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Er ist wieder hier, in seinem Revier

Er ist wieder hier, in seinem Revier

Das Jahr 2013 begann mit einer Überraschung.

Am Neujahrstag vermeldete Österreichs Rekordmeister KAC, dass einer der erfolgreichsten heimischen Eishockeyspieler wieder auf die Hockey-Bühne zurückkehrt.

Die Spieler-Legende Dieter Kalt stand mit seinem Stammverein im April 2012 noch im EBEL-Finale, ehe er wider Erwarten seine Karriere im Sommer beendete.

Nun ist der 38-Jährige Co-Trainer im neuformierten Betreuerteam rund um Head Coach Christer Olsson.

Der achtfache Meister erzählt im LAOLA1-Interview wie schnell alles ging, worauf er sich freut und warum Nervosität für ihn ein Fremdwort ist.

LAOLA1: Herr Kalt, wie kam es zu dem Engagement als Co-Trainer für den KAC?

Dieter Kalt: Das war alles sehr kurzfristig und überraschend. Nachdem Christian Weber entlassen wurde, haben mich Sportdirektor Manny Viveiros und der jetzige Head Coach Christer Olsson kontaktiert. Sie meinten, dass sie jemanden brauchen, der die Mannschaft und den Verein kennt und somit schnell helfen kann. Daraufhin habe ich mir ein paar Tage Zeit zum Überlegen erbeten und letztendlich sagte ich zu. Denn ich kenne viele Spieler seit Jahren, habe auch eine emotionale Verbindung zu jenen. Und das Glück, beim KAC als Trainer hineinschnuppern zu dürfen, muss man auch auskosten. Dazu ist Christer Olsson ein guter Freund von mir. Es ist eine große Herausforderung und ich werde sehr viel lernen. Ich freue mich schon darauf. Zusammengefasst kann ich sagen: Ich kenne die Spieler, es ist mein Heimatverein und Christer Olsson ist ein Freund von mir.

LAOLA1: Wie sieht die Rollenverteilung innerhalb des Trainerstabs aus?

Kalt: Meine Tätigkeit wird sich auf die Verteidigung und auf das Powerplay beziehen. Ich möchte meine Erfahrungen weitergeben und mithelfen, dass der KAC erfolgreich ist. Aber Christer Olsson hält die Aufgabenverteilung sowieso so, wie es mir gefällt. Er arbeitet nämlich gleich, wie in Schweden gecoacht wird.

LAOLA1: Wie wird in Schweden gearbeitet?

Kalt: In Skandinavien gibt es keinen, der von oben herab bestimmt, sondern es werden alle Meinungen angehört und in die Entscheidungen miteinbezogen. Und so werden wir es auch machen. Denn Eishockey ist ein Mannschaftssport und Erfolg kommt immer nur über das Team.

LAOLA1: Ihr erstes Spiel wird am Freitag in Zagreb sein. Verspüren Sie schon eine Anspannung?

Kalt: Nein. Da alles so schnell ging, hatte ich noch keine Zeit, nervös zu sein. Zudem habe ich nichts zu verlieren, denn ich kann nur gewinnen.

LAOLA1: Was sagen Sie zum bisherigen Saisonverlauf vom KAC?

Kalt: Ich muss gestehen, ich habe mich in der letzten Zeit mehr auf das U20-Nationalteam (Anm.: Co-Trainer seit Herbst 2012) und auf Senioren-Hockey konzentriert. Somit habe ich nicht jedes Spiel des KAC gesehen.  

LAOLA1: Welche Rolle wird der KAC in dieser Saison noch spielen?

Kalt: Der Anspruch des KAC ist, ganz oben zu stehen. Aber so weit will ich eigentlich noch gar nicht denken. Es geht erst einmal um die Stimmung innerhalb der Mannschaft, wenn diese gut ist, ist alles möglich.

LAOLA1: Was möchten Sie als erstes beim KAC verändern?

Kalt: Priorität hat, das Beste aus den Spielern herauszuholen. Dass sie spielen können, wissen wir. Nun gilt es, die Stimmung im Team zu heben und die Köpfe der Spieler freizubekommen. Durch die ganze Trainer-Diskussion in den letzten Wochen herrschte Unruhe, die belastend sein kann. Auf diesem Niveau entscheiden Kleinigkeiten über Sieg und Niederlage und deshalb müssen die Spieler wieder gerne in die Kabine kommen.

Kalt in seinem letzten Spiel
LAOLA1: Was halten Sie von der heurigen Liga und im speziellen von den Aufsteigern aus Dornbirn und Innsbruck?

Kalt: Sie sind in der Liga angekommen. Beide Teams steigern sich von Spiel zu Spiel und lernen sehr viel. Die Ergebnisse sind zum Teil sehr knapp. Sowohl Dornbirn als auch Innsbruck sind eine Bereicherung für die Liga.

LAOLA1: Nach der Zwischenrunde dürfen sich die ersten Drei der Tabelle ihre Playoff-Gegner aussuchen. Wie ist ihre Meinung zu diesem System?

Kalt: Ich halte die Idee für sehr gut. Vor allem die Zwischenrunde wird davon profitieren, denn die Teams werden nicht mehr auf einen fixen Tabellenplatz  spekulieren – wie es in der Vergangenheit teilweise der Fall war. Zudem hat es sich in Skandinavien bewährt, und warum sollte man nicht gute Ideen aus anderen Ligen übernehmen?

LAOLA1: Als Spieler gewannen Sie in drei Ländern acht Titel. Was ist das Ziel des Trainers Dieter Kalt?

Kalt: Darüber habe ich mir noch nicht so viele Gedanken gemacht. Vor wenigen Tagen war ich noch Profi-Papa und jetzt bin ich plötzlich im Trainergeschäft. Es geht alles so schnell! Grundsätzlich will ich mich als Trainer aber nicht großartig verändern. Das Wichtigste für mich war immer das Gewinnen. Das will ich auch als Trainer. Denn eine Mannschaft in die Knie zu zwingen, sei es durch Taktik oder durch Einzelleistungen, hat mir immer gut gefallen.

LAOLA1: Abschließend noch: Bleiben Sie Co-Trainer bei der U20-Nationalmannschaft?

Kalt: Das weiß ich noch nicht. Ich habe mit dem Verband noch nicht darüber gesprochen.

 

Das Interview führte Alexander Planasch

 

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