Bevor die Oberösterreicher jedoch wieder ins Liga-Geschehen eingreifen, steht neben kraftraubenden Trainingseinheiten, Taktikschulungen und Testspielen auch  ein Treffen mit den Fans in Form einer Autogramm-Stunde auf dem Programm.

LAOLA1 hat die Gunst der Stunde genützt und sich Kapitän Philipp Lukas zum kurzen Talk geschnappt. Der Routinier spricht hierbei über die Saisonziele, die Jugendarbeit und die Integration der Neuzugänge.

LAOLA1: Bei eurer ersten Autogrammstunde ist der Andrang recht groß. Hat der Meistertitel das Interesse an den Black Wings noch gesteigert?

Philipp Lukas: Ich denke schon, dass ein bisschen eine Euphorie ausgebrochen ist, die sich auch über den Sommer gehalten hat. Alle sind froh, dass es jetzt bald wieder losgeht und das gilt auch für uns Spieler. Die Pause war lang genug. Es freut uns, wenn Fans zu solchen Veranstaltungen kommen und uns das Gefühl geben, dass sie in diesem Jahr wieder hinter uns stehen.

LAOLA1: Euphorie heißt auch Erwartung, und hohe Erwartung bedeutet Druck. Glaubst du, dass der Druck auf euch Spieler nun merkbar höher ist, als im letzten Jahr?

Lukas: Es kommt immer auf die Perspektive an, wie man das Ganze betrachtet. Es ist schon richtig, dass das eine das andere füttert, aber wir müssen uns nur auf uns selbst konzentrieren und ähnliches abrufen wie im letzten Jahr. Wenn uns das gelingt, besteht eine gute Chance, dass wir wiederholen, was wir schon vergangene Saison geschafft haben. Daran zu denken, wie groß der Druck wäre, bringt uns nicht weiter. Im letzten Jahr waren wir Außenseiter und haben überraschenderweise die Saison dominiert. Heuer sind wir die Gejagten und jedes Team will gegen uns das beste Hockey aufs Eis bringen.  Es wird eine große Herausforderung und es wird sich zeigen, ob wir in der Lage sind, uns dieser zu stellen.

Kapitän Philipp Lukas im neuen Trikot der Saison 2012/13

LAOLA1: Ihr habt mit Adrian Veideman und Justin Keller zwei namhafte Abgänge zu verzeichnen. Die Verantwortlichen haben versucht die Lücken mit Neuzugängen zu schließen. Glaubst du, die Mannschaft hat an Qualität dazugewonnen oder ist man schwächer als im Vorjahr?

Lukas: Im Moment ist das noch schwer zu sagen. Wenn man aus einer Meister-Mannschaft kommt und einige Abgänge hat, tut das schon ein bisschen weh. Wir waren eine richtige Familie. Wir haben aber versucht die Abgänge mit neuen Leuten zu kompensieren und ich bin guter Dinge, dass wir ähnlich stark sind, wie im letzten Jahr. Voraussetzung ist, dass wir mit derselben Konzentration und Intensität an die Sache ran gehen.

LAOLA1: Mit den Vienna Capitals und RB Salzburg spielen zwei Vereine in der European Trophy. Würde es dich auch reizen, mit den Black Wings international zu spielen?

Lukas: Eishockey europaweit auf einem höheren Niveau spielen zu können, wäre eine tolle Herausforderung, aber es soll uns nicht gegönnt sein und ich kenne die Voraussetzungen für eine Teilnahme nicht. Wir sind nicht dabei und wir verschwenden nicht allzu viele Gedanken darüber. Der Fokus liegt auf der Meisterschaft.

LAOLA1: Ihr habt einige junge Spieler in euren Reihen. Glaubst du, dass diese auch das Talent mitbringen, irgendwann Leistungsträger in Linz zu werden?

Lukas: Es muss das Ziel sein, dass sie in diese Rollen hineinwachsen, um das österreichische Eishockey weiterzuentwickeln. Es wird sich herausstellen, wie sie sich entwickeln. Wir müssen leider die Talente von anderen Klubs nach Linz holen, weil unser Nachwuchs einfach zu schwach ist und wir keine Eigenbauspieler herausbringen. Allein das ist ein Punkt über den man nachdenken sollte. In unseren Reihen befinden sich jetzt sehr viele junge Spieler aus Vorarlberg und ich hoffe, sie profitieren von den Trainingseinheiten mit uns und dass sie auch den ein oder anderen Spiel-Einsatz bekommen.

LAOLA1: Fällt dir als Kapitän in Bezug auf die Jungen auch eine spezielle Rolle zu. Sprichst du vermehrt mit ihnen?

Lukas: Es ist eine meiner Hauptaufgaben, den Neuen den Einstand zu erleichtern und sicherzugehen, dass sie sich zurechtfinden. Gerade bei jüngeren Cracks, die eventuell das Eishockey-Englisch noch nicht so ganz verstehen, versuche ich zur Verfügung zu stehen und ihnen näher zu bringen, wie es bei einem Profiklub wie unserem zugeht. Vorausgesetzt die Arbeitsbereitschaft ihrerseits ist vorhanden.

LAOLA1: Ist diese Arbeitsbereitschaft bei ausländischen Spielern eher vorhanden als bei Österreichern?

Lukas: Nein. Unsere Jungen haben eine sehr gute Einstellung. Es braucht natürlich ein wenig Zeit sich an alles zu gewöhnen, denn die Intensität im Training ist höher und es sind andere Voraussetzungen zu erfüllen. Je länger man auf einem gewissen Level arbeitet, umso besser entwickeln sich die einzelnen Akteure.

LAOLA1: Was ist das Saisonziel der Black Wings?

Lukas: Wir wissen, dass die letztjährige Saison schwer zu toppen sein wird, aber es muss unser Ziel sein, den Triumph zu wiederholen.  Mit derselben Einstellung wie im letzten Jahr können wir wieder oben mitspielen und gegen Ende der Playoffs ist alles möglich. Wir brauchen uns vor niemanden zu verstecken.

Das Interview führte Sebastian Rauch

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